China und Hongkong-Aktien mit Billionenverlusten - gute Nachrichten für Nutznießer Indien
Die Börsen von China und Hongkong haben seit Jahren einen schweren Stand. Wo andere internationale Indizes satte Zuwächse verbuchen, geht es hier Jahr für Jahr weiter nach unten. Dafür kann sich eine andere aufstrebende Volkwirtschaft über mehr Zuwachs freuen: Indien.
Werte in diesem Artikel
• Wirtschaft Chinas mit Schwäche seit Corona-Pandemie
• China- und Honkong-Börsen seit Jahren mit negativer Kursentwicklung
• Indiens Börsen gewinnen weltweit an Bedeutung
Chinas Konjunktur tut sich seit dem Auslaufen der strikten Corona-Maßnahmen der Volksrepublik Ende 2022 schwer damit, zurück zu ihrer alten Stärke zu finden. Zusätzlich lastet die Krise der heimischen Immobilienbranche schwer auf der Volkswirtschaft, was sich wiederum auf das Wachstumsplanziel der Kommunistischen Partei auswirkt. Die Regierung versucht zwar die Konjunktur mit verschiedenen Maßnahmen zu beleben, doch auch die hohe Verschuldung der unterschiedlichen Kommunalverwaltungen wirkt sich bremsend aus. Erste Anzeichen einer Besserung lieferten die chinesischen Daten zu Industrieproduktion für den Januar und Februar 2024. Hier wurde im Vergleich zu den Vorjahresmonaten ein Plus von 7,0 Prozent verzeichnet, wie das Nationale Statistikamt (NBS) informierte. Dies stellte auch nochmal eine Beschleunigung gemessen an dem Plus von 6,8 Prozent im Dezember dar. Die Einzelhandelsumsätze legten in dem Zeitraum derweil lediglich um 5,5 Prozent zu, was eine Verlangsamung gemessen am Zuwachs von 7,4 Prozent im Dezember 2023 darstellt. Wie Ökonomin Louise Loo vom Forschungsinstitut Oxford Economics gegenüber Reuters kommentierte, werde es schwierig "das Tempo bei den Verbraucherausgaben hochzuhalten", da es "in diesem Jahr keine entscheidenden konsumbezogenen Impulse gibt".
Für das Jahr 2024 strebt die Volksrepublik China ein Wachstumsziel von fünf Prozent an. Experten wie jene von S&P Global Ratings sehen aber eher ein BIP-Plus von 4,6 Prozent voraus, nach 5,2 Prozent in 2023. Die Rating-Agentur Fitch hat jüngst gar ihren Rating-Ausblick für China auf "negativ" gesenkt, ein Schritt, den das chinesische Finanzministerium anschließend kritisierte.
China- und Hongkong-Indizes abgeschlagen
Wenig überraschend haben Anleger in der letzten Zeit um Aktien aus China und der Sonderverwaltungszone Hongkong einen großen Bogen gemacht. Dies lässt sich auch an der Börsenentwicklung der letzten Jahre ablesen. So hat der Shanghai Composite in den vergangenen drei Jahren 11,1 Prozent an Wert verloren. Für den Hang Seng ging es gar 41,2 Prozent abwärts. Zum Vergleich: Der US-Leitindex Dow Jones Industrial konnte im gleichen Zeitraum 12,6 Prozent zulegen. Für den breiter gestreuten US-Index S&P 500 ging es derweil 24,1 Prozent aufwärts.
Billionenverluste an den Börsen
Wie Experten der britischen Großbank HSBC ausgerechnet haben, sind seit 2021 insgesamt 4,8 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung von Aktien in China und Hongkong abgeflossen. Der Index von Chinas Festlandbörse CSI 300 ist mittlerweile drei Jahre in Folge gefallen und hat 2023 11,4 Prozent an Wert verloren. Der Hang Seng verbuchte im letzten Jahr derweil ein Minus von 13,8 Prozent. Dabei wurden beide Indizes von den kriselnden chinesischen Immobilien-Werten nach unten gezogen, da viele davon an beiden Börsen gelistet sind.
