Tesla-Aktie über 2.000 US-Dollar? Morgan Stanley-Analyst gibt Bullenszenario für Tesla bekannt
Nach der Präsentation der Auslieferungs- und Produktionszahlen im zweiten Quartal des Jahres 2020 bewertete der Finanzdienstleister Morgan Stanley das Tesla-Papier in einem möglichen Bullenszenario höher. Trotz der Coronakrise konnte der Elektroautohersteller robuste Zahlen vorweisen.
Werte in diesem Artikel
• Bullenszenario mit Aktienpreis von 2.070 US-Dollar vorhergesagt
• Geringeres Risiko und finanzielle Stärke
• China-Verkäufe, angeschlagene Industrie und Konkurrenzsituation als Risikoquelle
Mögliches Bullenszenario für die Tesla-Aktie
Nach der Veröffentlichung von Teslas Produktions- und Auslieferungszahlen Anfang Juli erhöhte Adam Jonas von Morgan Stanley sein langfristiges Kursziel für das Tesla-Papier von 650 auf 740 US-Dollar, wie MarketWatch berichtete. Zusätzlich kündigte er ein mögliches Bullenszenario an, in dem die Tesla-Aktie einen Wert von 2.070 US-Dollar erreichen könne. Zuvor habe er mit einem Bullenszenario gerechnet, in dem die Aktie bei 1.200 US-Dollar notiere, was nach der Bekanntgabe der Auslieferungszahlen des Elektroautoherstellers bereits deutlich überschritten wurde. Im Zuge der Neubewertung habe Morgan Stanley nun mit 6 Millionen Fahrzeuglieferungen bis 2030 und einer EBITDA-Marge von 20 Prozent gerechnet. Sollte dieses Szenario eintreten, befände sich das Unternehmen damit unter den besten luxuriösen Automobilherstellern, so Jonas. Die ständige Neubewertung der Tesla-Aktien geschehe, sogar für Tesla, mit einer so hohen Geschwindigkeit, da der Aktienkurs in den letzten Tagen immer höher kletterte.
Quartalszahlen mit guten Ergebnissen
Teslas Produktionszahlen im zweiten Quartal des Jahres 2020 lagen laut Jonas erheblich über den Erwartungen von Morgan Stanley, da dieser Zeitraum den Höhepunkt der Corona-Krise und die damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Folgen inkludierte. So sei Tesla zwar bereits vor der Pandemie als Marktführer von Elektrofahrzeugen und dem Auto der Zukunft gesehen worden, nach der Veröffentlichung der jüngsten Zahlen stehe das Unternehmen aber erheblich weniger riskant und finanziell stärker da, gerade im Vergleich zu anderen Automobilherstellern. Tesla habe mit einer höheren Nachfrage ein sehr starkes, abgrenzendes Qualitätsmerkmal gegenüber seinen Konkurrenten, so Jonas weiter. Zwar habe der Konzern bedingt durch sein Betriebskapital hohe Kosten zu verzeichnen, trotzdem sei der Hersteller von Elektrofahrzeugen im zweiten Quartal über seiner Gewinnschwelle gelegen.
Restrisiken bleiben
Bereits im Juni habe Morgan Stanley Tesla laut Reuters heruntergestuft und warnte Investoren davor, das Unternehmen zu sehr wie einen Technologiekonzern zu behandeln, nachdem die Aktien über 1.000 US-Dollar stiegen. Diese Bedenken habe Jonas nach wie vor, wie er nun angab. Langfristige Sorgen betreffen besonders die Gewinne in China, die schlechte Stellung der Automobilindustrie generell und die unvermeidbare Konkurrenz zu umsatzstarken Großkonzernen wie Amazon, Apple und Google im Bereich von Elektroautos und autonomen Fahrzeugen. Diese Probleme werden von Marktteilnehmern nicht ernst genommen, warnte er. Nach der Bekanntgabe der Zahlen befand sich die Tesla-Aktie im Aufwind. Allein in diesem Jahr konnte der Anteilschein bereits deutlich mehr als 200 Prozent zulegen.
Redaktion finanzen.net
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