Apple warnt User vor Problemen beim iPhone X

Monatelang mussten Kunden auf den Verkaufsstart des iPhone X warten. Und kaum werden die ersten Geräte von Apples neuem Flaggschiff ausgeliefert, warnt der Techriese schon vorsorglich vor möglichen Problemen. Diese betreffen ausgerechnet das Bauteil, mit dem Apple den deutlich höheren Verkaufspreis des iPhone X rechtfertigt.

OLED-Display mit "Burn-In"-Risiko

Auf der Supportseite zum jüngsten Spross der iPhone-Familie gibt Apple Tipps zur optimalen Nutzung des Super-Retina-Displays des iPhone X. Dabei weist das Unternehmen auch auf möglicherweise auftretende Probleme mit der OLED-Technologie hin. Sei das Gerät über längere Zeit intensiv in Gebrauch, "können auch auf dem Display leichte visuelle Änderungen auftreten", so der Techriese. Dazu zähle auch ein "eingebranntes Bild, also ein Bild, das weiterhin blass auf dem Bildschirm sichtbar ist, wenn das folgende Bild bereits angezeigt wird", heißt es weiter. Solche so genannten "Burn-In"-Effekte seien "normal und zu erwarten".

Doch verglichen mit der Konkurrenz sieht sich Apple dennoch im Vorteil: Man habe das Super Retina-Display so entwickelt, "dass eingebrannte Bilder so selten wie bei keinem anderen OLED-Modell auftreten" sollen.

Rat zu vorbeugenden Maßnahmen

Um das Risiko für entsprechende Einbrenneffekte weiter zu verringern, rät Apple iPhone X-Nutzern zu vorbeugenden Maßnahmen. Die Aktualisierung auf die neueste iOS-Version nennt der Techriese an erster Stelle. Zudem sollten Nutzer die "Auto-Helligkeit"-Funktion nutzen, mit der die Helligkeit des Displays automatisch den bestehenden Umgebungslichtbedingungen angepasst wird. Darüber hinaus rät Apple, das Display bei Nicht-Gebrauch auszuschalten sowie nicht über längere Zeit Standbilder bei maximaler Helligkeit anzuzeigen.

Einbrennungen keine Seltenheit

Einbrenn-Effekte sind auch bei anderen Smartphone-Herstellern, die Geräte mit OLED-Displays auf dem Markt haben, ein Thema. Auch beim Flaggschiff des größten Apple-Konkurrenten Samsung, dem Galaxy S8, berichten User über Burn-In-Probleme. Auch die Alphabet-Tochter Google wurde jüngst mit Vorwürfen von Nutzern des neuen Pixel 2 konfrontiert, die sich über Farbdarstellung und Qualität des Displays geäußert hatten. Google selbst hatte sich aber wenig zugänglich gezeigt und erklärt, hardwareseitig würden die internen Qualitätsansprüche erfüllt. Ein Softwareupdate solle aber Nachbesserungen bringen, so der Internetkonzern in einem Statement.

Dass Apple mit der Warnung vor möglichen Burn-In-Effekten proaktiv an die Öffentlichkeit geht, könnte bedeuten, dass man in Cupertino entsprechenden Userbeschwerden entgegentreten will. Die Tatsache, dass die Warnung kurz nach dem Verkaufsstart lanciert wird, stößt einigen Apple-Kunden allerdings sauer auf.

Redaktion finanzen.net