Goldman Sachs soll Alibaba-IPO unterstützend begleiten
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat offenbar einen großen Coup beim Börsengang des chinesischen Internethändlers Alibaba gelandet.
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Das Geldhaus wird den Anfangshandel der Aktien unterstützend begleiten, so wohlunterrichtete Kreise. Diese Rolle wird in Finanzkreisen auch als "Stabilisierungsagent" bezeichnet.
Unter den Investmentbanken war diese Funktion laut den Insidern hochbegehrt, da sie viel Prestige und potenziell zusätzliche Gebühren wie auch Handelsprovisionen bedeutet. Trotzdem bleibt offen, ob sich Goldman Sachs tatsächlich einen größeren Teil der anfallenden Honorare sichern kann. Schließlich übernehmen auch andere Banken wichtige Aufgaben bei dem Börsengang. Dieser Punkt müsse erst noch entschieden werden, sagte ein Insider dazu.
Die E-Commerce-Plattform plant den Startschuss für den Börsengang in New York schon für kommende Woche. Der heißerwartete Deal dürfte 20 Milliarden US-Dollar oder mehr erlösen und einer der größten Börsengänge in der Geschichte werden.
Alibaba hat den ungewöhnlichen Weg gewählt, gleich mehrere Banken - Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, J.P. Morgan und Morgan Stanley - als gleichberechtigte Konsortialführer zu benennen. Üblicherweise spielen eine oder zwei Banken die erste Geige. Twitter und Facebook hatten sich zur traditionellen Herangehensweise entschlossen und Goldman sowie Morgan Stanley zu Konsortialführern gekürt.
Alibabas Entscheidung führte dazu, dass die beteiligten Banken sich um die begehrtesten Aufgaben bei dem Deal in Position bringen mussten. Die Rolle als "Stabilisierungsagent" fällt laut Insidern genau in diese Kategorie.
In dieser Funktion würde Goldman die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Aktien erfolgreich notieren, sobald sie öffentlich gelistet sind. Das ist ein zentraler Baustein beim Börsengang, da ein IPO meist als Flop angesehen wird, wenn die Aktien am Debüttag unterhalb des Zuteilungskurses am Abend vor Handelsbeginn schließen.
Der "Stabilisierungsagent" entscheidet, ob zusätzliche Aktien auf dem Markt aufgekauft werden, um den Kurs zu stützen. Das ist laut den US-Wertpapiergesetzen auch zulässig. Auf Goldman wird auch eine gewichtige Rolle bei der Entscheidung zukommen, ob die Mehrzuteilungsoption - der sogenannte Greenshoe - ausgeübt wird. Dabei werden weitere Aktien an die Zeichner ausgegeben, um die über das ursprünglich geplante Volumen hinausgehende Nachfrage zu bedienen.
Zugleich kann der "Stabilisierungsagent" in den ersten Handelstagen höhere Provisionen von Klienten einstreichen. Das liegt daran, dass die Bank als die Institution angesehen wird, die die meiste Macht über den Handel mit der Aktie in Händen hält.
Zu anderen wichtigen Aufgaben im Rahmen des Börsengangs zählt die Organisation der sogenannten "Road Show". Hier wird den Investoren die Aktie schmackhaft gemacht. Mitunter werden Investoren vor dem Börsengang auch von "Lock up"-Fristen befreit, innerhalb derer sie die Aktien nicht wieder abstoßen dürfen. Diese Funktion bietet den involvierten Banken den Vorteil, am Sekundärmarkt kräftig mitmischen können.
Barclays wird als führender Händler auf dem Börsenparkett der NYSE fungieren, sagen mit dieser Entscheidung vertraute Personen. Eine ähnliche Rolle übernahm der Finanzkonzern bereits bei Twitters IPO.
Twitter-Aktien schossen an ihrem ersten Handelstag im vergangenen November um fast drei Viertel nach oben. Beide Konsortialführer ernteten Applaus für das reibungslose Börsendebüt des Kurznachrichtendiensts, das ganz im Gegensatz zum holprigen Start von Facebook stand. Im Jahr 2012 hatte es bei der Nasdaq sowohl eine Technikpanne gegeben als auch später kräftige Verkaufswellen, die über Facebook hinwegrollten. Einen schmalen Kursgewinn hatte es zum ersten Handelsschluss nur dank der Hilfe von Morgan Stanley gegeben.
Alibabas Banken dürften insgesamt rund 1 Prozent der IPO-Erlöse untereinander aufteilen. Das würden bei einem Emissisonsvolumen von 20 Milliarden gut 200 Millionen Dollar sein. Möglicherweise erhielten die Finanzhäuser noch einmal die gleiche Summe, wenn der Deal reibungslos über die Bühne gehe, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Auch wenn die kassierten Gebühren erheblich unter den sonst üblichen 6 Prozent rangieren, kommen die Konsortialführer im Vergleich zu anderen Megadeals gut weg. Bei General Motors waren es maue 0,75 Prozent und Facebook gestand den Banken gerade einmal 1,1 Prozent zu.
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