Positive Einstellung

Optimismus für Aktien: Der Glaube an ein Fortbestehen des Bullenmarktes wächst

22.01.20 18:26 Uhr

Optimismus für Aktien: Der Glaube an ein Fortbestehen des Bullenmarktes wächst | finanzen.net

Das Jahr 2020 startete mit einer Rekordjagd an den US-Börsen - die Risikofreude unter Anlegern scheint intakt und der Optimismus weiterhin vorhanden, während der längste Bullenmarkt der Geschichte weiterhin kein Ende zu kennen scheint.

• Analyst glaubt an Fortsetzung der Aufwärtsbewegung
• Wohlhabende Investoren zeigen sich ebenfalls optimistisch
• Dennoch "beängstigende Pullbacks" denkbar

Während 2019 ein nervenaufreibendes Jahr - geprägt von Auf und Abs im Handelsstreit sowie Konjunktursorgen - für Anleger war, verlief der Jahreswechsel vergleichsweise rosig. Die Märkte bewegen sich weiterhin nahe ihrer Rekordstände, die insbesondere an der Wall Street noch blutjung sind. Zwar steht in 2020 mit den US-Präsidentschaftswahlen ein Ereignis an, das durchaus Potenzial hat, die Aktienmärkte aus dem Gleichgewicht zu bringen, dagegen scheint immerhin der Top-Unsicherheitsfaktor der letzten beiden Jahre sich abzuschwächen: der Handelsstreit zwischen China und den USA. Analysten und wohlhabende Investoren halten aus mehreren Gründen an der Annahme fest, dass der Bullenmarkt noch nicht vorbei ist.

Anleger dürfen auf Fortsetzung der Hausse hoffen

So bekräftigte Gründer und Vorstandsvorsitzender von Ciovacco Capital Management, Chris Ciovacco, gegenüber MarketWatch seine Aussage des vergangenen Jahres: Anleger dürfen sich auf weitere Jahre mit Gewinnen einstellen, es könne aber im Verlauf zu "beängstigenden Rückschlägen" kommen. "Es kann ein stichhaltiges Argument dafür angeführt werden, dass der Aktienmarkt im Jahr 2018 im Rahmen eines langfristigen Trends ein zyklisches Tief erlebt hat", erläutert Ciovacco den Rückgang an den Aktienmärkten Ende 2018, als es an Weihnachten rapide bergab ging. "Die Geschichte sagt, dass der langfristige Trend die Aktien für weitere fünf bis 15 Jahre in die Höhe treiben könnte", zeigt er sich optimistisch. Allerdings sei denkbar, dass diese Phase von kleineren Bärenmärkten gespickt sein könnte.

Umfrage: Mehrheit beurteilt Aktien und Wirtschaft positiv

Und nicht nur institutionelle Anleger wie Chris Ciovacco üben sich derzeit in Optimismus. CNBC berichtet von einer dem Sender exklusiv vorliegenden E-Trade-Financial-Umfrage, in deren Rahmen auch 197 Amerikaner, welche mit mindestens einer Millionen US-Dollar investiert sind, online zu ihrer Einschätzung befragt wurden: Die Mehrheit äußerte sich positiv für Aktien und die US-Wirtschaft, 76 Prozent stufen diese als hoch ein. Das sah im vergangenen Quartal wohl noch anders aus, berichtet der US-Sender. Im letzten Jahresviertel 2019 herrschte nach einem turbulenten Jahresverlauf teilweise sogar noch Angst vor einem vergleichbaren Rücksetzer wie im Dezember 2018. Doch diese Sorgen sind nun längst abgeschüttelt. Während 69 Prozent dieser Millionäre sich als bullish einstufen lassen, gaben 34 Prozent der wohlhabenden Investoren sogar an, davon auszugehen, der Konjunkturzyklus befinde sich in einer Expansionsphase - ein Quartal vorher glaubten nur 20 Prozent daran.

Im US-Wahljahr: Risikofreude ist gestiegen

Der Optimismus an der Wall Street scheint also wieder intakt. Das stellte auch Mike Loewengart, Vizepräsident von E-Trade, fest: "Investoren sind zu diesem Zeitpunkt offener für das Eingehen von Risiken", zitiert ihn CNBC. "Wenn das Umfeld ermutigend und förderlich für zusätzliche Gewinne ist, wollen sie Teil davon sein", erklärt Loewengart. 21 Prozent der Befragten gaben daher an, Änderungen in ihrem Depot durchführen zu wollen - es sei "ermutigend zu sehen, dass sich die Investoren nicht nur in Geld verstecken", so der E-Trade-Vizepräsident. Besonders, da Wahljahre dafür bekannt sind, für Volatilität an den Aktienmärkten zu sorgen. In diesem Umfeld dürfte die US-Notenbank Federal Reserve konsistente Signale senden, meint Loewengart: "Die Fed wird sich in diesem Jahr in einer entgegenkommenden Haltung befinden, und Sie verbinden dies mit anderen Elementen - Fortschritte im Handelskrieg und ein angespannter Arbeitsmarkt, anständige Verbrauchermesswerte - und all dies deutet auf zusätzliche Chancen bei Aktien hin", zitiert ihn CNBC.

Redaktion finanzen.net

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