QIX Deutschland: SAP und Alibaba intensivieren Partnerschaft im chinesischen Cloud-Geschäft

SAP plant durch die Vertiefung der Zusammenarbeit mit Alibaba Cloud innovative Cloud-Lösungen für Unternehmen in China. Daimler und BMW wollen mit dem Zusammenschluss ihrer Mobilitätstöchter unter einem Konzerndach einen global bedeutenden Player schmieden.

Mit einem Kursgewinn von 1,2% auf 102,90 Euro gehört heute im Qualitäts-Index die SAP-Aktie zu den Tagesfavoriten. Der Softwareanbieter und die chinesische Alibaba Group wollen ihre bestehende Zusammenarbeit im Cloud-Bereich weiter ausbauen. Beide Unternehmen wollen dafür die Software SAP S/4HanaCloud und SAP Cloud Platform auf der Alibaba Cloud als Infrastructure as a Service (IaaS) in China vertreiben. Kunden sollen damit die Möglichkeit erhalten auf die Cloud-Infrastruktur von Alibaba migriert werden zu können. SAP und der chinesische Onlinehändler arbeiten bereits seit 2016 zusammen und stellen seitdem weitreichende Cloud-Lösungen für Unternehmen über die Cloud-Infrastruktur von Alibaba zur Verfügung. Mit der neuen Übereinkunft wollen beide Unternehmen gemeinsam mit ihren Cloud-Sparten auch neue Lösungen entwickeln und diese auf den Markt bringen. Als Basis dient hier vorrangig die SAP S/4Hana Cloud. Unternehmensangaben zufolge ermöglicht die SAP Cloud Plattform neben der Erweiterung von bestehenden Unternehmenslösungen auch die Entwicklung neuer Anwendungen. Zudem ist sie auch für die Integration von Lösungen Dritter offen. Die erweiterte Partnerschaft zwischen Alibaba und SAP gibt uns neue Möglichkeiten, indem wir intelligente Unternehmen schaffen und damit das digitale China stärken, begründete der SAP-Vorstand die nun ausgedehnte Kooperation. Zudem erwartet der Manager im chinesischen Cloud-Markt substanzielles Wachstum in den kommenden Jahren. Davon dürfte das Unternehmen künftig auch gut profitieren. Allein im 2.Quartal hatten die Walldorfer ihre weltweiten Cloud-Umsätze gegenüber dem Vorjahr um immerhin 32% auf 1,2 Mrd. Euro gesteigert. Ohne Währungseinflüsse wären es sogar 40% gewesen.

Aber auch die SAP-Aktie zeigt mit dem heutigen Kursanstieg weiterhin nur eine moderate Bewertung. Derzeit liegt zwar das 2019er KGV bei 21, für ein Wachstumsunternehmen ist dies aber bei weitem nicht zu teuer. Der Software-Konzern ist daneben mit einer Eigenkapitalquote von fast 60% finanziell bestens aufgestellt. Operativ kann neben der beachtlichen EBIT-Marge von 21% auch die Eigenkapitalrendite von 16% grundsätzlich überzeugen. Die Aktie entspricht damit wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Qualitäts-Index befinden sich heute die Daimler- und auch die BMW-Aktie deutlich im Plus und gehören damit zu den größten Gewinnern. Daimler legt dabei aktuell um 1,5% auf 58,05 Euro zu, BMW steigt um 0,7% auf 85,95 Euro. Die beiden Autokonzerne arbeiten seit mehr als einem Jahr am Zusammenschluss ihrer Mobilitätstöchter. Doch erst jetzt scheinen endlich die wichtigsten Punkte geklärt zu sein. Am Donnerstag gaben Daimler und BMW indes bekannt, dass der Sitz des neuen Unternehmens in Berlin sein soll. Dazu sei die Freigabe des Unternehmens bei der EU-Kommission beantragt worden. Immerhin geht es beim neuen Mobilitätskonzern um zukunftsweisende Geschäfte. Seit einigen Jahren bauen Daimler und BMW mit ihren Töchtern Car to go und Drive now immer größere Car-Sahring-Flotten in deutschen Großstätten auf. Mit dem Smartphone lassen sich die Autos dabei binnen weniger Minuten im Stadtgebiet anmieten und innerhalb einer definierten Zone überall wieder abstellen. Zusätzlich bieten die Autobauer aber noch weitere Dienstleistungsangebote per App an. Dazu gehören Taxidienste, Parkplatzsuche oder die Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten. Zwar haben beide Unternehmen mit diesen Aktivitäten bislang kaum Geld verdient. Doch die Bündelung der Kräfte, so die Hoffnung bei BMW und Daimler, soll die Geschäfte profitabler machen. Die Zukunft der Mobilität wird in Metropolen wie Berlin geschrieben, sagte der BMW-Chef am Donnerstag dazu. Es gehe darum einen global bedeutenden Player für nahtlos und intelligent vernetzte Mobilitätsdienstleistungen zu schaffen, ergänzte der Daimler-Chef die Pläne.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.