Steuerreform

Trump plant wohl Streichung der Steuergutschrift für Elektrofahrzeuge - was das für die Tesla-Aktie bedeuten könnte

19.11.24 23:09 Uhr

Gefahr für NASDAQ-Wert Tesla-Aktie? Trump plant Abschaffung der Steuervorteile für E-Autos | finanzen.net

Die geplante Streichung der Steuergutschrift für Elektrofahrzeuge durch den künftigen US-Präsidenten Donald Trump könnte weitreichende Folgen für die E-Mobilitätsbranche haben. Besonders Tesla steht vor der Frage, wie sich diese Änderung auf den Musk-Konzern auswirken könnte.

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• Trump plant offenbar Streichung der Subventionen für E-Autos
• Weitreichende Folgen für US-Elektroautobranche erwartet
• Gefahr auch für Tesla?

Die Elektromobilitätsbranche steht womöglich vor einer weitreichenden Veränderung: Donald Trump, der künftige US-Präsident, hat Berichten zufolge Pläne, die Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge zu streichen. Dieses Vorhaben könnte weitreichende Folgen für die Hersteller und die Zukunft der E-Mobilität in den USA haben - und insbesonders auch für Tesla, den Vorreiter der Branche.

Subventionen für E-Autos

Seit Jahren profitieren Käufer von Elektroautos in den USA von einer staatlichen Förderung. Der sogenannte "Clean Vehicle Tax Credit" bietet Steuergutschriften von bis zu 7.500 US-Dollar und soll die Nachfrage nach umweltfreundlichen Fahrzeugen ankurbeln. Diese Förderung bietet somit einen wichtigen Kaufanreiz - insbesondere in einem Markt, in dem Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern oft höhere Anschaffungskosten haben.

Tesla, als führender Hersteller von Elektrofahrzeugen, hat erheblich von diesen Gutschriften profitiert. Das Unternehmen unter Elon Musk hat sie geschickt genutzt, um seine Modelle für eine breite Käuferschicht zugänglicher zu machen. Trumps geplante Reform könnte diesen Vorteil künftig aber zunichtemachen.

Trumps Pläne: Abschaffung der Förderung

Wie Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen jüngst berichtete, diskutiert ein Energiepolitik-Übergangsteam von Trump seit dem 5. November in mehreren Treffen die Aufhebung der Subventionen. Demnach setze Trump auf eine umfassendere Steuerreformgesetzgebung.

Trumps Überlegungen kommen zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, ist der Übergang zu Elektroautos in den USA ohnehin schon stark ins Stocken geraten. Die Streichung der Vorteile könnte noch weiter bremsen, befürchten Experten. US-Energieministerin Jennifer Granholm warnte kürzlich auf der Klimakonferenz COP29 in Baku, dass die Abschaffung die USA weniger wettbewerbsfähig machen würde. "Es wäre so kontraproduktiv. Sie streichen diese Gutschriften, und was tun Sie? Sie überlassen das Territorium am Ende anderen Ländern, insbesondere China", zitiert Reuters.

Donald Trump argumentiert unterdessen, dass die Förderung von Elektrofahrzeugen die Steuerzahler belaste und vor allem Herstellern wie Tesla und ausländischen Autobauern zugutekomme. Stattdessen wolle er auf fossile Brennstoffe setzen und die traditionelle Automobilindustrie stärken.

Risiko für Tesla & Co.?

Auf den ersten Blick überraschend scheint jedoch, dass auch Tesla sich für die Abschaffung der Vergünstigung aussprach. Der Grund: Zwar würde die Abschaffung auch Tesla beeinträchtigen - allerdings nur in geringem Maße. Tesla könnte einen möglichen Umsatzeinbruch durchaus verkraften, schätzt Nicholas Mersch, Portfoliomanager bei Purpose Investments. "Die Abschaffung der Subventionen bedeutet, dass die Wettbewerber nicht aufholen können und nicht in der Lage sein werden, auf Kostenbasis zu konkurrieren", zitiert Reuters Mersch.

Für die Konkurrenz in den USA, wie etwa General Motors, Ford oder Rivian, wäre die Abschaffung der Subventionen hingegen "verheerend", wie Reuters Elon Musk wiedergibt, der als einer der prominentesten Unterstützer von Trump gilt. Somit würde die Streichung der Subventionen Tesla letztlich zugutekommen, da die Konkurrenz dadurch weiter geschwächt würde. Musk selbst wies bereits während der Zahlenvorlage im Juli darauf hin, dass solch ein Schritt Tesla langfristig "wahrscheinlich nützen" würde.

Mike Murphy, ein langjähriger republikanischer Stratege, der das EV Politics Project leitet, bezeichnete die Beendigung der Subventionen kürzlich als eine "Tesla zuerst, alle anderen danach"-Politik. Ihm zufolge wäre dieser Schritt "wirklich schlecht für amerikanische Autohersteller". "Die Trump-Regierung beweist, dass sie absolut kein Interesse daran hat, der US-Automobilindustrie zu helfen, die kommende chinesische Invasion zu überleben", so Mersch weiter.

"Die Streichung der Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge ist ein Nachteil für die Branche... ein positiver Trend für Tesla. Wir glauben, dass eine Präsidentschaft Trumps sich insgesamt negativ auf die Elektrofahrzeugbranche auswirken wird, da die Rabatte/Steueranreize für Elektrofahrzeuge sehr wahrscheinlich gestrichen werden. Für Tesla sehen wir dies jedoch mit einigen Einschränkungen als potenziell positiv an. Tesla verfügt über eine Größe und Reichweite, die in der Elektrofahrzeugbranche unübertroffen ist, und diese Dynamik könnte Musk und Tesla ab 2025 einen klaren Wettbewerbsvorteil in einem Umfeld mit Subventionen für Nicht-Elektrofahrzeuge verschaffen, gepaart mit wahrscheinlich höheren chinesischen Zöllen, die in den kommenden Jahren weiterhin billigere chinesische Elektrofahrzueganbieter (BYD, NIO, usw.) davon abhalten würden, den US-Markt zu überschwemmen", zitiert Teslarati Dan Ives von Wedbush.

Letztendlich könnten Trumps Pläne die gesamte Elektrofahrzeugbranche in den USA bremsen. Ohne staatliche Anreize könnte der Umstieg auf klimafreundliche Mobilität ins Stocken geraten - ein Rückschlag für die globalen Klimaziele.

Redaktion finanzen.net

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