Studie: BYDs Stromer wäre in den USA auch bei 100% Zoll noch das günstigste
Elektroautos aus der Volksrepublik China erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, auch weil sie im Vergleich zu heimischen E-Automarken häufig günstiger daherkommen. In den USA werden mittlerweile Zusatzzölle von 100 Prozent auf Elektroautos aus China erhoben. Würde der E-Autobauer BYD in die USA exportieren, wäre sein Billig-Stromer ungeachtet der Strafzölle noch immer das günstigste EV weit und breit.
Werte in diesem Artikel
• Mehr Länder erheben Zusatzzölle auf chinesische E-Autos
• BYDs Seagull wäre trotz Zöllen günstiger EV in den USA
• BYD liefert im September mehr aus
China hat in Sachen E-Autos in den vergangenen Jahren drastisch aufgeholt. So gibt es mittlerweile zahlreiche unterschiedliche E-Autohersteller in der Volksrepublik, die auch außerhalb des Landes immer beliebter werden. Dabei punkten die Stromer bei den Verbrauchern insbesondere mit den vergleichsweise niedrigen Preisen. Dass Chinas EV-Produzenten ihre Fahrzeuge günstig anbieten können, geht auf unterschiedliche Ursachen zurück. So gibt es in der Region niedrigere Standards für den Schutz von Arbeitern und der Umwelt. Zudem profitieren die chinesischen Hersteller von der staatlich angeordneten Politik der Überkapazitäten. So hat die Europäische Union bezüglich dieser Thematik eine Untersuchung durchführen lassen, die offenbarte, dass die gesamte Wertschöpfungskette in China stark subventioniert ist, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. Das wiederum laste auf der heimischen Industrie, die durch das Ungleichgewicht schweren Schaden nehmen könne.
Aus diesem Grund haben bereits zahlreiche Länder Strafzölle auf E-Autos aus China erhoben. So haben die USA bereits im Mai Zusatzzölle von 100 Prozent auf chinesische Stromer beschlossen, um den Wettbewerb auf dem heimischen Markt zu schützen. Im August zog Kanada mit vergleichbaren Zusatzzöllen auf chinesische Elektroautos nach. In der Europäischen Union soll über die endgültige Einführung von Strafzöllen bis zum 5. November entschieden werden.
BYDs Seagull punktet
Wie viel günstiger chinesische Modelle im Vergleich zu den heimischen Marken sind, hat der Autodaten-Anbieter AutoForecast Solutions in einer Untersuchung herausgefunden, über die Electrek berichtete. Insbesondere ein EV-Anbieter aus China hat sich dabei hervorgetan: das Buffett-Investment BYD. Der günstigste BYD-Stromer ist der Seagull EV, der in China schon ab einem Preis von umgerechnet weniger als 10.000 US-Dollar zu haben ist. In den USA könnte das Fahrzeug bei rund 12.000 US-Dollar liegen, meint AutoForecast Solutions-CEO Joe McCabe laut Electrek. Selbst mit den Strafzöllen von 100 Prozent, sei das BYD-Modell bei unter 25.000 US-Dollar damit der günstigste Stromer in den USA. Auch E-Platzhirsch Tesla hat es bisher noch nicht geschafft, ein E-Fahrzeug für weniger als 30.000 US-Dollar auf den Markt zu bringen.
BYD auf der Überholspur
Noch können die E-Autobauer in den USA jedoch aufatmen, denn BYD hat vorerst keine Pläne seine EVs dahin zu exportieren. Allerdings verkauft das Unternehmen bereits E-Busse in die USA. Dass BYD seine Fahrzeuge so kostengünstig produzieren kann, liegt auch an der Lieferkette, die sich das Unternehmen über Jahrzehnte aufgebaut hat. Wie Electrek schreibt, habe die Buffett-Beteiligung schon 1996 damit begonnen Lithium-Ionen-Batterien zu fertigen. Auch heute noch spielt BYD eine wichtige Rolle auf dem globalen EV-Batteriemarkt.
Auch die jüngsten Auslieferungszahlen des chinesischen Autounternehmens für den Monat September lassen den stetigen Wachstumspfad der Autobauer erkennen. So produzierte BYD im September insgesamt 441.052 Fahrzeuge und damit 57,6 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Das Monatsproduktionsvolumen umfasste dabei unter anderem 170.267 batteriebetriebene EVs sowie 268.962 Plugin-Hybride. Beides stellt ebenso eine deutliche Steigerung verglichen mit dem Vorjahr dar. Seit Jahresbeginn beläuft sich die Produktion des E-Autobauers damit auf 2,76 Millionen NEVs - 30,68 Prozent mehr als noch in den ersten drei Quartalen 2023.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Philip Lange / Shutterstock.com, Robert Way / Shutterstock.com
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