RBB baut rund 250 Stellen ab - Kündigungen nicht ausgeschlossen
BERLIN/POTSDAM (dpa-AFX) - Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) baut in diesem Jahr voraussichtlich rund 250 Stellen ab. Die 254 Vollzeitstellen werden in fester und freier Mitarbeit wegfallen, wie der öffentlich-rechtliche ARD-Sender mitteilte. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit genau betroffen sein werden, blieb unklar.
Der Sender betonte, dass der Abbau sozialverträglich gestaltet werden müsse. Zugleich hieß es, man könne nicht versprechen, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen gibt. In welchen Bereichen die Jobs gestrichen werden, blieb unklar.
Aktuell arbeiten nach Senderangaben 2.900 Beschäftigte beim RBB - 1.600 fest angestellt und 1.300 als freischaffende Mitarbeiter.
Der finanziell angeschlagene Sender will 22 Millionen Euro seiner Personal- und Honorarkosten dauerhaft einsparen. Der derzeitige Aufwand liege bei 215 Millionen Euro.
Neun Millionen Euro werde man sparen, um die eigene Zahlungsfähigkeit ab 2026 zu sichern. Schon länger ist bekannt, dass der mittelgroße ARD-Sender Millionenbeträge einsparen muss. 13 Millionen Euro will der RBB einsparen, um sie in die digitale Erneuerung und in das Programm zu investieren.
Intendantin Ulrike Demmer teilte mit: "Unser Sender ist nach mehrjährigen, erheblichen Sparanstrengungen weiterhin finanziell nicht solide aufgestellt."
Es gab schon einmal Stellenabbau
Es ist nicht das erste Mal, dass der ARD-Sender Stellenabbau ankündigt. Im Februar 2023 hatte das Medienhaus bekanntgemacht, dass bis Ende 2024 insgesamt 100 Stellen wegfallen. Es handelte sich nach Senderangaben vor allem um Zeitverträge.
Damals war von einer "Misswirtschaft der vergangenen Jahre" die Rede gewesen. Die Zahlungsfähigkeit wäre nicht ohne Weiteres sichergestellt, hieß es damals auch.
Die öffentlich-rechtlichen Sender von ARD, ZDF und Deutschlandradio werden im Wesentlichen durch Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag finanziert. Auf den RBB entfielen im Jahr 2023 rund 475 Millionen Euro, wie aus dem Jahresbericht des Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio hervorgeht./rin/DP/jha