ESG-Anforderungen: Diese Nachhaltigkeitskriterien erwartet die BaFin von beaufsichtigten Unternehmen
Im Anlagebereich nimmt der Fokus auf Nachhaltigkeit zu. Auch die BaFin hat die Wichtigkeit von ESG-Kriterien erkannt und nennt einige Anforderungen, die sie an Unternehmen stellt, die unter ihre Verantwortung fallen.
Werte in diesem Artikel
• ESG-Kriterien können Investitionsentscheidungen beeinflussen
• Auch BaFin hat Nachhaltigkeit bei Unternehmen im Blick
• Deutschland soll im internationalen Wettbewerb Führungsrolle übernehmen
Nachhaltigkeit im Fokus der Investoren
Für Anleger stellt sich bei einer Investitionsentscheidung oftmals nicht nur die Frage nach soliden Umsatzzahlen eines Unternehmens, sondern auch nach seinen Bemühungen beim Thema Nachhaltigkeit. Anhand der ESG-Faktoren, die die Bereiche Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Führung (Governance) umfassen, ist Nachhaltigkeit mittlerweile besser messbar. Hier bieten verschiedene Analysefirmen Score-Systeme an, die einem Unternehmen etwa bereits nachhaltiges Agieren oder Nachholbedarf bescheinigen. Anhand dieser Punktesysteme werden oftmals ganze Indizes oder ETFs zusammengestellt, die Anlegern nachhaltiges Investieren erleichtern sollen. So musste der E-Autobauer Tesla seinen Platz im S&P 500 ESG-Index etwa räumen, unter anderem weil sich Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen in den Fabriken des Musk-Konzerns häuften und man teilweise tödliche Unfälle im Zusammenhang mit dem Fahrassistenten "Autopilot" nicht ausreichend untersuchte.
Unternehmen legen bereits nach - dennoch Luft nach oben
Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) äußerte sich im Rahmen der Konferenz "Sustainable Finance" über ihre Erwartungen an Unternehmen, die in die Verantwortung der Behörde fallen, wie es in einer Mitteilung heißt. "ESG-Risiken in den Risikomanagementprozess integrieren - das ist für jedes Finanzunternehmen ein Muss", lautet etwa das Urteil von Dr. Thorsten Pötzsch, der bei der BaFin die Wertpapieraufsicht leitet. Hervorzuheben sei, dass sich Unternehmen auf der Geschäftsleitungsebene mit möglichen Risiken in Bezug auf Nachhaltigkeit auseinandersetzen müssen. In diesem Zusammenhang lobte Pötzsch Unternehmen, die im ESG-Bereich bereits deutlich nachlegen konnten. Dennoch gebe es noch viel Nachholbedarf, wie auch Raimund Röseler, Exekutivdirektor der Bankenaufsicht, zu bedenken gab. "Gerade kleinere Institute haben beispielsweise Klimarisiken noch nicht ausreichend in ihr Risikomanagement integriert", erklärte er dazu. "Anders formuliert: Viele haben noch keine robuste Strategie für den Umgang mit Klimarisiken. Das muss sich ändern." Zwar könne man Veränderungen nicht von heute auf morgen erwarten, dennoch sei ein Aufschub nicht zu gewähren. Hier gelte es, dass Banken nicht nur ESG-Risiken identifizieren, sondern diese auch ausreichend dokumentieren und in ihre Prozesse einarbeiten.
