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07.03.25 07:49 Uhr

Weltfrauentag: Frauenquote in Führungspositionen sinkt und liegt in

Deutschland bei 23,9 Prozent - Höchste Frauenquote in Brandenburg

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Frauenquote Bundesländer

https://ots.de/pPuR26

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Hamburg (ots) -

- Frauenquote in Führungspositionen sinkt auf 23,9 Prozent und damit auf den

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niedrigsten Wert seit fünf Jahren (2024: 24,1 Prozent)

- Ostdeutsche Bundesländer weiterhin führend hinsichtlich Frauen in

Führungspositionen - Hamburg Spitze im Vergleich zur Einwohnerzahl

- Frauenquote in Aufsichtsräten sinkt von 20,9 auf 20,4 Prozent

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- Analyse Führungspositionen je 10.000 Einwohner: Deutlicher Unterschied

zwischen Frauen und Männern

Der Frauenanteil in Führungspositionen liegt in Deutschland aktuell bei 23,9

Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Das geht aus einer

Auswertung von knapp 1,8 Millionen Führungspositionen hervor, die der

Informationsdienstleister CRIF zum diesjährigen Weltfrauentag (8. März 2025)

veröffentlicht hat. Zum Weltfrauentag 2021 lag die Quote mit 24,6 Prozent höher

- in den Folgejahren in etwa auf dem Niveau von 2025 (2022: 24,1 Prozent; 2023:

24,0 Prozent; 2024: 24,1 Prozent).

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist in den ostdeutschen

Bundesländern nach wie vor höher als in Westdeutschland. Brandenburg liegt mit

einem Frauenanteil in Führungspositionen von 28,7 Prozent bundesweit an der

Spitze, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (27,7 Prozent), Sachsen (27,1

Prozent) sowie Sachsen-Anhalt und Thüringen (jeweils 26,1 Prozent).

Verbesserungsbedarf bei der Frauenquote besteht vor allem in Bremen (19,4

Prozent) und Baden-Württemberg (21,8 Prozent).

Die höhere Präsenz von Frauen in Führungspositionen in den ostdeutschen

Bundesländern lässt sich auf eine Vielzahl von Faktoren zurückführen, darunter

historische, sozioökonomische und kulturelle Einflüsse.

"Die Arbeitskultur in Ost- und Westdeutschland weist nach wie vor Unterschiede

auf. In den neuen Bundesländern sind mehr Frauen in Vollzeit beschäftigt. Dies

hat zur Folge, dass Frauen in Führungspositionen überrepräsentiert sind.

Teilzeitarbeitsplätze sind in Führungspositionen seltener anzutreffen",

erläutert Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland, die aktuellen

Zahlen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands hat in Ostdeutschland ein

starker Strukturwandel stattgefunden, der zu einem Rückgang traditioneller

Industrien und einem Anstieg des Dienstleistungssektors geführt hat. Dies kann

sich auch auf die Geschlechterverteilung in Führungspositionen ausgewirkt haben,

da bestimmte Branchen historisch eher von Männern dominiert waren.

Führungspositionen je Einwohner: Hamburg an der Spitze

In keinem anderen Bundesland gibt es - bezogen auf die Einwohnerzahl - mehr

weibliche Führungskräfte als in Hamburg. In der Hansestadt kommen auf 10.000

Einwohner 133 weibliche Führungskräfte. Aber auch die Werte in Berlin mit 122

weiblichen Führungskräften je 10.000 Einwohner, in Brandenburg (104) sowie in

Hessen und Bayern (je 83) liegen über dem Bundesdurchschnitt. Dieser liegt bei

76 Frauen in Führungspositionen je 10.000 Einwohner.

Bei den Männern liegt der Durchschnitt mit 379 männlichen Führungskräften je

10.000 Einwohner deutlich höher. Auch bei den Männern führt Hamburg mit 725

Führungspositionen je 10.000 Einwohner die Statistik an.

Höhere Frauenquote in kleinen Unternehmen

Mit zunehmender Unternehmensgröße - bezogen auf die Anzahl der Beschäftigten -

nimmt der durchschnittliche Frauenanteil in Führungspositionen kontinuierlich

ab, um dann bei größeren Unternehmen wieder anzusteigen. Während in kleinen

Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten mehr als jede vierte Führungskraft

eine Frau ist (29,4 Prozent), sinkt der Anteil in Unternehmen mit 101 bis 500

Beschäftigten auf 12,6 Prozent. In Großunternehmen mit mehr als 10.000

Beschäftigten liegt der Frauenanteil in Führungspositionen bei 17,2 Prozent.

Ähnlich verhält sich der Frauenanteil in Unternehmen nach dem Kriterium Umsatz.

Den höchsten Frauenanteil in Führungspositionen haben Unternehmen mit einem

Umsatz von unter einer Million Euro (26,9 Prozent). In Unternehmen mit mehr als

100 Millionen Euro Umsatz liegt der Frauenanteil in Führungspositionen bei 12,3

Prozent.

Branchen: Höchster Wert im Gesundheitswesen

In der Branchenbetrachtung weist das Gesundheitswesen mit einem Frauenanteil von

39,5 Prozent den höchsten Wert auf. Aber auch im Handel (28,1 Prozent) und im

Verlagswesen (24,2 Prozent) sind Frauen überdurchschnittlich häufig in

Führungspositionen vertreten. Wenig Frauen in Führungspositionen gibt es dagegen

im Baugewerbe (10 Prozent), im Maschinenbau (10,2 Prozent), in der

Energieversorgung (11,2 Prozent) und in der Schifffahrt (11,3 Prozent).

Frauenquote in Aufsichtsräten sinkt auf 20,4 Prozent

In den Aufsichtsräten ist der Frauenanteil von 20,9 Prozent auf 20,4 Prozent

gesunken. Während der Frauenanteil in Aufsichtsräten bei 20,4 Prozent liegt, ist

nur etwas mehr als jeder zehnte Aufsichtsratsvorsitz mit einer Frau besetzt

(11,5 Prozent). Spitzenreiter bei der Frauenquote in Aufsichtsräten sind

Brandenburg (25,1 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (24,4 Prozent). Den

geringsten Anteil meldet das Saarland mit 18,4 Prozent weiblichen

Aufsichtsräten.

Wirtschaftlicher Vorteil durch Diversität

Männer führen ihre Unternehmen doppelt so häufig in die Insolvenz wie Frauen.

Das zeigt die Auswertung von rund 22.000 Firmenpleiten aus dem Jahr 2024.

Unternehmen, die von Männern geführt werden, haben ein höheres Insolvenzrisiko

als Unternehmen, die von Frauen geleitet werden. Dies zeigen sowohl die

absoluten als auch die relativen Vergleichszahlen der durchgeführten Analyse.

Bei dem aussagekräftigeren relativen Vergleich werden die insolventen

Unternehmen inklusive der Anzahl der Entscheidungsträger auf die Gesamtzahl der

Unternehmen in Deutschland bezogen. Dabei zeigt sich, dass in mehr als doppelt

so vielen Fällen ein oder mehrere Männer an der Spitze eines insolventen

Unternehmens stehen. So melden 87 von 10.000 Unternehmen (0,87 Prozent) mit

einem oder mehreren männlichen Entscheidungsträgern Insolvenz an. Im Vergleich

dazu melden nur 40 von 10.000 Unternehmen (0,41 Prozent) mit einer oder mehreren

Frauen in der Geschäftsführung Insolvenz an. Auch gemischt geführte Unternehmen

sind seltener von einer Insolvenz betroffen (46 von 10.000 Unternehmen, 0,46

Prozent).

Frauenquote als ESG-Faktor: Gleichstellung wird zum wirtschaftlichen Vorteil

Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)

stehen seit 2023 viele Unternehmen vor neuen Anforderungen in der

Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Frauenquote ist dabei ein zentrales Thema,

denn das "S" in ESG (Environmental, Social, Governance) steht für soziale

Aspekte wie Gleichstellung und Diversität. Unternehmen mit einer höheren

Frauenquote erfüllen ESG-Kriterien besser und profitieren langfristig von einer

stärkeren Marktposition. Investoren, Banken und Geschäftspartner legen zunehmend

Wert auf nachhaltige Unternehmensführung, zu der auch Geschlechtergleichstellung

zählt.

Besonders für kapitalmarktorientierte Unternehmen ist eine angemessene

Frauenquote daher nicht nur eine ethische, sondern auch eine wirtschaftliche

Notwendigkeit. "Die Frauenquote ist längst nicht mehr nur eine

gesellschaftspolitische Frage, sondern ein entscheidender Faktor für

nachhaltigen Unternehmenserfolg. Unternehmen, die hier frühzeitig handeln,

verschaffen sich klare Wettbewerbsvorteile", sagt Dr. Schlein abschließend.

Für die Analyse hat CRIF circa 1,8 Millionen Führungspositionen in über einer

Millionen Unternehmen ausgewertet (Stand 05. März 2025). Bei den Positionen

handelt es sich um Geschäftsführer, Aufsichtsratsmitglieder und -vorsitzende,

geschäftsführende Gesellschafter sowie um Vorstandsmitglieder und -vorsitzende.

Bei den Positionen der Aufsichtsräte wurden circa 48.000 Führungspositionen

analysiert.

Pressekontakt:

Oliver Ollrogge, CRIF GmbH, Bereich Marketing/PR

E-Mail: mailto:o.ollrogge@crif.com, Tel.: 040 / 89 803 582

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/22285/5985545

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