VW, Stellantis, Ford und GM planen eigene Batterieproduktion - Was die Pläne der Autobauer torpedieren könnte
Schon seit Jahren baut Tesla seine Batterien selbst und hat damit einen großen Vorteil gegenüber anderen Autobauern, die oftmals vom Gutdünken der Zulieferer abhängig sind - besonders in Zeiten von Angebotsengpässen und steigenden Rohstoffpreisen ein enormes Problem. Nun planen viele Autohersteller ihre eigene Batterieproduktion. Doch sie müssen mit erheblichem Gegenwind rechnen.
Werte in diesem Artikel
• Tesla besticht durch eigene Batterieproduktion - ein großer Vorteil gegenüber Wettbewerbern
• VW zieht seit Juli eine große Batteriefirma in Salzgitter hoch
• Viele Belastungsfaktoren erschweren Hochziehen der Batterieproduktion
Seit einigen Monaten machen Teslas Wettbewerber auf dem E-Automarkt ernst und planen mit Hochdruck den Bau eigener Batterieproduktionskapazitäten. Dies ist eine neue Strategie, welche aber angesichts der derzeit schwierigen Wirtschaftslage keineswegs einfach umzusetzen ist.
VW lehnte jahrelang eine eigene Batterieherstellung ab - im Gegensatz zu Tesla
Lange sträubte sich das Traditionsunternehmen Volkswagen vor der eigenen Herstellung von Batterie für E-Autos. Der ehemalige VW-Chef Matthias Müller bezeichnete die Pläne einer eigenen Batterieproduktion 2016 gar als "Blödsinn". Das werde Volkswagen "sicherlich nicht machen", wie die "Süddeutsche Zeitung" ihn jüngst nochmals zitierte. Er scheute die hohen Kosten, zumal die Zellen aus Asien damals noch günstig zu beschaffen waren. Zu diesem Zeitpunkt produzierte Tesla bereits eigene Batterien und der chinesische Batteriehersteller CATL begann bereits mit dem Bau einer großen Fabrik in Arnstadt in Thüringen.
Mit der Ablehnung der Batterieproduktion im eigenen Hause war VW aber in guter Gesellschaft: Auch US-Konzerngrößen wie Ford oder General Motors (GM) vertrauten den Zulieferern. Auch PSA, seit der Fusion mit Fiat Chrysler 2019 im niederländischen Stellantis-Konzern aufgegangenen, lehnte die Eigenproduktion der Batterien ab. Vielmehr gingen die großen Autokonzerne kleinere Kooperationen mit so manchem Batterieunternehmen ein, die sich aber als unzureichend erwiesen. Tesla ging einen anderen Weg und setzte bereits früh auf die eigene Batterieproduktion in Zusammenarbeit mit dem japanischen Unternehmen Panasonic. Dies erwies sich in den letzten Monaten der Angebotsengpässe bei Batterien als ein äußerst kluger Schachzug.
VW baut große Batteriefabrik in Salzgitter
Inzwischen haben auch Teslas Wettbewerber einen Strategiewechsel vollzogen und bauen eigene Batteriefabriken. Zudem begannen sie neue Kooperationen mit Big Players im Technologiebereich, wie Ford mit den südkoreanischen Unternehmen LG und SK On oder Stellantis mit Samsung SDI und ebenfalls mit LG.
Auch VW macht jetzt ernst: Seit Juli 2022 baut der Konzern für zwei Milliarden Euro eine neue Batteriefirma neben der angestammten Verbrennerproduktion in Salzgitter. Bald sollen dort 500.000 Batterien pro Jahr hergestellt werden. Die Batterie-"Großoffensive" von VW, bei der insgesamt 20 Milliarden Euro investiert werden sollen, erstreckt sich aber auch auf andere Produktionsstandorte. So zieht der Wolfsburger Konzern bereits eine weitere Fabrik in Schweden (Skelleftea) hoch, die Herstellung im spanischen Valencia soll bald folgen. Über drei weitere Standorte wird noch sondiert, wahrscheinlich wird ein Produktionsstandort in Osteuropa liegen. Mit PowerCo hat VW zudem eine eigene Batteriesparte gegründet, um den Rückstand gegenüber Tesla möglichst rasch einzuholen.
Das gefährdet die Batteriepläne von VW, Stellantis, Ford & Co.
Jedoch ist es keinesfalls eine ausgemachte Sache, dass VW, Stellantis, Ford und GM rasch zu Elon Musks Unternehmen aufschließen werden. Es gibt nämlich mehrere Belastungsfaktoren, die einem schnellen Hochfahren der Produktion im Wege stehen könnten. Allen voran sorgen die weiterhin steigenden Rohstoffpreise für einen erheblichen Kostendruck. Beispielsweise hat sich der Lithiumpreis seit Anfang letzten Jahres verachtfacht. Auch die Preissteigerungen von Öl und Gas machen die energieintensive Herstellung der Batterien weniger profitabel. Neben den hohen Preisen sind es aber auch Angebotsengpässe, welche den schnellen Bau und das rasche Hochfahren der Produktion erschweren. So gibt es bei den globalen Lieferketten trotz so mancher Verbesserung weiterhin viele Störungen. Auch der Mangel an Chips bleibt in der Autoproduktion virulent. Neben dem bereits jetzt sehr knappen Rohstoff Lithium dürfte ab 2025 auch das Angebot von Kobalt und Nickel immer weiter abnehmen, prognostiziert Scott Yarham von S&P Global Commodity Insights. "Es wird viel in die Herstellung von Batteriezellen in Europa und den USA investiert, aber nicht genug in die Rohstoffe. Es wird eine große Diskrepanz geben", zitiert ihn die "Financial Times".
UBS-Analyst Bush betont Probleme bei Produktionsausweitung
Auch der UBS-Analyst Tim Bush ist hinsichtlich einer schnellen Produktionsausweitung skeptisch. Er betont, dass "selbst die Akteure, die seit 20 Jahren in der Branche tätig sind, große Probleme damit haben, skalierte Anlagen auf der grünen Wiese in Betrieb zu nehmen". Dabei verwies er auf die Hindernisse, mit denen sich Unternehmen wie LG aus Korea und Panasonic aus Japan in Polen oder Nevada konfrontiert sehen. Auch Tesla habe große Schwierigkeiten, die Produktion der nächsten Tesla Generation 4680-Batteriezellen hochzufahren. Besonders problematisch sei die hohe Abhängigkeit von China: "Im Moment kommen 85-90 Prozent der Materialien, die in einer Batterie verwendet werden, aus China". Deshalb hätten die No-COVID-Lockdowns oder auch generelle Produktionsverzögerungen in China enorm negative Auswirkungen auf das globale Angebot an E-Auto-Batterien. Dies dürfte sich zumindest kurzfristig kaum ändern.
Redaktion finanzen.net
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