Nach Kursrutsch der CrowdStrike-Aktie: Analysten sehen einmalige Kaufgelegenheit
Ein Updatefehler beim Cybersecurity-Unternehmen CrowdStrike hat am Freitag weltweit zu einem massiven Software-Ausfall geführt. Die CrowdStrike-Aktie stürzte daraufhin zweistellig ab. Analysten glauben jedoch an eine Erholung des Kurses und empfehlen, die Schwächephase als Kaufchance zu nutzen.
Werte in diesem Artikel
• CrowdStrike-Aktie nach weltweiten Software-Problemen weiter unter Druck
• Analysten sehen jetzt einmalige Einstiegsgelegenheit
• Erholung könnte jedoch etwas dauern
Eine weltweit verbreitete Sicherheitslösung von CrowdStrike hat am Freitag in vielen Ländern für massive Computer-Probleme gesorgt, nachdem ein Programm-Update des Unternehmens schiefgelaufen war. Der Fehler wurde zwar noch am Freitag behoben, die CrowdStrike-Aktie geriet dennoch kräftig unter die Räder und ging letztlich bei 304,96 US-Dollar um 11,1 Prozent tiefer ins Wochenende. Am Montag verlor das Papier an der NASDAQ letztlich weitere 13,46 Prozent auf 262,90 US-Dollar.
Anleger sollten nun laut Experten jedoch nicht den Kopf in den Sand stecken oder gar weitere CrowdStrike-Aktien verkaufen, sondern stattdessen die Schwäche des Anteilsscheins ausnutzen und kräftig zugreifen.
Analyst: Situation bei CrowdStrike-Aktie ist "wie ein Rabattverkauf beim Ferrari-Händler"
Unter den Analysten, die nun zum Kauf der CrowdStrike-Aktie raten, befindet sich laut "MarketWatch" unter anderem Jonathan Ho von der Investmentbank William Blair. Er zeigte sich laut der Nachrichtenseite angesichts des Kursrutsches gelassen und sagte, dass er und sein Team bei der Schwäche der Aktie als Käufer auftreten würden.
Deutlich ausführlicher äußerten sich daneben die Experten des Finanzdienstleisters Mizuho. So bezweifelte etwa Mizuho-Analyst Gregg Moskowitz laut "MarketWatch", dass der Vorfall dem Geschäft oder dem Ruf von CrowdStrike einen bedeutsamen und dauerhaften Schaden zufügen werde. Auch die finanziellen Kosten des Ausfalls dürften sich für das Cybersecurity-Unternehmen wohl in Grenzen halten, da CrowdStrike laut dem Analysten wahrscheinlich nicht vertraglich haftbar gemacht werden könne. Es sei aber denkbar, dass das Unternehmen "geschätzten Kunden, die stark betroffen sind, Preisnachlässe anbietet", so Moskowitz weiter. Er bleibe daher für die CrowdStrike-Aktie bullish. Den jüngsten Druck auf die Aktie bezeichnete er laut der Nachrichtenseite außerdem als "verständlich" - auch wegen der bisherigen Outperformance des Titels. So hatte die CrowdStrike-Aktie von Jahresbeginn bis einschließlich Donnerstag um rund 34,36 Prozent zugelegt.
Auch Jordan Klein, ein Kollege von Gregg Moskowitz bei Mizuho, riet dazu, angesichts der Schwäche jetzt bei CrowdStrike-Aktien zuzugreifen. Zwar sagte Analyst Klein laut "MarketWatch", dass der Vorfall für CrowdStrike nicht zu einem schlechteren Zeitpunkt hätte kommen können, da dessen Geschäftsquartal Ende Juli endet und Softwarefirmen traditionell kurz vor Quartalsende die meisten Deals finalisieren würden, jedoch halte er das Risiko von Marktanteilsverlusten für CrowdStrike für "begrenzt". Das Unternehmen verfüge "über erstklassige Endgerätesicherheit [...] und die Kunden wissen das", so Klein laut dem Nachrichtenportal. Außerdem sei entscheidend, dass die Situation nicht durch einen Hack, sondern ein fehlgeschlagenes Update entstanden sei, so der Experte. Dies hatte auch CrowdStrike-Chef George Kurtz am Freitag in einem Beitrag beim Kurznachrichtendienst X betont: "Dies ist kein Sicherheitsvorfall oder Cyberangriff", schrieb er. Die für den Ruf des Unternehmens äußerst wichtige Cybersicherheit sei laut Mizuho-Analyst Klein somit weiterhin intakt. Der Experte würde daher jetzt bei CrowdStrike-Aktien zugreifen: "Eine Situation wie diese scheint auf lange Sicht beherrschbar zu sein, und der große Ausverkauf kommt mir wie ein einmaliger Rabattverkauf vor... bei einem Ferrari-Händler", so Klein.
Analyst: Anleger brauchen Zeit, um Vorfall zu vergessen - Quartalsbilanz könnte helfen
Es gibt aber auch Analysten, die sich etwas vorsichtiger positionieren. So glaubt Barclays-Experte Saket Kalia laut "MarketWatch" zwar ebenfalls, dass CrowdStrike den Vorfall aufgrund seiner Marktdominanz und seiner wichtigen Stellung innerhalb der Sicherheitslösungen der Kunden überstehen werde, denkt jedoch, dass dies etwas Zeit brauchen werde. Letztlich hätten aber auch andere große Tech-Firmen wie Microsoft oder Amazon mit seinem Cloud-Service AWS vergangene Ausfälle unbeschadet überstanden, und das sei laut Kalia auch bei CrowdStrike möglich.
Helfen könnte dabei womöglich auch die nächste Bilanzvorlage, für die jedoch noch kein Termin feststeht. Dann müsste CrowdStrike den Investoren laut Mizuho-Experte Klein jedoch einiges bieten, um den jüngsten Vorfall bereits vergessen zu machen. So brauche das US-Unternehmen jetzt einen Quartalsbericht, der die Erwartungen schlage und die Ziele anhebe, um die Investoren wieder restlos zu begeistern, so Klein.
Redaktion finanzen.net
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