Schuldenkrise

Deutsche Banken könnten griechischen Kreditausfall locker wegstecken

09.03.12 20:54 Uhr

Für die Banken in Deutschland sollten sich keine größeren Probleme ergeben, wenn nach dem teilweise erzwungenen Schuldenschnitt für Griechenland die Kreditausfallversicherungen (CDS) greifen würden.

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   FRANKFURT (Dow Jones)--Denn die meisten Banken haben nicht nur CDS auf Griechenland begeben, sondern sich selbst gegen einen Ausfall abgesichert - häufig in fast dem gleichen Volumen, in dem Absicherungen ausgegeben wurden.

   Weltweit betrachtet liegt die Differenz dieser beiden Posten - die im Falle eines Kreditereignisses ausgezahlt werden müssten - bei maximal 3,2 Milliarden US-Dollar netto. Für deutsche Banken alleine ist keine Zahl ausgewiesen.

   83,5 Prozent der privaten Gläubiger haben sich nach Angaben der griechischen Regierung freiwillig am Schuldenschnitt beteiligt. Die Regierung wollte jedoch eine Quote von über 90 Prozent erreichen. Aus diesem Grund kommen die vor kurzem rückwirkend in die Verträge eingefügten Zwangsumschuldungsklauseln (CAC) zum Einsatz - das hat das griechische Parlament am Freitag beschlossen. Jetzt muss noch die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) endgültig darüber entscheiden, ob dieser Beschluss ein Kreditereignis auslöst. Falls ja, würde das zur Auszahlung der CDS-Versicherungen führen. Zudem muss der Verband anschließend noch festsetzen, in welcher Höhe Zahlungen dann tatsächlich fällig werden.

   Zum 30. September 2011 hat die Europäische Bankenaufsicht (EBA) für die Institute des Kontinents ermittelt, wie viele CDS auf Griechenland sie noch besitzen. Aus den Differenzen der genannten Beträge ergibt sich der maximal mögliche Betrag, den eine Bank in der Regel zahlen müsste. Die bei der EBA genannten Werte berücksichtigen nicht nur die auf griechische Staatsanleihen begebenen CDS, sondern auch die auf regionale und lokale Behörden in Griechenland.

   Deutsche Bank:

   Der Branchenprimus hat CDS im Wert von 4,4 Milliarden Euro aufgelegt und sich im Gegenzug für 4,3 Milliarden Euro abgesichert. Demnach müsste die Deutsche Bank maximal 100 Millionen Euro zahlen. Im Zwischenbericht zu den 9 Monatszahlen 2011 weist das Institut den "Nettonominalbetrag von auf Staaten referenzierten CDS" bezogen auf Griechenland sogar nur noch 26 Millionen Euro aus.

   Commerzbank:

   Das Frankfurter Institut hat mit 825 Millionen Euro auf den Cent gleich viele CDS begeben und gekauft und ist daher auf der sicheren Seite.

   DZ Bank:

   Nach den EBA-Angaben hat das Spitzeninstitut der Volks- und Genossenschaftsbanken Versicherungen für griechische Anleihen im Volumen von 806 Millionen Euro ausgegeben. Da es allerdings nur 636 Millionen Euro gekauft hat, um sich selbst abzusichern, müsste das Institut nach diesen Septemberzahlen gegebenenfalls maximal 170 Millionen Euro an Kreditausfallversicherungen auszahlen.

   WestLB:

   Das gesamte Portfolio toxischer Anleihen konnte die WestLB an ihre Bad Bank auslagern, aber bei der CDS-Vergabe war die Landesbank im September noch involviert. Für 403 Millionen Euro hatte sie Versicherungen begeben und sich selbst über 326 Millionen Euro abgesichert. Also könnten hier noch maximal 77 Millionen Euro zur Zahlung fällig werden.

   LBBW:

   Für 216 Millionen Euro hat die Landesbank Baden-Würtemberg Kreditausfallversicherungen begeben. Im Gegenzug hat sich das Institut aber mit 271 Millionen Euro gegen Ausfälle in Griechenland abgesichert. 65 Millionen Euro würde das Institut demnach auf Basis der Septemberzahlen maximal ausgezahlt bekommen.

   Nord/LB

   Die Landesbank befindet sich nach den EBA-Zahlen in einer ähnlichen Situation wie die DZ Bank. 92 Millionen Euro hat sie an CDS begeben, sich aber nicht gegen einen Ausfall abgesichert. "Der Wertverlust der Papiere ist bereits in der Bilanz verarbeitet und wird uns daher nicht größer treffen", sagte ein Sprecher am Freitag.

   LBB:

   Die Landesbank Berlin ist laut Septemberzahlen der EBA als Käufer und Verkäufer mit jeweils 37 Millionen Euro bei den CDS-Geschäften involviert.

   WGZ Bank:

   Das Spitzeninstitut der Volks- und Genossenschaftsbanken setzt ebenfalls auf Sicherheit und hat 31 Millionen Euro CDS begeben und gekauft.

   DekaBank:

   Das Spitzeninstitut der Sparkassen hat CDS für 20 Millionen Euro ausgegeben. Im Gegenzug hat es sich für 10 Millionen Euro gegen Ausfälle bei griechischen Staatsanleihen abgesichert. Demnach müsste die Deka im Fall der Fälle maximal 10 Millionen Euro Versicherungssumme auszahlen.

   BayernLB:

   Bei der Landesbank stehen sich CDS im Volumen von 4 Millionen Euro auf beiden Seiten ausgeglichen gegenüber.

   HSH Nordbank, Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und Hypo Real Estate (HRE):

   So unterschiedlich die drei Institute sein mögen, bei Kreditausfallversicherung auf Griechenland ist man sich einig und lässt von diesem Thema lieber die Finger weg, hat die EBA ermittelt.

-Von Alexandra Edinger, Dow Jones Newswires; +49 69 29 725 112, alexandra.edinger@dowjones.com DJG/aed/kla -0-

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