Facebook-Aktionäre wettern gegen CEO Mark Zuckerberg
Mark Zuckerberg, Facebook CEO und Milliardär, hat eigentlich wenig Grund zur Sorge. Doch nun wettern Aktionäre seines eigenen Unternehmens gegen ihn.
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Facebook hat seinen Gründer und CEO Mark Zuckerberg im vergangenen Jahr um über 5 Milliarden US-Dollar reicher gemacht. Die Unternehmenszahlen für das vierte Quartal übertrafen die Erwartungen der Analysten, die Aktie stieg daraufhin auf ein neues Rekordhoch. Mit 358 Milliarden Dollar Unternehmenswert gehört Facebook zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Doch nun ziehen dunkle Wolken am schillernden Facebook-Himmel auf. Einige Aktionäre sind mit der Führung des Unternehmens und vor allem mit CEO Mark Zuckerberg nicht zufrieden.
Aktionäre gegen Zuckerberg
Einige Aktionäre haben nun einen Antrag gestellt, Facebook solle seinen Aufsichtrsatsvorsitzenden Mark Zuckerberg durch eine unabhängige Person ersetzen. Laut Antrag beeinflusst die Besetzung der obersten Ämter des Unternehmens mit einer einzigen Person die "positive Entwicklung des Unternehmens". Mark Zuckerberg ist sowohl CEO des Facebook Imperiums, als auch Vorsitzender des Aufsichtsrates. Im Silicon Valley ist dies keine Seltenheit. Auch andere Hochkaräter wie Tesla, Walt Disney und Salesforce besetzen beide Stellen mit ein und derselben Person. In dem Antrag, welcher von Aktionären, die gleichzeitig Mitglieder der Verbraucherbewegung SumOfUs sind, gestellt wurde, heißt es nun: "Wir glauben, dass die Kombination dieser beiden Rollen in einer einzelnen Person die Führung des Unternehmens schwächt". Deshalb solle Facebook die Position Zuckerbergs als Aufsichtsratsvorsitzender überdenken. Laut Lisa Lindsley, Kapitalmarktberaterin von SumOfUS, haben bereits 333.000 Menschen den Antrag unterschrieben, 1500 davon seien Aktionäre des Unternehmens. Die Organisation wurde vor allem durch Kampagnen, wie die gegen Zara, Asos und Kellog´s bekannt, in welchen sie Umweltzerstörung und Tierquälerei thematisierte.
Mark Zuckerberg in der Kritik
Auslöser des Antrages sei die Tatsache, dass Facebook in den vergangenen Jahren eine Finanzierungsstruktur bewilligt habe, welche weder die Interessen der Aktionäre verfolge, noch ein Beispiel für "ausgewogene Machtverhältnisse" sei. Mit der Einführung der stimmrechtslosen Aktien im Juni 2016, welche es dem CEO Mark Zuckerberg ermöglichen, ohne Machtverlust bei Facebook soziale Projekte im Rahmen der Chan-Zuckerberg Initiative zu fördern, zog Zuckerberg bereits Kritik auf sich. Einige Aktionäre klagten gegen die vermeintlich "unfaire Lösung". Die Vertreter der Verbraucherorganisation SumOfUS seien besorgt, dass Mark Zuckerberg die Macht in seinem Unternehmen nun vor allem dazu nutze, seine persönlichen Interessen zu verfolgen, "ohne im Interesse der Aktionäre zu handeln", wie es in der Pflicht eines Vorsitzenden stehe. Eine neutrale Person könnte diese fehlende Balance wiederherstellen. Deshalb fordern sie Mark Zuckerberg durch eine "unabhängige Person aus dem Aufsichtsrat zu ersetzen".
Ebenfalls weist die Organisation SumOfUS auf die aufkommende Kritik hin, wie Facebook mit Hasskommentaren, rassistischen Posts und Fake News umgeht. Auch hier wäre eine unabhängige Person, die weniger an der Geldmaschine Facebook interessiert sei, deutlich mehr in der Lage den Kampf gegen diese aufzunehmen und das Gleichgewicht "zwischen CEO und Unternehmensführung wieder herzustellen".
Wird Facebook dem Antrag stattgeben?
Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Wechsel an der Spitze des Facebook-Aufsichtsrates geben wird, ist dennoch unwahrscheinlich. Die Chancen schätzen auch jene Aktionäre realistisch ein, welche den Antrag unterzeichnet haben. Lindsley weiß, dass ein Antrag von Aktionären einem Rat an die Unternehmensführung entspricht. Dennoch weist sie darauf hin, dass "kompetente Vorstandsmitglieder" wüssten, dass es "nicht weise" sei, die Stimmen der Aktionäre zu ignorieren.
Bisher hat Facebook den Antrag nicht kommentiert. Ein Sprecher des Unternehmens ließ verlauten, dass Angelegenheiten wie diese in den Aktionärsinformationen kommentiert werden, welche vor der kommenden Hauptversammlung verfasst werden.
Redaktion finanzen.net
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