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05.03.25 08:20 Uhr

Kreditmarkt weiter unter Druck: Banken erwarten Zunahme von

Kreditausfällen

München (ots) -

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- Die Mehrheit der befragten Banken rechnet für die kommenden Monate mit einer

Zunahme von Kreditausfällen und Non-Performing-Loans

- Standards bei der Kreditvergabe haben sich im vergangenen Jahr erheblich

verschärft

- Besonders herausfordernd ist die Lage bei Bau, Automotive und Immobilien

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Die Lage auf dem deutschen Kreditmarkt bleibt angespannt, notwendige

Finanzierungen werden für Unternehmen immer schwieriger. Das zeigt der neue

Kreditmarkt-Monitor, für den Deloitte Ende 2025 Führungskräfte und

Kreditfachleute aus 120 Instituten in Deutschland befragt hat. Danach haben zwei

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von drei der befragten Banken 2024 ihre Kreditvergabestandards - auch im

Zusammenhang mit den zahlreichen neuen EU-Regularien - deutlich verschärft.

Knapp ein Viertel der befragten Institute setzt zudem auf sogenannte Financial

Covenants, die eine Verpflichtung zur Einhaltung festgelegter finanzieller

Anforderungen festlegen, etwa die maximale Verschuldung gemessen am

Nettoverschuldungsgrad. Immerhin 17 Prozent wollen aus strategischen Gründen ihr

Neugeschäft reduzieren.

Und Entspannung ist nicht in Sicht - die konjunkturellen Aussichten in

Deutschland bleiben ebenso getrübt wie die Stimmung der Kreditinstitute, von

denen in der Ende 2024 durchgeführten Befragung fast die Hälfte die

gesamtwirtschaftliche Lage Deutschlands als schlecht oder sogar sehr schlecht

bewertete. Zugleich prognostizieren die Finanzexperten eine Zunahme der

Kreditvergabe in den kommenden zwölf Monaten: 53 Prozent erwarten einen leichten

Anstieg, weitere drei Prozent sogar ein deutliches Plus.

"Die aktuelle Lage im Kreditmarkt scheint widersprüchlich", sagt Christoph

Rössle, Partner Deloitte: "Einerseits haben die Institute ihre Vergabekriterien

deutlich nachgeschärft und erwarten überwiegend einen Anstieg bei der

Kreditvergabe, andererseits sehen viele Banken eine drohende Zunahme von

Non-Performing-Loans und Kreditausfällen. In diesem Spannungsfeld wird es für

Banken immer herausfordernder, Geld für Unternehmen bereitzustellen", so Rössle.

Breite Palette an Herausforderungen mit Sprengkraft

Die größten Probleme für Kreditnehmer resultieren laut Befragung weiterhin aus

dem Fachkräftemangel sowie aus den zunehmenden regulatorischen Ansprüchen und

steigenden Personalkosten. Hinzu kommen die zahlreichen ESG-Kriterien, die

Digitalisierung sowie geopolitische Konflikte als wichtige makroökonomische

Herausforderungen.

Entsprechend erwarten 76 Prozent der Befragten eine Zunahme von Kreditausfällen

bei Veränderungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen. Gut zwei von fünf

Umfrageteilnehmern gehen aufgrund von Konflikten wie in der Ukraine und im Nahen

Osten von einer Verschlechterung des gesamten Geschäftsumfelds aus.

Diese negative Einschätzung findet sich auch in der Bewertung der Qualität der

Kreditportfolios. So gehen zwei Drittel der Befragten davon aus, dass die

Non-Performing-Loan-Quote (NPL) zunehmen wird - obwohl 65 Prozent der Institute

ihre Frühwarnsysteme angepasst haben und wirtschaftlichen sowie geopolitischen

Herausforderungen einen größeren Stellenwert als in der Vergangenheit einräumen.

Hohe Finanzierungshürden bei Bau, Immobilien und Auto

Wegen spezifischer Probleme ist es für Unternehmen bestimmter Branchen laut

Einschätzung der Befragten besonders schwer, neue Kredite bewilligt zu bekommen.

Als besonders kritischen Fall sehen 63 Prozent der befragten Banken das

Baugewerbe, wo sich trotz der jüngsten Zinssenkungen das anhaltend höhere

Zinsniveau gegenüber der Lage vor drei Jahren - in Verbindung mit gestiegenen

Baukosten - bemerkbar macht.

Ebenfalls problematisch stufen 50 Prozent den Immobiliensektor ein, was vor

allem auf den Entwicklungen bei Gewerbeimmobilien basiert: So haben sich

Arbeitstage im Homeoffice etabliert, was die Nachfrage nach Büroflächen

drosselt. Und Einzelhändler müssen weiterhin mit ihren teuren Handelsflächen im

Wettbewerb mit dem Onlinehandel bestehen.

Auch für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer wird es schwieriger,

Fremdkapital zu bekommen - in der aktuellen Befragung sehen 43 Prozent der

Institute vor allem die zunehmend schwierige Position der deutschen

Autohersteller im chinesischen Markt sowie die Herausforderungen durch die

Umstellung auf Elektromobilität als herausfordernd für die Vergabe neuer

Kredite.

Einfluss der ESG-Kriterien auf Kreditentscheidungen steigt

Auffällig ist hingegen die hohe Kreditwürdigkeit erneuerbarer Energiequellen:

Nur zwei Prozent der Institute rechnet mit Komplikationen bei der

Fremdkapitalfinanzierung im Bereich erneuerbarer Energien. In dieses Bild passt

auch der immer stärker werdende Einfluss der ESG-Kriterien auf die

Neukreditvergabe: 91 Prozent der Befragten erwarten langfristige Auswirkungen

der Nachhaltigkeitsbewertung auf das Volumen der Neukredite, mittelfristig sind

es 88 Prozent. Aktuell indes sind die ESG-Auswirkungen für viele Institute noch

überschaubar, nur 43 Prozent rechnen mit kurzfristigen Auswirkungen.

"2025 wird - nicht zuletzt infolge der politischen Veränderungen in den USA und

Deutschland - ein entscheidendes Jahr für die deutsche Wirtschaft", so Christoph

Rössle. "Diese politischen Einschnitte finden vor dem Hintergrund schwachen

Wachstums in Europa und wirtschaftlicher Stagnation in Deutschland sowie einer

geopolitischen Lage mit drohenden Handelskriegen statt."

Banken und Unternehmen müssten sich daher weit über das laufende Jahr hinaus auf

ein neues Umfeld einstellen, betont Rössle: "Es wird noch wichtiger,

geopolitische und geoökonomische Kompetenzen zu entwickeln, Trends und Risiken

zu identifizieren und diese in die Strategie hinsichtlich der Standort-,

Lieferketten- und Kreditentscheidungen zu integrieren. Die zweite Hälfte der

2020er Jahre dürfte sehr stark von diesen Entwicklungen geprägt werden."

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Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk

Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen und

Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland

von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von

Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende

Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung

ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that

matters - für die rund 457.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames

Leitbild und individueller Anspruch zugleich.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited ("DTTL"), eine

"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter Haftung

nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre

verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind

rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch "Deloitte Global" genannt)

erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere

Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf

http://www.deloitte.com/de/UeberUns (https://urldefense.proofpoint.com/v2/url?u=

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