QIX Deutschland: Bayer erhält EU-Zulassung für Krebsmittel Stivarga

Nach der positiven Eröffnung drehte der Qualitäts-Index leicht ins Minus und steht am Nachmittag bei 13.345 Punkten. Bayer bekommt auch in der EU die Zulassung für Stivarga. Siemens nennt erstmals Zeitplan und Form des Healthineers-Börsengangs. Goldman Sachs sieht bei ProSiebenSat.1 Media guten Einstiegszeitpunkt.

Die Bayer-Aktie verzeichnet heute im Qualitäts-Index ein leichtes Minus und notiert aktuell bei 106,80 Euro. Der Pharmakonzern hat von der Europäischen Kommission für das Krebsmittel Stivarga die Zulassung für eine weitere Indikation erhalten. Die Zulassung beziehe sich auf die Behandlung von erwachsenen Patienten mit einer bestimmten Form von Leberkrebs (HCC), gab Bayer heute gekannt. Zuvor seien die Patienten bereits mit dem Mittel Nexavar behandelt worden. Stivarga hatte bereits im April in den USA und im Juni in Japan die Zulassung für diese Indikation erhalten. Das Mittel gehört mit dem Blutgerinner Xarelto bei Bayer zu den wichtigsten 5 neuen Medikamenten. Zusammen sollen sie im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von über 6 Mrd. Euro erzielen. Jährlich würden in der EU bis zu 48.000 Menschen an Leberkrebs sterben, da diese Krebsart oft schwieriger zu behandeln sei. Weltweit sei es die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache überhaupt, so der Pharmakonzern.

Zuletzt hatte die Commerzbank das Kursziel für die Bayer-Aktie nach Zahlen leicht von 126 auf 124 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern habe im 2.Quartal eine gute Profitabilität gezeigt, so die Analysten in einer Studie. Das enttäuschende Wachstum im Pharmabereich sollte in der 2.Jahreshälfte wieder anziehen. Dazu rechnen die Analysten für 2017 weiter mit dem Abschluss der Übernahme von Monsanto, die im kommenden Jahr die Unternehmensgewinne antreiben sollte.

Auf Basis des geschätzten Gewinns von 8,13 Euro je Aktie für 2018 ist die Bayer-Aktie derzeit günstig bewertet. Das KGV liegt aktuell nur bei 13. Auch die Dividendenrendite von 2,5 Prozent überzeugt. Dazu erzielt der Pharma- und Chemiekonzern eine Eigenkapitalrendite von 14 Prozent und eine starke EBIT-Marge von 15 Prozent. Für Bayer sind dies grundsolide Werte im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.

Ebenfalls leicht im Minus befindet sich heute im Qualitäts-Index auch die Siemens-Aktie. Aktuell notiert sie bei 110,95 Euro. Der Technologiekonzern plant seine Vorzeigesparte Medizintechnik im 1. Halbjahr 2018 an die Börse zu bringen. Mit den aus dem Börsengang erwarteten Mitteln sollen jedoch nicht nur Übernahmen finanziert werden. Die Sparte mit dem Namen Healthineers benötige auch insgesamt mehr Flexibilität für die Expansion, sagte der zuständige Vorstand. Das geplante IPO könne er sich durchaus in den USA vorstellen. Dort seien auch die meisten Konkurrenten gelistet. Die Medizintechnik-Sparte wird von Analysten auf einen Wert von bis zu 40 Mrd. Euro taxiert. Insgesamt dürfte der Siemens-Konzern aber nur einen Minderheitsanteil abgeben. Wir werden auch mittelfristig die Führung behalten, so der Vorstand.

Damit hat sich Siemens erstmals zu Zeitplan und Form des bereits früher in Aussicht gestellten Börsengangs geäußert. Zuvor war über eine Abspaltung (Spin-off), wie bei der Lichtsparte Osram nachgedacht worden. Auch die Fusion mit einem börsennotierten Konkurrenten wurde für die Medizintechnik-Sparte erwogen, aber wieder verworfen. Der Zeitplan für den Börsengang steht, erklärte der Healthineers-Vorstand. Die Schritte sind jetzt definiert und wir haben eine auf Wachstum ausgerichtete, nachhaltige Strategie, um auch mittelfristig eine marktführende Position zu sichern.

Nach dem jüngsten Kursrückgang wird die Siemens-Aktie nur mit einem KGV von 14 bewertet. Dazu bietet die Aktie eine aktuelle Dividendenrendite von 3,3 Prozent. Neben der starken Eigenkapitalrendite von 24 Prozent erzielt der Technologiekonzern eine solide EBIT-Marge von 11 Prozent. Die Aktie notiert damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index(QIX).

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für die ProSiebenSat.1 Media-Aktie nach Zahlen für das 2.Quartal leicht von 42,00 auf 41,10 Euro gesenkt. Gleichzeitig wurde aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Die derzeitige Kursschwäche bei dem Medienkonzern zeige, dass der Markt das Erholungspotenzial bei den Werbeausgaben unterschätze, so die Analysten in einer Studie. Sie sähen deshalb einen guten Einstiegszeitpunkt bei den Aktien - auch wenn ein niedrigerer Bewertungsaufschlag leicht negative Folgen für das Kursziel habe.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.