Alternative Geldgeber: Griechenland nennt USA, China und Russland
Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos will sich nicht allein auf die EU verlassen. Sollte sich Deutschland im Schuldenstreit weiter unnachgiebig zeigen, wollen sich die Südeuropäer das nötige Geld von anderer Seite besorgen.
Der Schuldenstreit zwischen der EU und Griechenland schwelt weiter. Noch ist kein Kompromiss in Sicht - zu weit gehen die Forderungen von Griechenland und der Europäischen Union auseinander. Erst am Vorabend hatte Bundeskanzlerin Merkel ihre Forderung in Richtung Griechenland erneuert, an den Spar- und Reformanstrengungen festzuhalten. "Unsere Zusammenarbeit in der Europäischen Union beruht auf zwei Säulen, die zwei Seiten einer Medaille sind", sagte Merkel nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Stephen Harper in Ottawa. "Auf der einen Seite Solidarität der Euro-Mitgliedstaaten untereinander. Und auf der anderen Seite eigene Anstrengungen der Länder, die ein Programm haben."
Der neue griechische Regierungschef Alexis Tsipras hatte sich in den vergangenen Tagen allerdings wiederholt für eine Neuregelung der Schulden Griechenlands ausgesprochen und der strikten Sparpolitik der vergangenen Monate und Jahre eine Absage erteilt. Stattdessen plädiert Tsipras für eine Überbrückungsfinanzierung für sein Land, um Zeit zu gewinnen, eine neue Lösung auszuhandeln.
Griechischer Verteidigungsminister sieht Alternativ-Geldgeber
Der griechische Verteidigungsminister, Panos Kammenos, hat nun noch eine andere Lösung ins Spiel gebracht. Sollte Deutschland im Schuldenstreit weiter hart bleiben, würde man sich nach alternativen Geldgebern umsehen, so Kammenos am Dienstag. Einen Favoriten hat er ebenfalls bereits ausgemacht: "Das wäre am besten die USA", betonte er im griechischen Fernsehen. Er könne sich aber auch "Russland, China oder andere Länder" vorstellen. Damit bringt der Rechtspopulist im Ringen um eine Einigung innerhalb der EU erstmals auch Länder außerhalb der Europäischen Union ins Spiel
Merkel: Griechenland soll in der EU bleiben
Ungeachtet der aktuell verfahrenen Situation hat Bundeskanzlerin Angela Merkel einem möglichen Austritt der Griechen aus der EU einmal mehr eine Absage erteilt. "Deutschlands Politik ist darauf ausgerichtet, Griechenland im Euro zu halten", so die Politikerin weiter.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Anastasios71 / Shutterstock.com, Dmitry Bruskov / Shutterstock.com