Preisdruck

US-Inflation im September kaum nachgelassen - Kernrate höher

13.10.22 14:40 Uhr

US-Inflation im September kaum nachgelassen - Kernrate höher | finanzen.net

Der hohe Inflationsdruck in den USA hat im September trotz der rasanten Zinserhöhungskampagne der Fed nur marginal nachgelassen.

Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lagen um 8,2 (Vormonat: 8,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Jahresrate ist damit zum dritten Mal in Serie leicht gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent und einer Jahresteuerung von 8,1 Prozent gerechnet.

Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,6 Prozent auf Monats- und um 6,6 (6,3) Prozent auf Jahressicht. Damit verzeichnete die Jahresrate ein neues 40-Jahreshoch. Die befragten Ökonomen hatten Raten von 0,4 und 6,5 Prozent erwartet.

Preiserhöhungen für Unterkunft, Lebensmittel und medizinische Versorgung trugen am meisten zum monatlichen Anstieg aller Posten bei. Diese Erhöhungen wurden teilweise durch einen Rückgang der Benzinkosten um 4,9 Prozent ausgeglichen.

Die Fed erhöht aggressiv die Zinssätze, um den Preisanstieg zu bremsen. Wie aus dem jüngsten Sitzungsprotokoll hervorging, äußerten sich die Vertreter der Fed bei ihrer September-Sitzung besorgt über die anhaltend hohe Inflation. Im September erhöhte die Fed den Leitzins um 75 Basispunkte - die fünfte Anhebung seit März - und brachte ihn damit in eine Spanne von 3,00 und 3,25 Prozent, was die schnellste Zinserhöhung seit Anfang der 1980er Jahre darstellt.

Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, sagte Ende September, dass die Zentralbank die Zinsen weiter anheben und so lange hoch halten werde, bis sie sicher sei, dass die Inflation eingedämmt sei. Nahezu alle Fed-Notenbanker gehen davon aus, dass sie den Leitzins bis Ende dieses Jahres auf 4,00 bis 4,50 Prozent anheben werde, so die Projektionen vom September.

Von Gwynn Guilford und Andreas Plecko

WASHINGTON (Dow Jones)

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