Grönlands Außenbeauftragte: Dänischer Besuch ist unpassend

31.03.25 18:02 Uhr

NUUK (dpa-AFX) - Grönlands kommende Regierung ist sich uneins, wie sie den Zeitpunkt eines angekündigten Besuches der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in dieser Woche bewerten soll. Die alte wie neue Außenbeauftragte Vivian Motzfeldt erklärte in einer Mitteilung und gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau, dass es nicht angemessen sei, dass Frederiksen nach Grönland komme, bevor die neue Regierung offiziell im Amt sei.

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Der künftige Regierungschef Jens-Frederik Nielsen schrieb dagegen auf Facebook, dass er sich sehr auf den Besuch freue. Er müsse gleichzeitig unterstreichen, dass andere Aussagen zu dem anstehenden Besuch nicht die Haltung seiner künftigen Regierung widerspiegelten, fügte er mit Blick auf die Kritik von Motzfeldt hinzu.

Neue Regierung muss noch vom Parlament bestätigt werden

US-Präsident Donald Trump hat mit wiederholten Äußerungen, er wolle die Kontrolle über die weitgehend autonome, aber zum dänischen Königreich zählende Insel erlangen, Grönland in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Erst am Freitag hatte Trumps Vizepräsident J.D. Vance einen US-Militärstützpunkt im abgeschiedenen Norden Grönlands besucht und dabei scharfe Kritik an Dänemark geübt.

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Am selben Tag hatte Nielsen die neue grönländische Regierungskoalition präsentiert. Sie muss noch vom neuen Parlament in der Hauptstadt Nuuk bestätigt werden, was jedoch als Formsache gilt. Einen Tag darauf hatte Frederiksen mitgeteilt, von Mittwoch bis Freitag nach Grönland zu reisen. Dabei will sie unter anderem mit Nielsen über die Zusammenarbeit zwischen Grönland und Dänemark sprechen./trs/DP/jha