Apple bringt Streaming-Musikdienst auf Android-Smartphones
Apple macht seinen Streaming-Musikdienst gut vier Monate nach dem Start auch für Nutzer des Google-Betriebssystems Android verfügbar.
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Der Konzern brachte die App wie angekündigt in Googles Download-Plattform Play Store. Es ist zunächst eine Beta-Version, die noch nicht alle Funktionen enthält.
Die Verfügbarkeit auf Android kann für Apple ein wichtiger Faktor sein, um mehr Nutzer für den neuen Musikdienst zu gewinnen. Das Google-System hat einen Marktanteil von rund 80 Prozent beim Smartphone-Absatz.
Apple kam nach Ablauf der dreimonatigen Probezeit für die ersten Nutzer seines Musikdienstes auf 6,5 Millionen zahlende Abo-Kunden. Damit sprang der iPhone-Konzern aus dem Stand auf den zweiten Platz in dem Geschäft nach dem schwedischen Marktführer Spotify mit rund 20 Millionen Abo-Kunden. Außerdem gibt es diverse andere Anbieter wie Napster, Deezer oder Juke. Auch Googleselbst bietet einen Abo-Musikdienst an - er ist bereits auf Apples iPhones verfügbar. Wenn Abos auf Android-Geräten abgeschlossen werden, muss Apple dem Internet-Konzern die üblichen 30 Prozent des Betrags abgeben.
Apple habe sich bemüht, eine App zu entwickeln, die sich den Gepflogenheiten von Android-Anwendungen komplett anpasst, sagte der zuständige Manager Eddy Cue am Dienstag dem Technologieblog "TechCrunch". Sie braucht mindestens Android 4.3 als Systemversion und könnte damit auf rund zwei Dritteln der aktiven Geräte laufen.
Apple bietet Dienste meist vor allem mit Blick auf Nutzer der hauseigenen Geräte an, aber es gab bereits auch Ausnahmen. So bekam die Download-Plattform iTunes erst richtig Schwung, als der Konzern sie 2003 auch für Windows-PCs verfügbar machte. Das war allerdings, bevor Apple vor allem mit dem iPhone einen großen eigenen Kundenstamm von hunderten Millionen Nutzern aufgebaut hatte.
Unterdessen könnte sich der Wettbewerb in dem Geschäft weiter zuspitzen: Der bisher nur in den USA verfügbare Internet-Radiodienst Pandora arbeitet laut einem Medienbericht an der internationalen Expansion. Das Unternehmen lote den Erwerb von Übertragungsrechten für weitere Regionen aus, zunächst sei Großbritannien im Blick, schrieb der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.
Pandora muss gerade einen drastischen Einbruch des Aktienkurses um rund ein Drittel verkraften, nachdem die vergangenen Quartalszahlen die Investoren enttäuscht hatten. Unter anderem sank die Zahl der aktiven Nutzer binnen drei Monaten von 79,4 auf 78,1 Millionen. Beobachter sahen darin auch eine Folge des Einstiegs von Apple in den Markt mit einem Abo-Dienst und dem kostenlosen Internet-Radio Beats1.
Pandora ist damit jedoch trotz der eingeschränkten Verfügbarkeit immer noch einer der größten Player in dem Geschäft. Der Dienst stritt mit der Musikbranche aber immer wieder über die Höhe der Lizenzabgaben, die den größten Teil der Einnahmen von Online-Musikdiensten verschlingen.
Das Streaming, bei dem die Musik direkt aus dem Netz abgespielt wird, war lange ein Nischengeschäft, gewann dann aber schnell an Bedeutung. Beim weltgrößten Musikkonzern Universal Music etwa stiegen die Streaming-Erlöse in den ersten neun Monaten dieses Jahres um ein Drittel./so/DP/stb
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