Apple-Aktie: Das Hardwaregeschäft von Apple schwächelt, aber dieser Geschäftsbereich boomt wie nie
Eigentlich ist das iPhone der Gewinnbringer von Apple, doch im gerade abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal schwächelte der Absatz des bekannten Smartphones. Eine andere Sparte entwickelt sich dagegen zu einem wahren Umsatzgaranten.
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Nur 50,8 Millionen iPhones gingen zwischen Januar und März über die Ladentheke, vor einem Jahr hatte Apple noch 51,2 Millionen Stück verkauft. Der Umsatz mit dem Flaggschiffmodell stieg trotzdem von 32,86 auf 33,25 Milliarden Dollar, da der durchschnittliche Verkaufspreis angezogen hat und so den Absatzrückgang ausbügeln konnte. Auch sonst war das Hardwaregeschäft durchwachsen: Der Absatz von Macs stieg zwar, beim iPad schlug aber ein Umsatzminus zu Buche, und zur Apple Watch veröffentlicht der Konzern aus Cupertino nach wie vor keine konkreten Zahlen.
Den wirklichen Star im Apple-Geschäft fand man bei der Bilanzvorlage allerdings nicht unter den Hardware-Produkten. Denn es ist vor allem die Service-Sparte, die unter anderem den Streamingdienst Apple Music, den Verkauf von Apps, Songs und Filmen sowie Speicher-Abos in Apples iCloud umfasst, die Anlegern auch im abgelaufenen Quartal wieder allen Grund zur Freude bot und Apple eine rosige Zukunft bescheren könnte.
Service-Sparte legt konstant zu und wird immer wichtiger
Um rund 18 Prozent auf 7,04 Milliarden Dollar wuchs das Service-Geschäft im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch schon im ersten Quartal 2017 konnte Apple in diesem Bereich einen Umsatz von 7,17 Milliarden Dollar verbuchen. Das Bemerkenswerte daran: Die Sparte scheint nicht maßgeblich vom Weihnachtsgeschäft abhängig zu sein. Während Apple etwa bei den iPhone-Verkäufen nach dem starken ersten Quartal - das auch den Zeitraum rund um Weihnachten umfasste - nun Rückgänge verzeichnen musste, blieb die Service-Sparte im Vergleich zum Vorquartal recht konstant.
Mit ihr hat sich Apple also einen Geschäftsbereich aufgebaut, der nicht von neuen Produktvorstellungen abhängig ist, sondern kontinuierlich wächst. Besser noch: Viele Dienste, die in dem Bereich angeboten werden, sind nur im Abonnement erhältlich. Die Nutzer bezahlen also jeden Monat für Apple Music oder den iCloud Speicher - und nicht nur einmal alle zwei Jahre, wenn sie sich ein neues iPhone kaufen. Zusätzlich dürfte der Anreiz groß sein, auch bei Neuanschaffungen ein Produkt aus dem Apple-Universum zu wählen, wenn man sich bereits im Ökosystem der Apple-Dienste bewegt und diese mit einem Produkt, etwa dem iPhone oder dem Mac, nutzt. Von den Kunden der Service-Sparte könnten also langfristig auch die Hardware-Verkäufe profitieren.
Für das gesamte Geschäft des US-Konzerns wächst die Bedeutung der Service-Sparte jedenfalls. Ihr Anteil am Unternehmensumsatz ist mit 13,3 Prozent momentan so hoch wie noch nie - und Gerüchte besagen, dass Apple mit dem nächsten Zukauf den Service-Bereich weiter stärken und diesen Anteil noch weiter erhöhen könnte.
Apple ist der Konkurrenz bereits weit voraus
Bleibt man jedoch konservativ und nimmt lediglich an, dass die Einnahme auch in den kommenden beiden Quartalen auf dem aktuellen Niveau von rund sieben Milliarden Dollar pro Quartal liegen werden, käme Apple selbst dann auf einen Jahresumsatz von rund 28 Milliarden Dollar. Das entspräche in etwa dem Umsatz eines Unternehmens aus der "Fortune 100"-Liste, wie Tim Cook selbst bei der Bilanzvorlage vorrechnete. Würde Apple die Sparte abspalten, wäre der US-Konzern also gleich zweimal auf der Liste der 100 größten Unternehmen der Welt vertreten.
Das Geschäft mit den iPhones bringt aktuell natürlich trotzdem noch mehr Geld ein, aber Apples Service-Geschäft ist schon jetzt größer als das von Amazon und Netflix zusammen. Während die Amazon Web Services zuletzt nur auf einen Quartalsumsatz von 3,7 Milliarden Dollar kamen, lagen die Erlöse von Netflix mit 2,64 Milliarden Dollar noch darunter.
Und die Konkurrenz muss sich weiter in Acht nehmen: Apple-Chef Tim Cook kündigte bereits im vergangenen Jahr an, dass man die Umsätze in dieser Sparte bis 2020 verdoppeln wolle. Dabei ist man offensichtlich auf einem guten Weg - und würde die Konkurrenz dann noch weiter hinter sich lassen.
Redaktion finanzen.net
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