Wer kontrolliert die Cloud?
Die "Brücken" der Wirtschaft besetzen und dann Abkassieren. Das ist das Geschäftsmodell der Gegenwart, wo viele Konzerne Zulieferer und Kunden zunehmend in langfristige Verträge drängen und die eigene Marktmacht so gut wie möglich ausnutzen.
Werte in diesem Artikel
Früher haben vor allem der Staat - oder Wegelagerer - Brücken besetzt. In Preußen und später in der sozialen Marktwirtschaft hat der Staat sich dem Gemeinwohl verschrieben und die Preise für solche öffentlichen Güter wie Elektrizität, Telefonie oder Wasser reguliert.
Heute nutzt jeder Anbieter seine Macht gegenüber Kunden, so gut er kann. Und immer weniger Güter werden im allgemeinen Interesse reguliert. Das gilt auch für die Zukunftsbranchen. Wer die Brücken des Informationszeitalters kontrolliert, wird prächtig verdienen. Eine solche Brücke ist die ominöse "Cloud". Immer mehr Daten und Programme wandern vom Computer weg auf irgendwelche Server.
Abgesehen davon, dass hierdurch die totale Kontrolle durch die NSA ermöglicht wird, hat das Ganze auch für die Anbieter einen großen Vorteil: sie können ihre Kunden kontrollieren und durch ihre Dienstleistungen Computing Power und Software kräftig und gezielt an der Preisschraube drehen. Jetzt verstehen Sie vielleicht auch, warum die großen Konzerne wie IBM1 (WKN: 851399) oder Cisco Systems (WKN: 878841) so kräftig die Werbetrommel für die Cloud rühren.
Solange die europäische Politik so machtlos ist, wie sie ist, wird sich diese Entwicklung nicht aufhalten lassen. Die Cloud wird also ein veritabler Wirtschaftsfaktor.
Anbieter Nummer 1 ist - nahezu unbemerkt - Amazon (WKN: 906866). Das Unternehmen hat mit seinen Amazon Web Services (AWS) einen Marktanteil von 29 Prozent. Nummer 2 ist Microsoft2 (WKN: 870747) mit elf Prozent, gefolgt von IBM (sieben Prozent) und Google2 (WKN: A0B7FY; fünf Prozent). Amazon ist ein Unternehmen, das wirklich schwierig zu bewerten ist. Jeff Bezos setzt voll auf die Zukunft und vernachlässigt Gewinn und Cash Flow mehr oder weniger komplett. Bis jetzt hat die Strategie funktioniert. Mir war das Unternehmen dennoch immer zu schwierig zu bewerten.
Aber mit Microsoft sind wir gut im wachsenden Cloud-Geschäft positioniert. Das Unternehmen hatte zwar einen späten Start, kann aber seine bestehende riesige Basis an fest installierten Programmen nutzen. Und mit IBM und Google haben wir Nummer vier und fünf im Programm.
© DER PRIVATINVESTOR; www.privatinvestor.de
Hinweis/Disclaimer:
Prof. Dr. Max Otte berät beziehungsweise Unternehmen, an denen Prof. Dr. Max Otte beteiligt ist, beraten den PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) und den Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN: A1J3AM). Diese beiden Fonds könnten Positionen in Titeln halten, die in dieser Kolumne genannt sind.
Für den Fall, dass Leser dieser Kolumne Positionen in einen genannten Titel in einem Umfang erwerben, der dazu geeignet ist, den Preis des Titels zu beeinflussen, könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide die Fonds im Falle der Veräusserung des Titels aus deren Portfolio nach einem solchen Kursanstieg vom Erwerb des Titels durch die Leser der Kolumne profitieren. Auch im Falle eines Verkaufs in einem entsprechenden Umfang durch Leser der Kolumne könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide Fonds von fallenden Kursen durch günstigere Einstiegskurse im Falle eines späteren Kursanstiegs profitieren.
Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Gründer der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH. Das Institut analysiert nach der von ihm entwickelten Strategie der Königsanalyse © börsennotierte Unternehmen und setzt sich dafür ein, mit transparenten Informationen Privatanleger bei der Entwicklung nachhaltiger und langfristig ausgerichteter Aktienstrategien zu unterstützen. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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