Tesla-Aktie letztlich in Rot: Tesla erneut mit Preissenkungen in China und den USA - Geht Stellenabbau weiter?
Angesichts einer schwächelnden Nachfrage hat der US-Elektroautobauer Tesla am Wochenende die Preise in seinen wichtigsten Märkten China und USA gesenkt.
Werte in diesem Artikel
• Tesla senkt erneut Fahrzeugpreise in China und den USA
• Musk forderte deutlich größeren Stellenabbau
• Tesla-Quartalsbilanz am 23. April
Wie das von Tech-Milliardär Elon Musk geführte Unternehmen am Wochenende mitteilte, soll zudem der Preis für die Fahrerassistenzsoftware FSD in den USA um ein Drittel auf 8.000 US-Dollar sinken. Enttäuschende Verkäufe hatten im ersten Quartal zu einem Anstieg der Lagerbestände geführt.
Tesla hatte im ersten Quartal den ersten Rückgang bei Auslieferungen seit der Corona-Pandemie verbucht. Zwischen Januar und März brachte Tesla nach eigenen Angaben 386.810 ihrer Elektroautos zu den Kunden. Ein Jahr zuvor waren es fast 423.000 gewesen. Die Tesla-Aktie schwächelt seit einiger Zeit.
Nachdem die Tesla-Auslieferungen in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich zugelegt hatten, mehrten sich zuletzt Zweifel am Wachstumstempo im Elektroauto-Markt. In den USA griffen Autokäufer verstärkt zu Verbrenner- und Hybrid-Fahrzeugen, in China bekommt Tesla mehr Konkurrenz von einheimischen Herstellern.
Geht der Stellenabbau bei Tesla weiter?
Um die Kosten zu drücken, führt Tesla außerdem einen großangelegten Stellenabbau durch. "Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen", schrieb CEO Elon Musk laut "Reuters" in einer internen Mitteilung, die Anfang vergangener Woche bekannt wurde. Nach einer eingehenden Prüfung habe das Unternehmen entschieden, die Stellenanzahl um mehr als zehn Prozent zu senken, hieß es dort weiter. Tesla beschäftigte Ende 2023 weltweit gut 140.000 Mitarbeiter, es stehen also mehr als 14.000 Jobs auf der Kippe.
Doch damit könnten die Stellenstreichungen bei Tesla noch längst nicht beendet sein. Wie "Bloomberg" am Wochenende berichtete, habe Tesla-Chef Musk sogar den Wegfall von 20 Prozent aller Arbeitsplätze gefordert. Wie "Business Insider" schreibt, habe er dabei argumentiert, dass die Größe der Stellenstreichungen dem Rückgang bei den Auslieferungszahlen des ersten Quartals entsprechen sollte. Diese waren im Vergleich zum vierten Quartal 2023 ebenfalls um rund ein Fünftel eingebrochen. Statt mehr als 14.000 Arbeitsplätzen könnten also weit mehr als 20.000 Stellen bei dem E-Autobauer wegfallen - sofern Musk weiterhin auf seiner Zahl beharren sollte.
Quartalszahlen von Tesla voraus
Am morgigen Dienstag wird der US-Elektroautobauer seine Bilanz für das erste Quartal des Jahres 2024 vorlegen. Angesichts der jüngst schwachen Auslieferungszahlen wird dabei erwartet, dass Tesla den ersten Umsatzrückgang seit vier Jahren verzeichnen dürfte. Auch der Betriebsgewinn dürfte deutlich zurückgehen.
Analysten zeigen sich zuletzt ebenfalls skeptisch mit Blick auf den einstigen Überflieger im Bereich E-Mobilität. So hat Deutsche Bank-Analyst Emmanuel Rosner kürzlich seine Kaufempfehlung für die Tesla-Aktie gestrichen und das Kursziel eingedampft.
Tesla-Aktie im Kursstrudel - Autopreise und Zahlen im Blick
Mit den Fahrzeugpreisen purzelt bei Tesla seit Monaten auch der Aktienkurs. Dieser bewegt sich derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit 15 Monaten. Mit einem Jahresminus von aktuell 43 Prozent zählen die Titel des Elektroautobauers zu den schwächsten Werten im NASDAQ 100 Index. Dazu trug am Montag ein nochmaliger Abschlag von letztlich 3,40 Prozent auf 142,05 US-Dollar bei.
Zum negativen Kurstreiber wurde zu Beginn der neuen Börsenwoche die Nachricht, dass Tesla angesichts der schwächelnden Nachfrage erneut seine Automobilpreise senkte. Speziell galt dies für den chinesischen Markt, wo zunehmend Konkurrenz durch einheimische Autobauer herrscht. Dort könnte die Rabattschlacht bei E-Autos in die nächste Runde gehen.
Gespannt wird außerdem auf die Tesla-Resultate gewartet, die am Dienstag eine Reihe von Zahlenvorlagen von US-Tech-Giganten einläuten werden. Deren Ergebnisse könnten zu einem Wegweiser für die Börsen werden, nachdem Technologiewerte zuletzt bei Anlegern einen schweren Stand hatten. Dabei wurde etwas Zinsfantasie ausgepreist, weil im Zuge einer relativ robusten Wirtschaftslage die Hoffnung auf schnelle Lockerungen durch die US-Notenbank Fed nachlässt.
Laut dem Experten John Murphy ist die Tesla-Aktie derzeit "aus bekannten Gründen nicht mehr in Mode". Er verwies auf eine schwächere fundamentale Lage im Elektroautobereich und die generelle Stimmung, die es rund um das Thema Elektrifizierung gebe. Im Zuge des Quartalsberichts dürften sich Anleger vor allem auf die Nachfragesituation und zukünftige Wachstumspläne konzentrieren, glaubt er. Anlegern macht Murphy daher vorsichtig etwas Mut, dass der Kurs nicht noch weiter abtauchen wird. "Trotz des derzeitigen Drucks hat die Enthüllung zukünftiger Wachstumstreiber das Potenzial, die Aktie zu stützen", so der Analyst der Bank of America. Dies sei perspektivisch vielleicht sogar wichtiger als die aktuellen Quartalszahlen. Sein Votum bleibt allerdings "Neutral", denn er bleibt generell skeptisch, was die Wachstumsmöglichkeiten betrifft.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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