Schnelleres Wachstum

Merck-Aktie geht fester aus dem Handel: Zweistelliger Milliarden-Umsatz in 2025 angestrebt

09.09.21 17:54 Uhr

Merck-Aktie geht fester aus dem Handel: Zweistelliger Milliarden-Umsatz in 2025 angestrebt | finanzen.net

Die Darmstädter Merck KGaA will in den kommenden Jahren schneller wachsen und ihre führende Rolle in Wissenschaft und Technologie ausbauen.

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Im Jahr 2025 strebt der DAX-Konzern einen Umsatz von 25 Milliarden Euro an und rechnet bis dahin mit einer durchschnittlichen organischen Wachstumsrate von über 6 Prozent pro Jahr. Rund 80 Prozent des geplanten Umsatzwachstums sollen aus den sogenannten "Big 3"-Geschäften stammen - aus dem Process-Solutions-Geschäft des Unternehmensbereichs Life Science, von den neuen Produkten des Unternehmensbereichs Healthcare und aus dem Semiconductor-Solutions-Geschäft des Unternehmensbereichs Electronics, wie Merck mitteilte.

"Unsere Ambition ist, das weltweit führende Wissenschafts- und Technologieunternehmen des 21. Jahrhunderts zu werden", sagte Konzernchefin Belén Garijo laut der Mitteilung. "In allen drei Unternehmensbereichen Healthcare, Life Science und Electronics stehen die Weichen bereits auf nachhaltigem, profitablem Wachstum. Wir werden weiter konsequent und zielgerichtet in das investieren, was uns stark macht, und wollen damit unseren Konzernumsatz bis 2025 auf circa 25 Milliarden Euro steigern."

Die Investitionen will der Konzern im Zeitraum von 2021 bis 2025 um mehr als 50 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Fünfjahreszeitraum von 2016 bis 2020 zu steigern - davon soll wiederum der Löwenanteil von 70 Prozent im Bereich der "Big 3" investiert werden. Merck profitiert dabei den Angaben zufolge von einer zügigen Rückführung der Verschuldung, in der Folge steige die finanzielle Flexibilität des Konzerns wieder deutlich.

Es sei davon auszugehen, dass dem Unternehmen ab Ende des Jahres 2022 ein Betrag im hohen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich für Akquisitionen zur Verfügung steht. Eine große Akquisition ist aber wohl nicht zu erwarten: "Merck erachtet gezielte kleinere bis mittlere Zukäufe weiterhin als wahrscheinlicher als große, transformative Übernahmen", hieß es in der Mitteilung.

Wachstumsziele treiben Merck KGaA zurück Richtung Rekord

Am Kapitalmarkttag haben die Aktien der Merck KGaA von neuen Wachstumszielen profitiert. Sie stiegen bis Handelsschluss um 1,88 Prozent auf 203,70 Euro, was sie im DAX zum Spitzenreiter machte. Der Merck-Kurs näherte sich nach zwei schwachen Tagen wieder dem zu Wochenbeginn aufgestellten Rekord von 207,90 Euro. An der 21-Tage-Linie, die aktuell bei 201,09 Euro verläuft, haben sich wieder Käufer gefunden.

Der Pharma- und Spezialchemiekonzern hat sich unter neuer Chefin ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt. Belen Garijo will mit höheren Investitionen ein weltweit führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen formen. Den Angaben zufolge will Merck seinen Umsatz bis 2025 auf etwa 25 Milliarden Euro steigern. 2020 waren 17,5 Milliarden erzielt worden. Für das laufende Jahr war die Umsatzprognose zuletzt schon auf 18,8 bis 19,7 Milliarden angehoben worden.

Die neuen Umsatzziele bis 2025 lägen über der Konsensschätzung, deshalb sei hier an der Obergrenze beim Konsens ein Spielraum von bis zu zehn Prozent, schreibt Analyst Richard Vosser von JPMorgan. Seine eigenen Schätzungen für den Umsatz lägen sogar 13 Prozent unter den neuen Merck-Zielen, so Vosser.

Laut Experte Michael Leuchten von der UBS läutet der Konzern eine Phase höherer Investitionen ein. Das in den Zielen implizierte jährliche Wachstum liege mit 6 Prozent über den Markterwartungen von 5 Prozent. Die Ausgaben für Zukäufe, Forschung und andere Investitionen würden in dieser Zeit um mehr als die Hälfte erhöht. Es scheine, als ob externe Übernahmen zu dem Umsatzziel etwa zwei Milliarden Euro beitragen sollen.

Die Aktionäre von Merck sind schon länger Rekorde gewohnt. Den Corona-Crash bis auf gut 76 Euro im März 2020 hatte die Aktie binnen weniger Monate wett gemacht, schon im September 2020 fiel der erneute Startschuss für eine Rekordrally. Diese nahm Anfang Juni Fahrt auf, als die Aktien noch knapp unter 150 Euro gehandelt wurden. Seither gilt ein Boom in der Laborsparte wegen der Corona-Krise als großer Treiber. Binnen der drei Monate hat der in der Spitze fast 40 Prozent zugelegt.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker)

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Bildquellen: Merck KGaA

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