T-Mobile US: Kurssturz vor Quartalszahlen

von Jörg Bernhard

Für die Aktie von T-Mobile US begann das Börsenjahr 2016 wenig verheißungsvoll. Mit über 19 Prozent rutschte der Nasdaq-100-Wert seit dem Jahreswechsel deutlich stärker als der Index (-13 Prozent) ab. Der starke Pessimismus der Börsianer lässt sich auch an der hohen Zahl von Leerverkäufern (Shortseller) ablesen. Diese Spezies von Spekulant verkauft die Aktie in Erwartung fallender Kurse, ohne sie zu besitzen. Derzeit sind fast 17,7 Millionen Titel leer verkauft worden, was über sechs Prozent des Streubesitzes entspricht.
Die schwache Tendenz der Aktie war von nach unten revidierten Gewinnprognosen der Analysten begleitet worden. Für das abgelaufene vierte Quartal soll sich der Gewinn pro Aktie auf 0,17 Dollar belaufen, nachdem drei Monate zuvor der Analystenkonsens noch bei 0,30 Dollar lag. Für das mittlerweile laufende Quartal fällt der aktuelle Erwartungswert mit 0,39 Dollar deutlich höher aus.
Bei den insgesamt 25 von FactSet Research Systems erfassten Ratings dominieren trotz wachsender Skepsis weiterhin die optimistischen Urteile. So stehen 17 Kaufempfehlungen ("Buy") und ein Übergewichten ("Overweigh") sechs neutralen Einschätzungen ("Hold") gegenüber. Pessimistische Urteile sind hingegen ganz klar Mangelware. Lediglich ein Aktienexperte rät zum Untergewichten ("Underweigh"), Verkaufsempfehlungen ("Sell") gibt es hingegen gar keine. Bei den erfassten Kurszielen reichen die Prognosen von 25,00 bis 50,00 Dollar und ergeben einen durchschnittlichen Mittelwert in Höhe von 44,36 Dollar. Am Freitag stellte sich in New York ein Schlusskurs von 35,11 Dollar ein.

T-Mobile US: Charttechnisch angeschlagen

Anfang Februar fiel das Mobilfunkunternehmen unter die 100- und 200-Tage-Linie, was in der Charttechnik als klares Verkaufssignal gilt. Außerdem sieht es bei der langfristigen Durchschnittslinie so aus, als ob deren Aufwärtstendenz nun in eine Abwärtsbewegung übergeht. Somit droht ein Trendwechsel nach unten. Markante Unterstützungszonen sind im Bereich von 34 Dollar angesiedelt. Diese wurden in der abgelaufenen Handelswoche zeitweise verletzt. Alles in allem ist es um die US-Tochter der Deutschen Telekom derzeit nicht gerade gut bestellt.