Prognose bestätigt

BASF erleidet Gewinnrückgang im Quartal

30.04.15 10:20 Uhr

BASF erleidet Gewinnrückgang im Quartal | finanzen.net

Der starke Ölpreisverfall hat dem weltgrößten Chemiekonzern BASF im Auftaktquartal erwartungsgemäß einen Gewinnrückgang beschert.

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Positive Währungseffekte und gestiegene Absatzmengen führten noch zu einem Umsatzwachstum. Sie konnten jedoch den vor allem ölpreisbedingten Rückgang der Verkaufspreise nicht ausgleichen. Die Jahresprognosen bestätigte der Konzern.

Wegen des stark gesunkenen Ölpreises sind insbesondere die Preise für Basischemikalien gefallen. Zudem wurde BASF von erhöhten Rückstellungen für das aktienkursbasierte Vergütungsprogramm (sogenanntes Long-Term-Incentive-Programm) für Manager stark belastet, da der Aktienkurs seit Jahresanfang stark gestiegen ist. Die Ergebnissteigerungen in den Chemiesegmenten und im Pflanzenschutzgeschäft konnten diese Rückgänge nicht vollständig ausgleichen.

In den Monaten Januar bis März fiel das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (EBIT) um 2 Prozent auf 2,07 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente BASF mit 1,17 Milliarden Euro knapp 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Grund für den starken Rückgang war vor allem eine deutlich höhere Steuerbelastung und geringere steuerfreie Sondererträge als im Vorjahr. Zudem sind die Anteile Dritter im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Konzernerlöse konnte BASF mit knapp 20,7 (Vorjahr 19,5) Milliarden Euro noch um fast 3 Prozent verbessern. Höhere Mengen und positive Währungseffekte haben zu dem Anstieg geführt. Mit den Zahlen erfüllte BASF im Ganzen die Analystenerwatungen.

Die stark gesunkenen Öl- und Gaspreise haben im Segment Öl- und Gas deutliche Spuren in der Quartalsbilanz hinterlassen. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen fiel um 6 Prozent auf 437 Millionen Euro zurück. Dass der Einbruch insgesamt nicht höher ausfiel, war dem guten Gashandelsgeschäft zu verdanken. Im Arbeitsgebiet Exploration & Production fiel das bereinigte EBIT um 32 Prozent zurück. Die Erlöse sind dank höherer Menegen im Gashandelsgeschäft deutlich um 17 Prozent auf knapp 5 Milliarden Euro gestiegen.

Deutliche Gewinnsteigerungen verzeichneten die Chemiesegmente und das Pflanzenschutzgeschäft im Quartal. In der Sparte Functional Materials & Solutions, wo BASF etwa Fahrzeug- und Prozesskatalysatoren, Batteriematerialien, Betonzusatzmittel und Hochleistungskunststoffe herstellt, verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen um 39 Prozent auf 431 Millionen Euro. Auch die Erlöse legten zu.

Besser als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum schnitt auch die Sparte Performance Products ab. Dort produziert BASF so unterschiedliche Produkte wie etwa Klebstoffe und Pigmente, Inhaltsstoffe für Haupflegeprodukte und Wasch- und Reinigungsmittel sowie Zusatzstoffe für die Lebens- und Futtermittelindustrie. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen kletterte um 21 Prozent auf 515 Millionen Euro, die Erlöse legten noch um 4 Prozent auf gut 4 Milliarden Euro zu.

Stark verbessert hat sich der Gewinn auch in der Basischemikaliensparte Chemicals, die von höheren Margen profitierte. Das operative Ergebnis legte um 21 Prozent auf 726 Millionen Euro zu. Wegen rückläufiger Preise ist der Spartenumsatz allerdings um 12 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Euro gesunken.

Im Pflanzenschutzgeschäft haben sich Umsatz und Ergebnis deutlich verbessert.

Im Gesamtjahr bleibt BASF mit Blick auf die unsicheren Rahmenbedingungen bei ihren Prognosen. Erwartet wird unverändert ein leicht steigender Umsatz in einer Größenordnung von 1 bis 5 Prozent. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (EBIT) wird wegen des schwachen Ölpreises nur auf Vorjahreshöhe erwartet.

Seine Sparanstrengungen setzt der Chemieriese fort. Mit dem Kostensenkungsprogramm STEP will BASF ab Ende 2015 einen Ergebnisbeitrag von jährlich rund 1,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Basisjahr 2011 erzielen. Ende 2014 waren bereits eine Milliarde Euro an Einsparungen gegenüber dem Programmstart erzielt worden. Zudem werden die Investitionen in diesem Jahr auf rund 4 Milliarden Euro, nach 5,1 Milliarden Euro im Vorjahr, deutlich zurückfahren.

Mit den Zahlen im reinen Chemiegeschäft liegt BASF im Branchentrend. Die Wettbewerber haben anders als BASF kein Öl- und Gasgeschäft. Der niederländische Chemiekonzern Akzo Nobel etwa hat dank des schwachen Euro und seines Sparkurses im vergangenen Quartal überraschend viel verdient. Der Betriebsgewinn (Ebitda) schoss um 27 Prozent in die Höhe auf 462 Millionen Euro. Die Erlöse kletterten um 6 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Beide Kennzahlen hatten die Erwartungen der Marktbeobachter übertroffen. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr Tausende von Arbeitsplätzen abgebaut.

Auch der US-Chemiekonzern Dow Chemical ist mit einem überraschenden Gewinnplus ins Jahr gestartet, schwächelte allerdings beim Umsatz. Dank gesunkener Rohstoffpreise erhöhte sich der Nettogewinn um fast 45 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar.

Beim Umsatz musste Dow Chemical hingegen überraschend einen Rückgang um gut 14 Prozent auf 12,4 Milliarden Dollar hinnehmen. Das Unternehmen hatte die Einbußen auf den gesunkenen Ölpreis und den starken Dollarkurs zurückgeführt. Beide hätten dazu geführt, dass die Preise im Schnitt um zwölf Prozent gesunken seien.

Als "ordentlich" werden die Geschäftszahlen von BASF im Handel bezeichnet. "Da ist keine negative Überraschung dabei", sagt ein Händler. Die Prognose sei bestätigt worden, was angesichts des Hinweises auf schwierige Rahmenbedingungen als eher positiv zu werten sei. Der Gewinnrückgang sei angesichts des Ölpreisverfalls so erwartet worden. "Darüber hinaus ist es operativ aber einen Tick besser gelaufen als erwartet", sagt ein Analyst in einer ersten Einschätzung. Auch beim Umsatz sehe es gut aus.

Auffallend sei die deutlich höhere Steuerquote im ersten Quartal. Die Zahlen an sich dürften eigentlich für eine Kurserholung sorgen, "angesichts des aktuellen Verkaufsdrucks bei Zyklikern bin ich aber skeptisch", sagt der Analyst. So habe der BASF-Kurs bereits nicht reagiert, als die niederländische DSM gute Zahlen vorgelegt habe. Vorbörslich werden die Titel bei Lang & Schwarz 1,5 Prozent fester gestellt.

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Bildquellen: BASF

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