Versicherer agieren als Investoren und Risikoträger
Bei Versicherern liege außerdem eine Doppelrolle vor, wie Versicherungsaufsichts-Exekutivdirektor Dr. Frank Grund preisgab. So gelten die Unternehmen nicht nur als Investoren, sondern sind auch Risikoträger. "Wichtig ist mir, dass Versicherer sich nicht nur mit ihrer Kapitalanlage, sondern auch in der Versicherungstechnik systematisch mit Nachhaltigkeitsrisiken auseinandersetzen", plädierte Grund. "Gerade das Starkregenereignis im Sommer 2021 hat ja die Folgewirkungen des Klimawandels für das Versicherungsgeschäft noch einmal besonders deutlich gemacht." Aber auch in ihrer Rolle als Investoren können Versicherungsunternehmen die Wirtschaft deutlich voranbringen. Damit werden sie auch auf EU-Ebene in die Informationspflicht genommen, etwa was Daten zum gesamten Konzern oder zu einzelnen Produkten angeht. "Hier ist uns wichtig, dass gehalten wird, was versprochen wird - gerade mit Blick auf den Vertrieb von Produkten", wie Grund festhielt. "Wo Nachhaltigkeit draufsteht, muss auch Nachhaltigkeit drin sein."
Berichterstattung ist Mammutaufgabe
Klare Regeln gelten auch im Wertpapierbereich. So müssen Kapitalverwaltungsgesellschaften mögliche Risiken, die mit ESG-Themen zusammenhängen, seit dem 1. August 2022 in ihren Risikomanagement-Prozessen festhalten. Dabei lässt die BaFin den Firmen offen, in welcher Form dies erfolgt. Sollten dennoch Unklarheiten bestehen, unterstützt die Aufsicht Unternehmen mithilfe eines Merkblatts. Dennoch könne diese Aufgabe eine Herausforderung darstellen - dessen ist sich auch Pötzsch bewusst: "Keine Frage, Nachhaltigkeitsrisiken in den Risikomanagementprozess zu integrieren ist sehr aufwändig, gerade auch im Wertpapierbereich. Dennoch: Diese Arbeit ist absolut notwendig, für jedes Finanzunternehmen."
ESG-Kennzeichnung gefordert
BaFin-Präsident Mark Branson betonte jedoch, dass es nicht in den Aufgabenbereich der Behörde falle, Unternehmen anhand ihrer Nachhaltigkeit zu bewerten. "Das ist weder unsere Rolle, noch verfügen wir über das notwendige Fachwissen." Vielmehr müsse man für Transparenz sorgen, wodurch vor allem Verbraucher geschützt werden. So müsse man als Konsument klar erkennen können, ob Anlageprodukte in Unternehmen investieren, die bereits "grün" agieren oder sich diesbezüglich derzeit möglicherweise im Umbruch befinden. Als Beispiel nannte Branson hierzu etwa, ob Firmen noch von Atomkraft oder Gas abhängig sind oder bereits vermehrt Erneuerbare Energien nutzen. Hierzu forderte der BaFin-Chef eine geeignete Kennzeichnung entsprechender Produkte, auf deren Basis Anleger dann Entscheidungen treffen können.
Ausbau des ESG-Standorts Deutschland
Darüber hinaus könne es sich aber nicht nur für Anleger lohnen, nachhaltige Anlagen verlässlich bereitzustellen, sondern auch für Deutschland als Wettbewerbsstandort. Wie Dr. Florian Toncar, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, in einem Kommentar festhielt, will die Bundesregierung Deutschland zu einem Sustainable Finance-Standort ausbauen, der weltweit eine Führungsrolle einnimmt. "Für uns ist daher essentiell, dass durch Sustainable Finance (SF) das Bewusstsein der Finanzindustrie für Risiken und Chancen bzgl. Nachhaltigkeitsaspekten gestärkt wird und Kapitalflüsse so verändert werden, dass die 17 globalen Ziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung erreicht und das Pariser Klimaschutzabkommen umgesetzt werden", erklärte Toncar. "Der Einsatz und das Ziel der BaFin, Greenwashing zu bekämpfen, tragen dazu in außerordentlich wertvoller Weise bei." Damit ist das Vorgehen von Unternehmen gemeint, deutlich höhere Bemühungen im ESG-Bereich darzustellen als tatsächlich betrieben werden.
Redaktion finanzen.net
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