Trotz Unsicherheit über US-Cannabis-Legalisierung: Experten zuversichtlich für Cannabis-Banking 2022
Das US-Repräsentantenhaus hat kürzlich für eine Entkriminalisierung von Cannabis gestimmt. Nun muss der Gesetzentwurf durch den Senat - und könnte dort ein weiteres Mal scheitern. Allzu große Erwartungen sollten Anleger aber wohl nicht haben. Stattdessen können Investoren aber auf eine andere Änderung bezüglich der Cannabis-Branche hoffen.
Werte in diesem Artikel
• Cannabis-Legalisierung vom US-Repräsentantenhaus durchgewunken
• Unsicherheit über Entscheidung im Senat
• SAFE Banking Act könnte 2022 kommen
Am 1. April stimmte das US-Repräsentantenhaus über MORE ab, den Marijuana Opportunity Reinvestment and Expungement Act, der darauf abzielt, Cannabis bundesweit zu entkriminalisieren. Die Hoffnungen vieler Anleger sind groß, denn wird der Gesetzentwurf geltendes Recht, würde Cannabis offiziell von der Liste der kontrollierten Substanzen gestrichen werden. Zeitgleich würden strafrechtliche Sanktionen für Personen, die Marihuana herstellen, vertreiben oder besitzen, entfallen.
Mit 220 zu 204 Stimmen verabschiedete das Repräsentantenhaus den Gesetzentwurf, allerdings stimmten nur drei Mitglieder der Republikaner für den MORE Act. Das dürfte es schwierig machen, den Gesetzentwurf durch den Senat zu bekommen, denn dort gibt es mit dem Cannabis Administrative and Opportunity ("CAO") Act, der vom Mehrheitsführer des Senats, Chuck Schumer, angeführt wird, bereits einen konkurrierenden Gesetzentwurf.
Zudem ist es bereits das zweite Mal, dass das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten einen Gesetzentwurf zur Legalisierung von Cannabis durchwinkt, der erste Versuch war Ende 2020 aber im Senat, in dem zum damaligen Zeitpunkt die Republikaner die Mehrheit stellten, gescheitert. Auch der neue Vorstoß könnte durch die Republikaner ausgebremst werden. Denn um ein Gesetz durch den Senat zu bringen, müssen 60 von 100 Senatoren zustimmen - angesichts der aktuellen 50:50 Sitzverteilung zwischen Demokraten und Republikanern sind 10 Stimmen der republikanischen Partei nötig.
Gesetzentwurf würde Cannabis-Industrie entscheidend beeinflussen
Sollte das Gesetz den Senat tatsächlich passieren, wäre dies ein Wendepunkt für die Cannabis-Wirtschaft in den Vereinigten Staaten. Bereits jetzt sind zahlreiche Unternehmen in diesem Segment tätig, einige Bundesstaaten haben das Kraut bereits entkriminalisiert. Eine bundesweite Regelung würde hingegen die Expansionsbemühungen der Unternehmen erleichtern, auf der anderen Seite ist hingegen mit einer höheren Besteuerung zu rechnen. Cannabis-Konzernen stünde nach der Legalisierung hingegen der Weg an die offiziellen Börsen frei - das wiederum würde den Unternehmen die Finanzierung erleichtern.
Kommt das Cannabis-Banking?
Ob der MORE Act die Zustimmung des Senats findet, bleibt abzuwarten. Ein anderer Gesetzentwurf, der unter den Namen SAFE Banking Act läuft, soll ein anderes Problem der Branche angehen: Nämlich Unternehmen der Cannabis-Branche die Geschäftsbeziehungen mit Banken zu erleichtern.
Wenn der Gesetzentwurf verabschiedet wird, wird Cannabis zwar nicht auf Bundesebene entkriminalisiert, allerdings dürften Finanzinstitute für die Erbringung von Dienstleistungen für ein Cannabisunternehmen dann nicht durch Bundesbankenaufsichtsbehörden bestraft werden. Kongressabgeordnete Nancy Mace, die als langjährige Verfechterin der Legalisierung von Cannabis gilt, zeigte sich gegenüber Yahoo Finance zuversichtlich, dass das Gesetz noch in diesem Jahr verabschiedet werden kann.
Auch Isaac Boltansky, Direktor für Politikforschung bei dem Finanzdienstleistungsunternehmen BTIG, zeigt sich "optimistisch, dass Cannabis-Banking in diesem Jahr fertig wird", sagte er in einem Interview mit Yahoo Finance Live. "Wir wissen, dass Lobbyarbeit kumulativ ist und letztes Jahr war es schon fast so weit."
Der SAFE Banking Act würde Cannabis-Unternehmen mehr Möglichkeiten eröffnen, Bankgeschäfte zu tätigen: "Wir unterliegen höheren Zinssätzen, da wir in Bezug auf Bankpartner begrenzt sind. Ein vielfältigeres Netzwerk an Bankoptionen würde also sicherlich unsere Kapitalkosten verbessern.", zitiert Yahoo Finance Live Kim Rivers, CEO von Trulieve. Aktuell liefen die Geschäfte größtenteils über Bargeldtransaktionen, was sowohl ein Sicherheitsrisiko für Ladenmitarbeiter darstelle als auch die Zahlungsmöglichkeiten für Verbraucher einschränke. "Die Cannabis-Banking-Gesetzgebung würde dies ändern", so Rivers weiter.
Redaktion finanzen.net
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