Schlechte Prognosen

Neuer Fed-Chef - neue Krisen?

30.01.18 15:57 Uhr

Neuer Fed-Chef - neue Krisen? | finanzen.net

In wenigen Tagen wird der neue Chef der US-Notenbank Jerome Powell das Amt Janet Yellens übernehmen. Doch was bedeutet das für die Wirtschaft? Werden mit ihm weitere Krisen folgen?

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Neue Bedingungen

Der Boom am Aktienmarkt setzt sich noch immer stetig fort, doch der neue Fed-Chef Jerome Powell sollte auch auf andere Zeiten vorbereitet sein. Die Amtszeit der ersten Präsidentin der Notenbank, Janet Yellen, endet am 3. Februar. Anschließend wird Jerome Powell das Amt als wichtigster Währungshüter der Welt übernehmen. Bereits seit Mai 2012 ist Powell Mitglied des Board of Governors der Fed. Bisherigen Kenntnissen zufolge dürfte er die Politik seiner Vorgängerin mit vorsichtigen Zinserhöhungen auch weiterhin verfolgen.

Für die Finanzmärkte ist der Wechsel einer der wichtigsten Wirtschaftsposten der Welt allerdings stets mit einer gewissen Unsicherheit verbunden. Die Märkte müssen sich auf eine neue Person mit neuem Stil einstellen. Powell ähnelt seiner Vorgängerin Yellen bezüglich seiner Einstellung jedoch sehr. Diese wiederum handelte und dachte ähnlich wie ihr Vorgänger Ben Bernanke.

Die Erfahrung lehrt uns

Analysten der Schweizer Bank Julius Bär fanden in einer Studie vor einigen Jahren heraus: Beinahe alle der neuen Fed-Chefs wurden zu Beginn ihrer Amtszeit einer Probe unterzogen. Die Finanzmärkte reagierten schon seit 1914 stets volatil auf den Chefwechsel der US-Notenbank, das liege Analysten zufolge zu einem großen Teil an der Unsicherheit des neuen Amtsinhabers. Nach dem Wechsel des Chefpostens kam es demnach bisher mehrmals zu einem Crash am Aktienmarkt, extremer Inflation oder anderen Zwischenfällen.

In den letzten 40 Jahren hatte also fast jeder der Vorsitzenden der Fed mit einer Krise in seiner Amtszeit zu tun. Ausnahme hierbei stellte lediglich Yellen dar - diese musste zwar die Folgen der Finanzkrise vor zehn Jahren bewältigen, eine neue Krise kam aber nicht hinzu.

Ben Bernanke, Vorgänger Yellens, musste die größte Finanz- und Wirtschaftskrise seit der Großen Depression in den 1930er Jahren meistern. Ein Chefökonom der Investmentbank Morgan Stanley beschrieb den Chefwechsel im Jahr 2006 als größten Risikofaktor an den Finanzmärkten in diesem Jahr.

Auch dessen Vorgänger, Alan Greenspan, hatte es nicht leicht. Er wurde nur etwa zwei Monate nach Antritt seines neuen Amts mit dem "Schwarzen Montag" - dem größten Börsencrash seit dem Zweiten Weltkrieg - konfrontiert. Daraufhin musste der Dow Jones den prozentual größten Verlust bis heute verzeichnen. Außerdem folgten in Greenspans Amtszeit das Platzen der Technologieblase im Jahr 2000, die Terroranschläge im September 2001 sowie die Krise der Versicherungsbranche im Jahr 2002.

Die Vorgänger dieser Fed-Chefs hatten mit der Erdölkrise, einem kollabierten Devisenmarkt oder auch dem Crash des Bond-Marktes zu kämpfen.

Kontinuität und Entschlossenheit

Jerome Powell setzt bei seiner Politik auf Kontinuität - auf Instabilitäten müsse mit angemessener Durchschlagskraft reagiert werden. In einer Rede vor dem Senat kündigte er an, entschlossen mit möglichen künftigen Wirtschaftskrisen umgehen zu wollen. "Wir müssen uns die Flexibilität bewahren, unsere Politik den wirtschaftlichen Entwicklungen anzupassen.", so Powell weiter. Trotz der bisherigen Erfahrungen ist der angehende Fed-Chef weiterhin optimistisch gestimmt.

Jeder Boom endet irgendwann

Sollte also auch in Powells Amtszeit eine Krise folgen, wäre dies keine große Überraschung. Paul-Mortimer Lee, Chefökonom Amerika bei BNP Paribas, zufolge stehe der neue Fed-Chef vor immensen Herausforderungen. Janet Yellen werde in einer Zeit zurücktreten, die sich später als Ruhe vor dem Sturm herausstellen werde.

Derzeit freuen sich sowohl die USA als auch Europa und Asien über durchaus positive Entwicklungen, sie verzeichnen bereits das achte Jahr in Folge einen Aufschwung. Dieser Zustand könnte jedoch bald vorüber sein, denn jeder Boom geht irgendwann zu Ende.

Redaktion finanzen.net

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