Amazon bietet US-Kunden neue Zahlungsmethode an
Ende des Monats steht mit dem Black Friday einer der wichtigsten Tage für den US-Einzelhandel an. Pünktlich zu diesem Termin wird der Online-Händler Amazon seinen US-Kunden eine neue Bezahlmöglichkeit anbieten, denn rund ein Jahr nach der ersten Ankündigung wird die Partnerschaft zwischen dem Handelsgiganten und dem PayPal-Dienst Venmo nun Wirklichkeit.
Werte in diesem Artikel
• Amazon und Mobile-Payment-Service Venmo von PayPal setzen 2021 angekündigte Partnerschaft um
• US-Kunden können Amazon-Einkäufe gebührenfrei per Venmo bezahlen
• First-Mover-Vorteil für Venmo, Amazon kann möglicherweise neuen Kundenstamm erschließen
Bereits im November 2021 wurde die Partnerschaft angekündigt, nun wird sie umgesetzt: Amazon-Kunden aus den USA können künftig ihre Einkäufe per Venmo bezahlen. Dabei handelt es sich um einen Mobile-Payment-Service von PayPal, der bislang nur in den USA verfügbar ist und sich dort laut "Forbes" vor allem bei den unter 40-Jährigen großer Beliebtheit erfreut. In einem Testlauf können ausgewählte Amazon-Kunden ihre Einkäufe bereits seit dem 25. Oktober mit Venmo bezahlen, ab Black Friday - dieses Jahr der 25. November - ist die neue Zahlungsmethode dann für alle US-Kunden verfügbar. Die Nutzer müssen dafür lediglich ihren Venmo-Account bei Amazon als Zahlungsmethode hinterlegen und Amazon-Käufe einmalig über die Venmo-App autorisieren - und schon können sie auf Shopping-Tour gehen. Alle Käufe sind dabei laut "Forbes" sowohl durch die Amazon-Technologie als auch über den Venmo-Käuferschutz abgesichert, zusätzliche Gebühren werden laut "CNET" nicht erhoben. Der Online-Händler Amazon öffnet somit seine Zahlungssysteme weiter für Drittparteien, nachdem im vergangenen Jahr für die Funktion "Jetzt kaufen, später bezahlen" schon eine Kooperation mit dem Fintech Affirm eingegangen wurde.
Partnerschaft als Win-Win-Situation für Amazon und Venmo
"Wir freuen uns, unseren Kunden weiterhin noch mehr Möglichkeiten zu bieten, wenn es darum geht, wie und wann sie ihre Bestellung bezahlen möchten", sagte Max Bardon, Vize-Präsident von Amazon Worldwide Payments, in einer Pressemitteilung des Handelsgiganten. "Wir möchten unseren Kunden bequeme, benutzerfreundliche und sichere Zahlungsoptionen bieten - und dafür gibt es keinen besseren Zeitpunkt als die geschäftige Weihnachtszeit. Ob Barzahlung, jetzt kaufen und später bezahlen oder jetzt über Venmo bezahlen, unser Ziel ist es, die Bedürfnisse und Vorlieben jedes Amazon-Kunden zu erfüllen", so Bardon weiter. Womöglich erklärt sich damit auch, warum Amazon den PayPal-Dienst Venmo und nicht PayPal selbst als Zahlungsmethode integriert. Denn hier kann man aufgrund der vergleichsweise jungen Nutzer möglicherweise einen neuen Kundenstamm erschließen, der lieber innovative als herkömmliche Zahlungsmethoden benutzt. Denn über Venmo können dessen rund 90 Millionen Nutzer nicht nur bei ausgewählten Partnern bezahlen, sondern sich auch gegenseitig Geld senden. Außerdem unterstützt die Mobile Payment-App auch Kryptowährungen, laut "Forbes" wird man die jedoch für die Bezahlung von Amazon-Einkäufen nicht nutzen können.
Auch Venmo dürfte von der Partnerschaft profitieren. So hat man laut "Forbes" zum einen nach den Fahrdienstvermittlern Lyft und Uber einen weiteren großen Partner an Bord geholt und somit die Anwendungsreichweite enorm verbessert. PayPal-Manager Doug Bland sagte laut der Amazon-Pressemitteilung dann auch, dass Venmo mit der Amazon-Partnerschaft sein Engagement fortsetze, "der Community mehr Möglichkeiten zu bieten, ihr Geld auszugeben, zu senden, zu empfangen und zu verwalten". Zum anderen verschafft der Schritt Venmo aber auch einen First-Mover-Vorteil bei Amazon, wie Jordan Hirschfield von der Mercator Advisory Group gegenüber dem "PaymentsJournal" sagte. Zugleich könnte die Partnerschaft dem Dienst auch dabei helfen, sich von der Muttergesellschaft PayPal abzugrenzen.
Analyst sieht nur begrenzte Auswirkungen auf PayPal
Auch PayPal profitierte zunächst von der Partnerschaft zwischen Amazon und der Unternehmenstochter: Die PayPal-Aktie sprang am 25. Oktober, dem Startdatum für den Testlauf, an der US-Börse NASDAQ letztlich gut 7 Prozent nach oben. Analyst James Faucette von Morgan Stanley geht jedoch laut "Street Insider" davon aus, dass die Kooperation langfristig aufgrund der enormen Größe des Zahlungsanbieters nur unwesentliche Auswirkungen auf die Bilanz von PayPal haben werde. Nichtsdestotrotz bezeichnete er die Partnerschaft als "wichtigen Katalysator", der dazu beitragen könne, Venmo auch zu anderen Händlern zu bringen und das Akzeptanznetzwerk zu erweitern. "Angesichts der Tatsache, dass Venmo mehr auf die jüngere Generation Z/Millennial als auf PayPal-Benutzer im Allgemeinen ausgerichtet ist, denken wir, dass es für PayPal wichtig sein wird, seine ca. 90 Millionen Venmo-Benutzer von der Verwendung von hauptsächlich P2P auf monetärere Zahlungsformen wie 'Pay with Venmo' umzustellen. Dies gilt insbesondere angesichts der Tatsache, dass wir davon ausgehen, dass Venmo derzeit die Hälfte seiner Einkünfte aus Einnahmen aus Sofortüberweisungen erwirtschaftet [...]. Diese Amazon-Partnerschaft kann ein wichtiger erster Schritt sein, um dies zu erreichen und die Umsatzbasis von Venmo über die derzeitige Umsatzrate von ca. 1,2 Milliarden US-Dollar hinaus zu steigern", so Faucette.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Sam Kresslein / Shutterstock.com, Gil C / Shutterstock.com
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26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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