ROUNDUP: Kanadas neuer Premier Carney sucht in Europa Schulterschluss

17.03.25 20:01 Uhr

PARIS (dpa-AFX) - Vor dem Hintergrund schwerer Handelsstreitigkeiten mit den USA hat Kanadas neuer Premierminister Mark Carney Frankreich als Ziel seiner ersten Auslandsreise ausgewählt. Carney mahnte in Paris mit Blick auf die Handelnden in der Politik ganz grundsätzlich an: "Wenn man tätig wird, muss man Werte haben." Souveränität, Solidarität und Beständigkeit seien Werte, die Kanada und Frankreich verbänden, sagte der 60-Jährige bei einem Empfang von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Wer­bung

Der frühere kanadische Zentralbankchef und Liberale Carney ist seit Freitag als Nachfolger des zurückgetretenen Justin Trudeau offiziell als Premierminister Kanadas vereidigt - und muss sich nun mit der aggressiven Zollpolitik und Annexions-Drohungen von US-Präsident Donald Trump auseinandersetzen.

Dass er seine erste Auslandsreise nach Europa macht - und nicht wie viele seiner Vorgänger in die USA - wird auch als Zeichen in Richtung Washington angesehen. "Wir wissen, dass wirtschaftliche Kooperation und nicht Konfrontationen uns ermöglicht, starke Wirtschaften aufzubauen", sagte Carney.

Wer­bung

Besuch in Paris als "vielversprechendes Symbol"

Der Premierminister betonte zudem, man stehe für Souveränität und Sicherheit, wie die beständige Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen den russischen Angriffskrieg zeige.

"Heute, da wir sehen, dass diese Prinzipien von immer mehr Regierungen auf der Welt abgelehnt werden, ist es für Kanada wichtiger denn je, seine Beziehungen zu unseren verlässlichen Verbündeten wie Frankreich zu stärken." Der Besuch in Paris sei ein vielversprechendes Symbol für die Zukunft. Macron zeigte sich durch den Antrittsbesuch geehrt und betonte, dies zeige die Bedeutung der gewaltigen gemeinsamen Herausforderungen. Kanada sei ein einzigartiger Freund.

Wer­bung

Carney reiste anschließend nach Großbritannien weiter. Er wurde dort von König Charles III. empfangen, der auch König von Kanada ist. Ein Treffen mit dem britischen Premier Keir Starmer war ebenfalls geplant./rbo/DP/mis