Indien entpuppt sich als Profiteur
Ein Land, welches sich als attraktive Alternative zu China-Investments gemausert hat, ist Indien. Und so ist die Indische Börse NSE im Januar auch in Sachen Größe an dem Börsenbetreiber Hong Kong Exchanges and Clearing Market vorbeigezogen und stellt mittlerweile die weltweit viertgrößte Börse dar, wie Daten der World Federation of Exchanges laut CNBC zeigen. Die Summe der an der NSE gelisteten Aktien würde 4,63 Billionen US-Dollar ausmachen - damit ist sie die drittgrößte in Asien. Die HSBC hat laut dem Nachrichtenportal außerdem ermittelt, dass die NSE in Sachen Transaktionsvolumen an der Börse Shanghai vorbeigezogen ist und nun auf Platz zwei in der Welt rangiert. Noch bleibt sie jedoch hinter der chinesischen Börse Shenzhen zurück, die weltweit den ersten Rang einnimmt.
Indische Indizes verzeichnen zweistelliges Wachstum
Der Aufstieg Indiens zum Börsenschwergewicht wird an der Entwicklung verschiedener Indizes deutlich, die den indischen Markt abdecken. So umfasst der S&P CNX Nifty-Index, auch kurz Nifty 50 genannt, die 50 größten Unternehmen der indischen Börse. Er verbuchte 2023 den achten Anstieg in Folge und beendete das Jahr 2023 mit einem Plus von 20 Prozent. Ein weiterer wichtiger Index Indiens ist der BSE SENSEX, der die 30 größten Unternehmen des Landes umfasst, die an der Börse in Mumbai gelistet sind. Dieser verzeichnete in den letzten drei Jahren ein Plus von satten 56 Prozent.
Indiens IPO-Markt floriert
Wie EY India laut CNBC herausgefunden hat, konnte sich Indien in 2023 auch über die meisten IPOs in der Welt freuen. So wurden hier im letzten Jahr 220 Börsengänge vollzogen, wobei 6,9 Milliarden US-Dollar eingenommen wurden. Gemessen an den Deals, die noch 2022 abgeschlossen wurden, stellt dies einen Zuwachs von 48 Prozent dar. Und der Trend scheint sich fortzusetzen. Wie EY-Experte George Chan in einem Bericht schreibt, hätten indische IPO-Deals im ersten Quartal 2024 27 Prozent aller Börsengänge weltweit ausgemacht, "was es [Indien, Anmerk. d. Red.] zum weltweit führenden IPO-Markt nach Deal-Volumen macht."
Internationale Konzerne interessieren sich vermehrt für Indien
Doch nicht nur in Sachen Börsenaktivität erlangt Indien an immer mehr Bedeutung. Wie das zunehmende Interesse großer Konzerne wie Apple oder auch Tesla zeigt, gerät das Land immer mehr in den Fokus der Welt. So berichtete Bloomberg erst vor Kurzem, dass der iKonzern im vergangenen Geschäftsjahr offenbar rund jedes siebte Smartphone in Indien herstellen lassen habe. Die dort produzierten iPhones hätten einen Wert von rund 14 Milliarden US-Dollar gehabt, was im Vergleich zum Vorjahr einer Verdopplung gleich käme. Auch wenn China weiterhin der größte Produktionsstandort von Apple bleibt, kann der Schritt des US-Konzerns dennoch als Versuch verstanden werden, sich stärker von der Volksrepublik unabhängig zu machen, insbesondere vor dem Hintergrund anhaltender geopolitischer Spannungen sowie des Handelskonflikts zwischen den USA und China.
Tesla kündigte derweil schon letztes Jahr an, sich ein Standbein in Indien aufbauen zu wollen. Wie kürzlich bekannt wurde, plant das Unternehmen von Elon Musk nun eine Gigafabrik im Land. So schrieb die Financial Times kürzlich, dass Tesla noch bis Ende dieses Monats eine Delegation der US-Zentrale nach Indien schicken wolle, um geeignete Standorte für den Grundstein der neuen Gigafactory auszuspähen. Noch ist der Markt für E-Autos in Indien zwar relativ klein, laut Reuters befinde er sich jedoch im Wachstum. Wie sich der Trend in Richtung vermehrter Investitionen in den indischen Kontinent weiterentwickelt, bleibt dennoch abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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