NASDAQ-Titel Tesla-Aktie: Investor mit düsterer Prognose für traditionelle Hersteller - Teslas Auslieferungsziel für 2030 nicht erreichbar
Laut Deepwater Asset Management ist Tesla derzeit einer doppelten Belastung ausgesetzt. Dennoch nehme das Unternehmen bei einem massiven Marktübergang zur Elektrifizierung eine Spitzenposition ein.
Werte in diesem Artikel
• Teslas hat mit doppelter Belastung zu kämpfen
• Auslieferungsziel für 2030 nicht erreichbar
• Spitzenposition, um von der Umstellung auf Elektrofahrzeuge zu profitieren
Jüngsten Geschäftsergebnisse unter den Erwartungen
Der US-amerikanische Elektroautopionier Tesla hat Mitte Oktober die Bücher zum vergangenen Quartal geöffnet. Die jüngsten Geschäftsergebnisse fielen jedoch nicht wie erhofft aus. Denn mit einem EPS von 0,66 US-Dollar enttäuschte das Unternehmen bei der Ergebnisentwicklung, die Analystenschätzungen für das EPS hatten sich im Vorfeld auf 0,727 US-Dollar belaufen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr zwar auf 23,4 Milliarden US-Dollar an, bliebt jedoch ebenfalls unterhalb der Einschätzung der Experten, die mit einem Zuwachs auf 24,25 Milliarden US-Dollar gerechnet hatten. Die Aktien des Unternehmens rund um Tausendsassa Elon Musk brachen nach Offenlegung der Bilanz um 9,30 Prozent auf 220,11 US-Dollar ein. Seitdem konnten sich die Papiere noch nicht erholen. Derzeit notiert die Tesla-Aktie via NASDAQ bei 214,65 US-Dollar (Schlusskurs 10.11.2023).
Ziel für 20230 unerreichbar
Wie Deepwater Asset Management nach den enttäuschenden Quartalszahlen in einem Bericht erklärte, geben die Ergebnisse Aufschluss darüber, dass Tesla unter doppeltem Druck stehe. Sowohl der anhaltende Margendruck und die gedämpften Nachfrageaussichten setzen dem Unternehmen zu. Dies wirkt sich auch auf die langfristigen Ziele des Unternehmens aus. So bekräftigte Tesla zwar sein Produktionsziel von 1,8 Millionen Fahrzeugen für 2023, Musk deutete jedoch an, dass seine früheren Kommentare über ein Gesamtwachstum von 50 Prozent bis zum Ende des Jahrzehnts zu optimistisch gewesen seien.
Geringfügige Anpassungen in den Gesamterwartungen zum Wachstum haben erhebliche Auswirkungen auf die Jahresendauslieferungen, erklärt Deepwater. Sollte Tesla zwischen 2025 und 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 50 Prozent expandieren, würde man das Jahrzehnt mit jährlichen Auslieferungen von 17 Millionen Fahrzeugen abschließen. Es sei laut Deepwater hierzu erwähnenswert, dass das langfristige Ziel von 20 Millionen Auslieferungen im Jahr 2030 von einem Gesamtwachstum von 50 Prozent im Zeitraum von 2023 bis 2030 abhänge. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Wachstum im Jahr 2024 nur um etwa 25 Prozent steigen wird, sei jedoch erheblich. Damit werde das Erreichen des 20-Millionen-Ziels praktisch unrealistisch. Eine realistische Erwartung sei ein Gesamtwachstum von 30 bis 40 Prozent im Verlauf des gesamten laufenden Jahrzehnts.
Dennoch Spitzenposition
Doch trotz all der Schwierigkeiten, denen sich der US-amerikanische Elektroautohersteller gegenübersieht, besetze Tesla nach wie vor die Spitzenposition, um von der Umstellung auf Elektrofahrzeuge zu profitieren, die einen großen adressierbaren Markt darstellen. Laut Deepwater sei Tesla klar im Vorteil, wenn es darum gehe, ein Automobilunternehmen von Grund auf auf Elektrofahrzeuge auszurichten. In der heutigen Zeit stehen etablierte Automobilhersteller vor zahlreichen Herausforderungen bei ihrem Übergang zu Elektrofahrzeugen. Sowohl Ford als auch GM haben kürzlich ihre Erwartungen hinsichtlich der Lieferung von Elektrofahrzeugen im kommenden Jahr herabgesetzt. GM hat sogar die Inbetriebnahme seines Elektrofahrzeug-Produktionswerks Orion für leichte Nutzfahrzeuge um mehr als ein Jahr verschoben. Die Produktion von Elektro-Lkw wird voraussichtlich erst Ende 2025 beginnen. Zudem stehen auch andere Automobilhersteller vor erheblichen Investitionskosten, wenn es darum geht, auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Sie sehen sich mit steigenden Arbeitskosten konfrontiert, haben Schwierigkeiten bei der Integration von Software und Hardware und müssen sich mit veralteten Händlernetzen auseinandersetzen, die ihre Rentabilität beeinträchtigen.
"Wenn wir es auf den Punkt bringen, gehen wir davon aus, dass Automobilunternehmen, die schon seit mehr als 50 Jahren bestehen, irgendwann (in 10 Jahren) gezwungen sein werden, sich umzustrukturieren oder ihr Geschäft aufzugeben", so Deepwaters düstere Vorhersage für Tesla-Konkurrenten.
Redaktion finanzen.net
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