NASDAQ-Titel Tesla-Aktie: Tesla mit zahlreichen Rückrufaktionen - alle Modelle betroffen
Die Rückrufaktionen des Elektroautobauers Tesla häufen sich. Die meisten Fehler bei den Modellen des Elektroautobauers können allerdings Over-the-Air behoben werden.
Werte in diesem Artikel
• Bislang keine Unfälle in Zusammenhang mit den gemeldeten Fehlern bekannt
• Die meisten Fehler können mittels Software-Updates behoben werden
• In Deutschland noch keine Rückrufaktionen mit Airbag- oder Rücklichter-Problemen eingeleitet
Insgesamt sind in diesem Jahr schon 19 Mal Tesla-Modelle zur Fehlerbehebung zurückgerufen worden. Allein im November hat Tesla vier Mal sicherheitsrelevante Rückrufaktionen eingeleitet.
Tesla-Rückrufaktionen in den USA im November
Der Anfang November in den USA gestartete Rückruf von 30.000 Model S und Model X aus den Modelljahren 2021 bis 2023 betrifft die Kalibrierung des Rückhaltesystem-Steuermoduls (RCM). Unter bestimmten Umständen, nämlich bei einer Kollision mit geringer Geschwindigkeit, kann sich der Airbag entfalten, wenn auf dem Beifahrersitz eine kleine Person - zum Beispiel ein drei- bis sechsjähriges Kind - unangeschnallt sitzt und sich nicht in der richtigen Position befindet. Der Fehler wurde laut Bericht der US-Verkehrsbehörde NHTSA bei Tests, die im Zeitraum vom 25. Oktober bis 8. November durchgeführt wurden, von Tesla selbst entdeckt. Tesla leitete daraufhin einen freiwilligen Rückruf ein, Berichte über Unfälle gab es bis zu diesem Zeitpunkt keine. Das Problem soll mittels eines Over-the-Air-Updates behoben werden, indem die Kalibrierung des Rückhaltesystem-Steuermoduls aktualisiert wird, ein Werkstattbesuch ist hierfür nicht notwendig. Alle in der Produktion und vor der Auslieferung befindlichen Fahrzeuge hätten dieses Update ab dem 15. November erhalten, heißt es im Bericht.
Ein weiterer Rückruf bezieht sich auf rund 320.000 Model 3 und Model Y aus den Modelljahren 2021 bis 2023. Hier können laut offiziellem Bericht der US-Verkehrsbehörde die Rücklichter unvermittelt aufleuchten. Der Defekt sei hauptsächlich bei Fahrzeugen außerhalb der USA aufgefallen. Die gemeldete Fehlfunktion entstehe durch einen Fehler in der Ansteuerung der Rücklichter beim Startvorgang der Software. Die Rücklichter könnten beim Startvorgang spontan aufleuchten und laut Kundenberichten zeitweise nicht funktionieren. Bremsleuchten, Rückfahrscheinwerfer und Blinkleuchten seien laut Bericht nicht betroffen, der Fehler soll ebenfalls durch ein Software-Update behoben werden. Unfälle sind in diesem Zusammenhang nicht bekannt.
Ein Rückruf, der einen Werkstattbesuch erforderlich machte, betrifft den Model 3: Bei rund 40.000 Fahrzeugen mussten die hinteren Sicherheitsgurte repariert werden.
Tesla-Rückrufaktionen in Deutschland
Tesla-Fahrzeuge in Deutschland scheinen von diesen Rückrufen nicht betroffen zu sein. Auf der Seite des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) sind keine Informationen zu den oben genannten Rückrufen aus den USA im November zu finden (Stand 28.11.2022). Der letzte weltweite Rückruf, der auch deutsche Tesla-Modelle betraf, stammt aus dem August diesen Jahres - in den USA startete der Rückruf bereits im Mai. In Deutschland waren laut Bericht von t-online fast 15.000 neuere Teslas aus den Modelljahren 2021 und 2022 betroffen, deren Prozessoren für das Infotainment-System Gefahr liefen, sich so stark zu erhitzen, dass dies zu einer Verlangsamung oder einem Ausfall führen konnte. Auch dieser Fehler konnte über ein Software-Update behoben werden.
Tesla hat in den USA allein im November rund 350.000 Fahrzeuge zurückgerufen. Allerdings handelt es sich hierbei, wie bei den meisten Rückruf-Aktionen des Elektroautobauers lediglich um ein Software-Update und nicht um einen Werkstattbesuch. Der Begriff "Rückruf" könnte daher missverstanden werden, wird aber von der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) entsprechend verwendet und auf alle Sicherheitsprobleme herstellerübergreifend angewendet.
Auch andere Hersteller müssen mehr oder weniger regelmäßig Fahrzeuge zurückrufen, oftmals reicht hier ein Update der Software allerdings nicht aus. So musste etwa Mercedes-Benz Anfang November wegen einer mangelhaft befestigten Batterie, die Postcrashfunktionen im Falle einer Ablösung beeinträchtigen könnte, weltweit rund 200.000 Fahrzeuge der E-Klasse und CLS aus den Baujahren 2015 bis 2022 in die Werkstätten zurückrufen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Hadrian / Shutterstock.com, Nadezda Murmakova / Shutterstock.com
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