ROUNDUP: Trump schimpft über Putin und droht Moskaus Ölkunden mit Zöllen
WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump ist empört über den jüngsten Vorschlag von Kremlchef Wladimir Putin, die Ukraine unter UN-Verwaltung zu stellen und eine neue Regierung wählen zu lassen. Er sei "stinksauer" auf Putin, sagte Trump - kündigte aber zugleich für die kommenden Tage ein erneutes Gespräch mit dem russischen Präsidenten an. "Ich war sehr wütend und stinksauer, als Putin über die Glaubwürdigkeit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj herzog und begann, über eine neue Führung in der Ukraine zu sprechen", sagte er in einem NBC-Interview.
Reaktion auf Putins Vorschlag zu UN-Verwaltung
Laut NBC und Foxnews bezog Trump sich dabei auf Putins Vorschlag, die von Russland angegriffene Ukraine unter Verwaltung der Vereinten Nationen zu stellen und dort Neuwahlen abzuhalten.
Trump fügte den Angaben zufolge in dem Telefoninterview hinzu, dass Putin wisse, dass er sauer sei. Aber er habe auch eine sehr gute Beziehung mit dem Kremlchef. Und der "Ärger verfliegt schnell", wenn Putin das Richtige mache.
In dem seit mehr als drei Jahre währenden Krieg Russlands gegen die Ukraine versucht Trump seit Wochen eine friedliche Lösung zu vermitteln. Eine von Trump vorgeschlagene 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen hat Putin aber abgelehnt. Als Minimalkonsens haben sich beide darauf verständigt, Objekte der Energieversorgung von Angriffen auszunehmen.
Strafzölle können binnen eines Monats kommen
Der Präsident drohte auch damit, Russland und die Käufer von russischem Öl mit Strafzöllen zu belegen. Das könnte Moskau den Export erschweren und seine Deviseneinnahmen schmälern. Zu Russlands großen Abnehmern gehören unter anderem Indien und China - neue Zölle würden daher vermutlich zu großen wirtschaftlichen Verwerfungen führen.
Der US-Präsident sagte, die Strafzölle könnten innerhalb eines Monats kommen, sollte es keine Waffenruhe geben. Trump sprach aber nicht nur von Strafzöllen für Moskaus Kunden, an einer Stelle ging er noch weiter: "Das hieße, wer Öl aus Russland kauft, kann keine Geschäfte in den Vereinigten Staaten machen."
Die NBC-Jounalistin Kristen Welker berichtete, Trump habe sie angerufen und seinen Ärger deutlich gemacht. Wenn er mit Russland keine Einigung über ein Ende des Blutvergießens in der Ukraine erzielen könne, "und wenn ich glaube, dass es Russlands Schuld war - was vielleicht nicht der Fall ist -, aber wenn ich glaube, dass es Russlands Schuld war, dann werde ich Sekundärzölle auf Öl erheben, auf alles Öl, das aus Russland kommt".
Die Zölle würden demnach 25 Prozent betragen und könnten jederzeit kommen. Trump hatte zuletzt gegen Venezuela sogenannte sekundären Zölle angekündigt. Diese Strafzölle soll demnach jedes Land zahlen, das Öl aus dem belegten Land bezieht.
Putin ließ offen, wann er diese Woche mit Putin telefonieren will. Zuletzt hatten die beiden am 19. März telefoniert. Der Teil des NBC-Interviews zu Putin wurde von einem Account des Weißen Hauses auf der Plattform X gepostet./tm/DP/zb