Lithium-Produktion: Teslas neue "Gelddruckmaschine" könnte früher an den Start gehen
Elon Musk bezeichnete die im Bau befindliche Lithiumraffinerie von Tesla bereits mehrfach als "Gelddruckmaschine". Nun soll sie früher an den Start gebracht werden.
Werte in diesem Artikel
• Produktionsstart für Teslas Lithium-Fabrik vorgezogen
• Lithium für die Produktion von bis zu einer Million Elektroautos
• Neue Standards in Sachen kostengünstige und effiziente Produktion
Der ursprüngliche Zeitplan sah vor, auf dem 1.200 Hektar großen Gelände im Großraum Corpus Christi bei Austin, Texas, den Bau bis 2025 fertigzustellen und dann die Produktion hochzufahren.
Lithiumfabrik: Produktionsstart soll vorgezogen werden
Nun soll die Inbetriebnahme von Teslas Lithiumfabrik vorgezogen werden, Erweiterungen der Anlage sind offenbar in Planung, wie Jason Bevan, Teslas Senior Manager of Operations, laut Electrek in der Lokalpresse ankündigte. "Wir werden ungefähr zu Beginn des nächsten Jahres mit der Inbetriebnahme der Anlagen beginnen, und das wird sich in der ersten Jahreshälfte fortsetzen. Die Produktion soll dann in der zweiten Jahreshälfte hochgefahren werden", so Bevan.
Nach Angaben von Tesla auf der Homepage sollen künftig mehr als 250 Vollzeitbeschäftigte an der ersten industriellen Lithiumproduktion unter Einsatz eines säurefreien Lithiumraffinationsverfahrens arbeiten. Tesla plant laut Electrek, rund 365 Millionen US-Dollar in die Anlage zu investieren, nach Angaben von Tesla selbst aus dem Frühjahr sind es sogar mehr als eine Milliarde US-Dollar. Zudem stehen auch Pläne für eine zukünftige Erweiterung der Anlage im Raum, die über die ersten Zielsetzungen hinausgehen. "Wir verfügen über ein Grundstück, das sich gut für eine künftige Expansion über diese ersten beiden Züge hinaus eignet. Ich denke also, dass es reichlich Möglichkeiten für weitere wirtschaftliche Auswirkungen gibt, die über die von uns eingestellten direkten Mitarbeiter hinausgehen", sagte Jason Bevan gegenüber Medienvertretern vor Ort.
Lithiumhydroxid für Batteriezellen: Neue Standards für die Elektroauto-Industrie
Das Hauptziel dieser Anlage ist die Produktion von Lithiumhydroxid, das in Teslas Gigafactory in Austin, Texas, zur Herstellung von Batteriezellen verwendet werden kann. So soll künftig Lithium für die Batterien von etwa einer Million Elektrofahrzeugen produziert werden.
Wie Tesla erklärt, werde in der Lithiumfabrik auf den Einsatz gefährlicher Reagenzien und Nebenprodukte verzichtet. Die Abfallprodukte aus der Produktion - Sand und Kalkstein - sollen dann für die Herstellung von Baumaterialien Verwendung finden können.
Die Investitionen Teslas in die Lithiumverarbeitung werden zum einen als weiterer Schritt zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks betrachtet, zum anderen kann sich der Elektroauto-Pionier mit einer eigenen Produktion des "verrückt teuren" Lithiums, wie Elon Musk den für die Batteriezellen notwendigen Rohstoff laut Teslamag bezeichnet hat, unabhängiger machen. Die eigene Produktion des "weißen Golds" oder "neuen Öls", als das der Tesla-Chef Lithium in der Vergangenheit bezeichnete, könnte Tesla künftig einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern einbringen. Eine steigende Nachfrage unter anderem aus der Elektroautoindustrie rückt Lithium auch zunehmend in den Fokus der Anleger.
Wichtiges Ziel für Tesla bleibt es, die Elektroauto-Produktion so umzugestalten, dass das neue Verarbeitungssystem deutlich effizienter und kostengünstiger arbeitet. Im Erfolgsfall könnte der Elektroauto-Pionier Tesla damit einmal mehr die Elektroautoindustrie verändern und neue branchenweite Standards setzen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Sergio Monti Photography / Shutterstock.com, Nadezda Murmakova / Shutterstock.com
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