Börse in Athen bricht erneut ein - Banken werden Pennystocks
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Aus Angst vor einem möglichen "Grexit" haben Anleger die Börse in Griechenland auf Talfahrt geschickt. Bankaktien sind die größten Verlierer, nachdem ein Bank-Run die Märkte weiter verunsichert hat.
Die griechischen Finanzmärkte sind auch am Montag erneut unter Druck. Verschärft wurde der Abwärtstrend durch den neuen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras, der mit seiner Regierungserklärung vom Wochenende einen möglichen Austritt der Griechen aus der Eurozone wieder wieder verstärkt ins Bewusstsein der Anleger gerückt hat.
Am Mittwoch wird es ein Sondertreffen der Eurogruppe zu Griechenland geben, und die Europäische Zentralbank (EZB) wird ab diesem Zeitpunkt keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheiten akzeptieren. Die griechische Notenbank kann dann noch Notfallgeld unter Aufsicht der EZB ausgeben. Die EZB hat zunächst knapp 60 Milliarden Euro bewilligt und überprüft die Liquiditätshilfen alle zwei Wochen, ob sie im Rahmen des EZB-Mandats verwendet werden.
Börsen und Bankaktien unter Druck
Abzulesen ist die weitere Verschärfung vor allem an den europäischen Aktienmärkten. Besonders deutlich fallen die Reaktionen an der griechischen Börse aus - der Markt in Athen verliert knapp 5 Prozent, am Anleihemarkt ziehen die Renditen kräftig an. "Die Zeit wird knapp, und ein Kompromiss zeichnet sich momentan nicht ab", so ein Händler. Die Töne aus Griechenland seien zu ihrer alten Härte zurückgekehrt, das Versöhnliche aus der Vorwoche sei schnell wieder gewichen. Mit dem Wahlprogramm im Rücken und den Aussagen der Gläubiger vor sich habe der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras kaum Platz für Verhandlungen.
Dem Widerstand von Athens Gläubigern zum Trotz hält Tsipras an seinen Plänen fest, aus dem bisherigen Hilfsprogramm auszusteigen und stattdessen mit Hilfe einer Überbrückungsfinanzierung eine neue langfristige Lösung der Schuldenkrise auszuhandeln. Seine Regierung werde ihre Wahlversprechen einlösen, sagte Tsipras am Sonntagabend bei der Vorstellung seines Regierungsprogramms im Parlament.
Besonders Bankaktien geraten aufgrund der aktuellen Ereignisse massiv unter Druck - die börsennotierten griechischen Finanzhäuser, wie die Alpha Bank und die Piraeus Bank sind bereits seit einiger Zeit Pennystocks und büßen heute erneut deutlich ein. Nun ist auch noch die National Bank of Greece unter die Marke von einem Euro gefallen und verliert am Montag zweistellig.
Bank-Run in Griechenland
Die Geldeinlagen der Griechen sind nach Angaben aus der Bankenbranche in Athen auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der schweren Finanzkrise gefallen. Aus Angst vor einer schlagartigen Verschlechterung der Finanzlage hätten zahlreiche Unternehmen, aber auch einzelne Bürger ihre Geldeinlagen auf das geringste notwendige Maß verringert, hieß es aus Bankkreisen am Montag in Athen. Die konservative Traditionszeitung "Kathimerini" hatte zuvor berichtet, die Geldeinlagen seien erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise auf 147 Milliarden Euro gefallen.
Der bislang niedrigste Stand der Geldeinlagen war im Juni 2012 mit etwa 150 Milliarden Euro, hieß es. Danach waren die Einlagen wieder gestiegen. Griechische Bankkunden hätten im Dezember und Januar etwa 16 Milliarden Euro von ihren Konten abgehoben. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Bankenkreisen in Athen erfuhr, dauert dieser Trend im Februar an.
Schwache Einnahmensituation
Ein düsteres Bild hat auch der griechische Wirtschaftsminister gezeichnet. George Stathakis sagte dem Wall Street Journal, dass der Rückgang der Steuereinnahmen und anderer Staatseinnahmen das Land an den Rand eines finanziellen Kollapses gebracht habe. "Wir werden im März Liquiditätsprobleme haben, wenn sich die Steuern nicht verbessern", sagte Stathakis. "Dann werden wir sehen, wie rau Europa ist."
Die Steuereinnahmen sind im Dezember gegenüber November um 7 Prozent oder rund 1,5 Milliarden Euro gesunken. Im Januar dürfte sie in einem ähnlichen Ausmaß zurückgegangen sein, sagte der Minister. Andere Regierungsvertreter warnten, das Land könne nach Februar Probleme bei der Zahlung von Pensionen und anderen Aufwendungen haben.
"Die Situation bleibt düster", sagt Chris Weston von IG Markets. Er verweist auf Aussagen des ehemaligen US-Notenbankpräsidenten Alan Greenspan, der meint, ohne einen Austritt Griechenlands aus dem Euro sei die Krise nicht zu lösen. "Kommentare wie dieser dürften die Börsen in den nächsten Wochen beherrschen", sagt Weston.
Am griechischen Anleihemarkt sorgt die Entwicklung für massive Verkäufe, für die Renditen geht es im Gegenzug steil nach oben. Die Rendite fünfjähriger Papiere steigt um 97 Basispunkte auf 14,98 Prozent. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 65 Basispunkte auf 10,81 Prozent zu.
Redaktion finanzen.net mit Material von Dow Jones Newswires und dpa (AFX)
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