Spitzenverbände der Wirtschaft fordern Kehrtwende in der Politik

29.01.25 08:28 Uhr

DOW JONES--Die Präsidenten der vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft, Reiner Dulger (BDA), Peter Leibinger (BDI), Peter Adrian (DIHK) und Jörg Dittrich (ZDH), sehen die deutsche Wirtschaft in einer Notsituation und fordern von der nächsten Bundesregierung eine Kehrtwende in der Steuer-, Sozial- und Energiepolitik. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf einen gemeinsamen Aufruf der vier Präsidenten an Bundesregierung und Opposition.

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"Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit zwei Jahren in einer Rezession. Der Ausblick für 2025 Jahr ist trübe. Der Standort Deutschland hat enorm an Attraktivität verloren, Kapital fließt ab", heißt es laut Bild in dem Aufruf. Es sei Zeit zu handeln. Die Verbände hätten der Politik zahlreiche Vorschläge unterbreitet, um das unternehmerische Fundament Deutschlands zu stärken. Passiert sei aber nur wenig.

"Die scheidende Bundesregierung hat teilweise abgewiegelt, die Lage der Unternehmen falsch bewertet und in Einzelfällen viel zu optimistisch ein 'grünes Wirtschaftswunder' prognostiziert. Zentrale Reformen sind von der Politik über Jahre immer wieder aufgeschoben worden. Dadurch ist der Veränderungsdruck akut so stark gestiegen, dass man inzwischen von einem Veränderungsnotstand sprechen kann. Folge ist eine große Verunsicherung und ein zunehmender Vertrauensverlust bei den Unternehmen", heißt es demnach in dem Aufruf der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sowie des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).

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Dem Standort Deutschland helfe kein kurzfristig angelegtes Krisenmanagement. Nötig seien vielmehr grundlegende strukturelle Weichenstellungen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. "Deutschland muss einfacher und flexibler werden - sich von seiner überbordenden Bürokratie trennen und die Zahl der Bürokraten reduzieren. Die Belastung der Unternehmen durch Steuern und Abgaben muss sinken. Wir brauchen wettbewerbsfähige Preise und Planungssicherheit für Energie. Und wir müssen schneller werden bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels", heißt es demnach in dem Aufruf.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/sha

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January 29, 2025 02:28 ET (07:28 GMT)