Fokus auf US-Tech-Werte: DNB steigt bei Apple und Tesla ein - und lässt China-Aktien fallen
US-Werte rein, chinesische Aktien raus. Nach diesem Motto scheint der Vermögensverwalter DNB Asset Management im ersten Quartal des laufenden Jahres sein Portfolio umgestellt zu haben. Gestützt wird die Anlagestrategie durch starke Quartalszahlen.
Werte in diesem Artikel
• Apple-Position nach starker Bilanz ausgebaut
• Auch Tesla-Anteile erhöht
• DNB senkt den Daumen für chinesische Aktien
Das erste Quartal des Jahres nutzte der Vermögensverwalter DNB Asset Management offenbar dazu, sein Aktienportfolio umzustellen. Die Investitionstochter der norwegischen Bank DNB ASA scheint sich nun besonders auf Tech-Aktien aus den USA zu konzentrieren. Chinesische Unternehmen stehen bei dem bei der DNB aktuell jedoch nicht hoch im Kurs, wie das Finanzportal "Barron’s" berichtet.
Nach starkem Quartal: Tausende Apple-Aktien nachgelegt
So stockte der Vermögensverwalter sein Portfolio zu Jahresbeginn um 276.351 Aktien des iPhone-Herstellers Apple auf und hält nun etwa 3,4 Millionen Exemplare. Erst kürzlich konnte der Tech-Konzern mit Sitz im kalifornischen Cupertino mit starken Zahlen überzeugen. Nicht nur lagen die Gewinne im vergangenen Geschäftsquartal über den Erwartungen der Analysten und fielen mit 23,6 Milliarden US-Dollar etwa doppelt so hoch aus wie im Vorjahreszeitraum, auch eine höhere Dividende kündigte das Unternehmen im Zuge der Bilanzveröffentlichung an. Mit einer Zahlung von 0,22 US-Dollar je Aktie kletterte die Gewinnausschüttung um 7 Prozent nach oben. "Dieses Quartal spiegelt sowohl die nachhaltige Art und Weise wider, wie unsere Produkte unseren Anwendern geholfen haben, diese Zeit in ihrem eigenen Leben zu bewältigen, als auch den Optimismus, den die Verbraucher hinsichtlich besserer, vor uns liegender Tage, zu verspüren scheinen", äußerte sich CEO Tim Cook. "Apple befindet sich in einer Phase umfassender Innovationen über unser gesamtes Produktportfolio hinweg, und wir konzentrieren uns darauf, wie wir unseren Teams und den Communitys, in denen wir arbeiten, helfen können, aus dieser Pandemie in eine bessere Welt zu gelangen." Auch das Aktienrückkaufprogramm soll ausgebaut werden, wie Apple verkündete. Hierfür stellt das Unternehmen weitere 90 Milliarden US-Dollar bereit.
Bitcoin stützt Bilanz: DNB ordert Tesla-Aktien nach
Mit 20.000 weiteren Titeln des Elektro-Autoherstellers Tesla verfügt der Vermögensverwalter nun insgesamt über 120.822 Anteilsscheine des Unternehmens unter der Leitung von Elon Musk. Auch der E-Auto-Pionier legte vor kurzem seine Zahlen für das erste Quartal des Jahres vor - und hat dabei sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis überzeugen können. Betrug der Gewinn im Vorjahresquartal noch 16 Millionen US-Dollar, vervielfältigte der Konzern diesen im letzten Quartal und kommt auf eine Rekordsumme von 438 Millionen US-Dollar. Auch die Bitcoin-Investition von Tesla hat sich bisher gelohnt: Im Februar erklärte das Unternehmen, 1,5 Milliarden US-Dollar in die Cyberdevise gesteckt zu haben. Mit einem Teilverkauf strich das Unternehmen anschließend etwa 100 Millionen US-Dollar an Gewinnen ein, was der Unternehmensbilanz Stabilität verschaffte. Da die Vergütung von CEO Elon Musk an den Erfolg des Unternehmens geknüpft ist, kann sich dieser nun über die starken Zahlen freuen. Die erreichten Unternehmensziele berechtigen den Geschäftsführer, Tesla-Aktien zu jeweils 70 US-Dollar zu erstehen - deutlich weniger als der Preis, den DNB Asset Management auf den Tisch legen musste.
Chinesische Tech-Aktien aus Portfolio verbannt
Gleichzeitig stieg das Institut aber aus chinesischen Werten aus, wie das Finanzportal weiter berichtet. So verkaufte DNB Asset Management 189.475 Aktien des Amazon-Konkurrenten Alibaba und besaß Ende März noch 122.258 Anteilsscheine - und das, obwohl der Vizepräsident von Berkshire Hathaway Charlie Munger, der auch als rechte Hand von Investitionslegende Warren Buffett gilt, kürzlich lobende Worte für die Titel des Unternehmens von Jack Ma fand. So sollen sich die Aktien des Online-Giganten vor allem vor dem Hintergrund niedriger Renditen für Staatsanleihen lohnen, wie Barron’s den Experten zitiert. Alibaba ist aber nicht der einzige Wert aus Fernost, von dem sich DNB getrennt hat: Ende 2020 hielt der Vermögensverwalter noch 33.156 Aktien des Elektroautoherstellers Xpeng, mittlerweile hat man sich aber von allen Papieren des Tesla-Konkurrenten getrennt. Das Portal führt als möglichen Grund für den Rausschmiss aus dem Portfolio an, dass sich die Branche einem wachsenden Wettbewerb gegenübersieht. So wird der Ton unter den Mitbewerbern rauer: Auf seinem Lieblings-Sprachrohr Twitter äußerte sich Elon Musk Ende des letzten Jahres abfällig gegenüber dem Konkurrenten. "Sie haben eine alte Version unserer Software und verfügen nicht über unseren Inferenzrechner auf Basis neuronaler Netzwerke", schrieb der Unternehmer.
They have an old version of our software & don’t have our NN inference computer
- Elon Musk (@elonmusk) November 20, 2020
Über das soziale Netzwerk Weibo hat Xpeng-Mitgründer He Xiaopeng allerdings zurückgeschossen, wie das Wall Street Journal schrieb. "Es scheint, dass Xpengs Architektur der nächsten Generation für autonomes Fahren... jemanden im Westen sehr verärgert hat", soll auf dem Profil des Geschäftsmanns zu lesen gewesen sein. Versöhnlich zeigte er sich dann aber kurz darauf in einem Interview mit dem Blatt. "Elon Musk ist ein erstaunlicher Mensch und ein großartiger Unternehmer, trotz einiger Fehler," fasste He zusammen.
Redaktion finanzen.net
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