Paris begrüßt härteren deutschen Migrationskurs

11.03.25 11:14 Uhr

PARIS (dpa-AFX) - Frankreich begrüßt den härteren Kurs in der Migrationspolitik, auf den Union und SPD sich bei ihren Sondierungsgesprächen verständigt haben. "Die vom neuen deutschen Bundeskanzler (Friedrich Merz) gezeigte Entschlossenheit ist eine gute Nachricht", erklärte das Innenministerium in Paris. Eine strenge Kontrolle der Zuwanderung sei ein Ziel, das Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau teile.

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"Der Minister beabsichtigt natürlich, mit der neuen deutschen Regierung an einer entschlossenen europäischen Politik zur Kontrolle der Migrationsströme im Rahmen des europäischen Rechts zu arbeiten", hieß es weiter.

Frankreichs Innenminister will Zuwanderung strikt regulieren

Der konservative Retailleau (64) ist seit September 2024 französischer Innenminister. Er hat eine striktere Regulierung der Zuwanderung ins Zentrum seiner Politik gerückt. Im Fokus von Frankreich liegen die Grenzen insbesondere zu Italien sowie zu Spanien, über Deutschland gelangen weniger unerwünschte Migranten ins Land.

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Im Herbst verlängerte Frankreich die 2015 eingeführten Kontrollen an seinen Grenzen zur Überwachung der Migration bis April 2025. Außerdem soll eine seit Sommer 2023 an der Grenze zu Italien zunächst testweise eingesetzte Spezialeinheit nun landesweit und damit auch an der französisch-deutschen Grenze zum Einsatz kommen. Diese Grenzschutzeinheit, die sogenannte "Force Frontière", besteht aus Polizisten, Zöllnern sowie Soldaten der Antiterror-Einheit "Sentinelle"./evs/DP/mis