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QIX Deutschland: Investmentbank Barclays sieht Infineons Kurspotenzial bei aktuell fast 60,0 %

29.09.23 15:43 Uhr

QIX Deutschland: Investmentbank Barclays sieht Infineons Kurspotenzial bei aktuell fast 60,0 % | finanzen.net

Der QIX Deutschland wird am Freitag von nachgebenden EU-Inflationsdaten beflügelt. Folglich liegt er am Nachmittag mit 1,7 % im Plus bei 15.080 Punkten.

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Barclays-Analysten sehen das Kursziel für Infineon angesichts der hohen Nachfrage nach den gefertigten Siliziumkarbid(SiC)-Halbleitern bei derzeit 51,00 Euro. Merck investiert gut 28 Milo. Euro in zwei neue deutsche F&E-Bereiche für mRNA-Wirkstoffe und setzt damit auf das große Potenzial der mRNA-Technologie.

Am Freitag führt neben einer positiven Studie auch die wieder bessere Marktstimmung im Qualitäts-Index bei der Aktie von Infineon zu einem Plus von 1,8 % auf 31,85 Euro. Die Anteilscheine des Halbleiterherstellers profitieren dabei von der heute bestätigten "Overweight"-Einstufung durch die Investmentbank Barclays, die aber zugleich das Kursziel auf 51,00 Euro leicht absenkte. Dies würde für Infineon dennoch ein Kurspotenzial von aktuell fast 60,0 % bedeuten. Die Erwartungen an die Q3-Zahlen der europäischen Telekomausrüster- und Halbleiterunternehmen seien ausgewogen, schrieben die Analysten in einer Branchenstudie. Nun dürfte sich der Fokus aber auf die Ausblicke auf 2024 verschieben. Dabei spricht für Infineon vor allem, dass die Chip-Nachfrage für die Bereiche Elektromobilität und Erneuerbare Energien und den damit verbundenen Anwendungsbereichen noch immer unverändert groß ist. Insbesondere der Markt für Siliziumkarbid(SiC)-Halbleiter dürfte bis 2027 jährlich im Schnitt um über 35,0 % wachsen, wie Experten zuletzt prognostizierten. Zumal China derzeit auch massiv in entsprechende Produktionskapazitäten investiert. Im letzten Quartal war für Infineon die nach Einnahmen wichtigste Region auch erneut der Raum "Greater China" mit einer Umsatzgröße von 1,31 Mrd. Euro. Zudem konnte der Halbleiterspezialist jüngst aus dem Reich der Mitte auch einen wichtigen Leistungshalbleiter-Auftrag für E-Ladestationen von dem dortigen Ladegeräte-Hersteller Infypower vermelden. Infineon will dabei im Rahmen des Vertrags "MOSFET"-Leistungshalbleiter liefern, die in erster Linie den Wirkungsgrad von Ladestationen für E-Autos verbessern sollen.

Die Kooperation zwischen Infineon und Infypower auf dem Gebiet der Ladelösungen für Elektrofahrzeuge bietet eine hervorragende technologische Lösung auf Systemebene für die lokale E-Ladestationsindustrie, kommentierte der Vorstand der Infineon-Sparte Green Industrial Power den Liefervertag. Damit können wir die Effizienz des Ladevorgangs deutlich verbessern und auch die Ladegeschwindigkeit, so der Manager. Laut Infineon basieren die kürzlich bestellten Halbleiter auf Siliziumkarbid (SiC), die sich durch hohe Effizienz und Leistungsdichte sowie Spannungsfestigkeit und Zuverlässigkeit auszeichnen. Der Chipzulieferer will mit diesen SICs vor allem neue Anwendungen und verbesserte Innovationen in der Ladestationstechnologie ermöglichen. Die von Infineon gefertigten SiC-basierten Verbindungshalbleiter dürften jedenfalls die Entwicklung leistungsfähiger Ladegeräte, insbesondere für "Supercharging"-Stationen und an der Wand montierte DC-Ladestationen, beschleunigen. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage steckt Infineon gegenwärtig auch viel Geld in den Bau neuer Werke, die sich künftig auf die Produktion von Chips basierend auf SiC- und GaN-Technologien spezialisieren sollen. Die Aktie wird trotz solider Eigenkapitalrendite von 14 % auch nur mit einer KGV-Bewertung von 13 gehandelt. Damit entspricht Infineon auch wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Kräftige Zugewinne von über 2,5 % auf 159,80 Euro kann am Freitag im Qualitäts-Index auch die Aktie von Merck verbuchen. Schließlich hatte das Pharma- und Technologieunternehmen in dieser Woche den Start von zwei neuen "mRNA"-Produktionsstätten bekannt gegeben. Damit investiert Merck eine zweistellige Millionensumme in die deutsche Herstellung neuartiger mRNA-Wirkstoffe. Die mRNA-Technologie verspreche ein großes Potenzial, verschiedene Erkrankungen wie Krebs, Herzkrankheiten und Muskeldystrophie nicht nur zu behandeln, sondern möglicherweise auch zu heilen, teilte das Unternehmen anlässlich der Eröffnung der Produktionsstätten am Dienstag mit. Laut Merck werden zum Beispiel mRNA-Impfstoffe als "Informationsträger" für den Bauplan eines bestimmten Proteins in Form der Boten-Ribonukleinsäure (engl. messenger RNA) genutzt. Durch das Einbringen der mRNA in die Zelle kann der Körper selbst das codierte Protein herstellen. Dem Merck-Management zufolge sind die neuen F&E-Bereiche in Darmstadt und Hamburg Teil eines laufenden Investitionspakets im Volumen von 1,0 Mrd. Euro, um die Weiterentwicklung von mRNA-Technologien und den Kapazitätsausbau in diesem Bereich zu beschleunigen. Die angekündigte Investition in Höhe von 28 Milo. Euro in beide Produktionsstätten sollen demnach auch 75 neue Arbeitsplätze schaffen.

Dabei ist Merck eigenen Angaben zufolge der erste Anbieter mit einem integrierten Serviceangebot über alle kritischen Phasen der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von mRNA hinweg. Allerdings hatte das Unternehmen erst im Sommer angekündigt, in der F&E-Abteilung der Pharmasparte demnächst insgesamt 250 Stellen streichen zu wollen, davon rund 200 am Darmstädter Standort. Darüber hinaus hält Merck trotz staatlicher Bürokratie auch noch immer am Plan fest, bis Ende 2025 rund 1,5 Mrd. Euro allein in Darmstadt investieren zu wollen. Aktuell hat der Labor- und Pharmazulieferer zudem noch bis zu 20 Mrd. Euro für strategische Zukäufe in der Hinterhand. Das Geld soll aber vorrangig für Ergänzungen im Laborgeschäft und Einlizensierungen von Medikamenten ausgegeben werden, was wiederum dem wachsenden Pharmageschäft von Merck weitere Impulse verleihen dürfte.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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