QIX Dividenden Europa: GlaxoSmithKline kauft sich mit 10% beim Impfstoffforscher Curevac ein
Vermögensverwalter Partners Group erzielt mit Investmentnische neben stattlichen Margen (60%) auch solide Dividenden.
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Ungeachtet zäher Verhandlungen beim EU-Gipfel am Wochenende verbucht der QIX Dividenden Europa Index am Montag leichte Kursgewinne. Letztlich notiert der Index am Nachmittag mit 0,7% im Plus bei 10.690 Punkten. Schweizer Finanzinvestor Partners Group verdient mit Übernahmen mittelgroßer Unternehmen seit Jahren schon beachtliche Renditen. GlaxoSmithKline zahlt 150 Mio. für Beteiligung an deutschem Biotech-Unternehmen und bleibt mit 5% ein Ausschüttungsgarant.
Nach der jüngst starken Erholung pausiert im heutigen Marktumfeld im Dividenden-Index die Aktie der Partners Group. Aktuell befindet sie sich dabei leicht im Minus bei 827,50 Euro. Der Vermögensverwalter gehört gemessen am Börsenwert zu den 20 größten Unternehmen in der Schweiz. Dennoch ist der Finanzinvestor, der für seine Kunden vor allem in private Firmen investiert, diese auf Renditekurs bringt und dann wieder verkauft, hierzulande kaum bekannt. Immerhin arbeiten weltweit rund 1.200 Menschen für das Unternehmen, das insgesamt 20 internationale Niederlassungen betreibt. Partners Group selbst wurde vom Management bereits1996 geründet, und investiert im Schnitt jährlich mehr als 10 Mrd. USD in neue Gesellschaften. Die eingesammelten Gelder stammen dabei vornehmlich von institutionellen Kunden, die Hälfte davon Pensionskassen. Zuletzt wurde von den Schweizern jedenfalls im Bereich Pflanzenschutz die Mehrheitsbeteiligung am portugiesischen Unternehmen Rovensa vom Private-Equity-Investor Bridgepoint abgekauft. Bei der Transaktion wurde der Landwirtschafts-Dienstleister mit insgesamt mit 1 Mrd. Euro bewertet. Aber auch die Corona-Pandemie machte keinen Boden um die Geschäfte von Partners Group. Zwar haben die Gründer ihre Nische am Markt gefunden und sind damit seit Jahren auch äußerst erfolgreich, der Covid-19-Einfluss hat sich aber auf viele Beteiligungen und deren Umsatzentwicklung ausgewirkt.
Dabei kam es im ersten Halbjahr zu Verzögerungen bei Anteilsverkäufen, gebremst hat der Virus auch die Käufe. Insgesamt wurden dennoch rund 4,3 Mrd. investiert, nach 6,9 Mrd. USD im Vorjahr. Per Ende Juni verwaltete die Beteiligungsgesellschaft damit ein Vermögen in der Höhe von 96,3 Milliarden. Für das laufende Jahr rechnet Partners Group auch nur noch mit Kapitalzusagen von lediglich 12 bis 15 Mrd. USD. Vor dem Ausbruch der Coronakrise war hier noch mit 15 bis 19 Mrd. USD gerechnet worden. Dass es für die Investmentfirma aber bislang dennoch ein durchaus profitables Geschäft war, zeigt die seit Jahren anhaltend hohe Gewinnmarge, zuletzt lag sie bei herausragenden 60%. Auch die stattliche Eigenkapitalrendite von 40% kann sich sehen. Obendrauf gibt es noch eine Dividendenrendite von 2,9%.
Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.
Leichte Abgaben auf aktuell 18,35 Euro verzeichnet im Dividenden-Index heute auch die Aktie von GlaxoSmithKline. Das britische Pharmaunternehmen hat heute angekündigt, im Rahmen einer strategischen Zusammenarbeit eine Millionensumme an die deutsche Biotech-Firma Curevac zahlen zu wollen. Gemeinsam soll an der sogenannten mRNA-Technologie und Antikörpern gegen Infektionskrankheiten geforscht werden, teilten beide Unternehmen dabei mit. Curevacs bestehende klinische CureVac-Entwicklungsprogramme zu mRNA-Impfstoffen gegen das Coronavirus sowie gegen Tollwut seien aber nicht Teil der Kooperation, heißt es. GlaxoSmithKline will sich diesbezüglich mit rund 150 Mio. Euro an Curevac beteiligen, was einem knapp zehnprozentigen Anteil an dem Tübinger Unternehmen entsprechen würde. Darüber hinaus soll Curevac eine Vorauszahlung von 120 Mio. Euro erhalten. Ziel der Kooperation seien bis zu fünf mRNA-basierte Impfstoffe und monoklonale Antikörper gegen weltweite Infektionskrankheiten. Dem deutschen Biotech-Anbieter winken daraufhin mögliche Meilensteinzahlungen von bis zu 700 Mio. Euro sowie gestaffelte Lizenzgebühren für mögliche Produktverkäufe. GlaxoSmithKline selbst arbeitet derzeit auch mit dem französischen Wirkstoffproduzenten Sanofi an einem Impfstoff gegen das neuartige Covid-19-Virus. Im April hatten beide Unternehmen hierzu erklärt, sollten Tests erfolgreich verlaufen, könnte ein Impfstoff in der zweiten Jahreshälfte 2021 verfügbar sein. Auch seien die Teams bemüht, die Entwicklung zu beschleunigen. Die Briten hatten derweil auch ihre quartalsweisen Dividendenzahlen für 2019 jüngst abgeschlossen, die Aktie bleibt mit einer Kapitalrendite von 4,9% damit nach wie vor ein zuverlässiger Ausschüttungsgarant.
Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox