November

S&P Global: Aktivität in der deutschen Wirtschaft geht weniger stark zurück als erwartet

23.11.22 13:11 Uhr

S&P Global: Aktivität in der deutschen Wirtschaft geht weniger stark zurück als erwartet | finanzen.net

Die Aktivität in der deutschen Wirtschaft hat sich im November weniger stark als erwartet verringert, was vor allem an der Industrie lag.

Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich auf 46,4 von 45,1 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes stieg auf 46,7 von 45,1 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von nur 45,2 erwartet. Der Index für den Service-Sektor ging zurück auf 46,4 von 46,5 Punkten. Hier hatte die Prognose auf 46,2 gelautet. "Die deutsche Privatwirtschaft ist im November zwar erneut stark geschrumpft, der Abwärtstrend hat sich jedoch leicht verlangsamt. Zudem fiel der Ausblick weniger pessimistisch aus als zuletzt", teilte S&P Global mit. Trotz rückläufiger Wirtschaftskraft habe sich der Arbeitsmarkt weiter robust gezeigt.

Da sich die Verfügbarkeit von Produktionsmaterialien verbesserte und sich die Lieferzeiten erstmals seit Juli 2020 wieder verkürzten, schwächte sich der Produktionsrückgang in der Industrie spürbar ab. Bei den Dienstleistern liefen die Geschäfte hingegen fast genauso schlecht wie in der vorherigen Umfrageperiode.

Der Inflationsdruck blieb im November zwar überdurchschnittlich stark, der Anstieg der Einkaufspreise schwächte sich jedoch auf den tiefsten Wert seit Mai 2021 ab. In der Industrie sank der entsprechende Index sogar auf den tiefsten Wert seit 23 Monaten. Trotz Abschwächung gegenüber den beiden Vormonaten legten die Kosten im Service-Sektor - teilweise aufgrund gestiegener Löhne - erneut mit einer der höchsten jemals gemessenen Rate zu.

Nach Aussage von S&P-Global-Ökonom Phil Smith ändern die November-PMIs nichts an der Einschätzung, dass Deutschland wahrscheinlich auf eine Rezession zusteuert. "Es gibt jedoch Anlass zur Hoffnung, dass der Rückgang der Wirtschaftsleistung schwächer ausfallen könnte als zunächst befürchtet."

DJG/hab/smh

FRANKFURT (Dow Jones)

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