Krypto-Börsenneuling in der Kritik: Stratege hält Coinbase-Aktie für überbewertet
Mit Spannung wurde der Börsengang des Kryptohändlers Coinbase an der US-Börse Nasdaq erwartet. Und tatsächlich war der Börsenstart ein voller Erfolg: Die Coinbase-Aktie verbuchte bereits am ersten Handelstag ein starkes Plus. New Constructs-CEO David Trainer warnt nun aber vor zu hohen Erwartungen der Anleger.
Werte in diesem Artikel
• Starkes Börsendebüt für Coinbase-Aktie
• Stratege rechnet mit deutlich niedrigerer Marktkapitalisierung
• Mitbewerber könnten Coinbase gefährlich werden
Kurs über Referenzpreis: Coinbase mit starkem Börsengang
Mit dem geglückten Börsengang der Kryptobörse Coinbase vergangene Woche lösen sich die Grenzen zwischen dem traditionellen Aktienmarkt und dem als innovativ geltenden Handel mit Kryptowährungen immer mehr auf. Zum Börsendebüt an der US-Techbörse Nasdaq wurden nicht weniger als 114,9 Millionen Aktien veräußert, die zuvor mit einem Referenzpreis von jeweils 250 US-Dollar bemessen wurden. Zum Handelsstart wurden die Papiere dann bei 381 US-Dollar gehandelt und stiegen im Tagesverlauf auf bis zu 429,54 US-Dollar. Schlussendlich gewann die Coinbase-Aktie an ihrem ersten Handelstag 31,31 Prozent und ging bei 328,28 US-Dollar aus dem Handel. Zuletzt belief sich der Kurs der Aktie auf 342,00 US-Dollar, womit Coinbase eine Marktkapitalisierung von rund 64,3 Milliarden US-Dollar aufweist (Stand: Schlusskurs vom 16. April 2021). Zuvor wurde gemutmaßt, dass das Unternehmen zum Handelsstart mit 100 Milliarden US-Dollar bewertet werden könnte.
New Constructs-CEO dämpft Euphorie der Anleger
Langfristig könnte der Anteilsschein des Unternehmens sogar auf 600 US-Dollar steigen, glaubt etwa MoffettNathanson-Analystin Lisa Ellis. "Wir sehen die Aussichten für Kryptowährungen als massiv disruptive Technologie positiv", erklärt sie gegenüber Yahoo Finance Live. "Coinbase ist als einzige in den USA notierte Large-Cap-Aktie und Marktführer in diesem Bereich ein Muss für wachstums- oder technologieorientierte [Investoren] mit einem mehrjährigen Zeithorizont." Anders sieht es jedoch aus, wenn es nach David Trainer, CEO von New Constructs, geht. "Ich denke, [Coinbase] ist 5 oder 10 Milliarden US-Dollar wert, im Gegensatz zu 100 Milliarden US-Dollar," so der Stratege gegenüber Yahoo Finance Live. "Coinbase ist nicht die Neuerfindung des Rades in irgendeiner Weise. Sie handeln nur mit einem neuen Produkt." Über ein Alleinstellungsmerkmal verfüge der Anbieter demnach nicht, schließlich könnten sich auch konventionelle Handelsplätze zukunftsgerichtet weiterentwickeln. "Es gibt keinen Grund, dass die New York Stock Exchange oder die Nasdaq nicht auch potenziell Kryptowährungen handeln könnten", hält Trainer fest.
Coinbase-IPO ruft Mitbewerber auf den Plan
Als Grund für den Coinbase-Hype sieht der Analyst vor allem die generell hohe Nachfrage nach Kryptowährungen wie dem Bitcoin, Binance Coin, Ethereum und Ripple. Der Plattform gefährlich werden könnte allerdings eine Zunahme von Mitbewerbern, die nun ebenfalls ein Stück vom Kuchen abhaben wollen, glaubt Trainer. "Wir denken, dass jeder, der mit Krypto handeln kann, einsteigen und ein Stück abbekommen will, und man wird eine Abwärtsbewegung in Bezug auf die Margen sehen." So sei es nicht nur wahrscheinlich, dass immer mehr Konkurrenzprodukte zu Coinbase auf den Markt schwemmen werden, sondern dass die Mitbewerber auch ihre Konditionen anpassen, um gegenüber dem Börsenneuling attraktiver zu wirken. So könnten konkurrierende Kryptobörsen Kunden etwa mit dem Wegfall von Transaktionsgebühren locken - sehr zum Leidwesen von Coinbase.
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Stimmmacht liegt in der Coinbase-Führungsriege
Auch die Führung des NASDAQ-Neuzugangs sieht der Stratege kritisch. So soll Co-Gründer und CEO Brian Armstrong 22 Prozent der Stimmrechte im Unternehmen halten, während alle Geschäftsführer zusammen über 54 Prozent der Stimmkraft verfügen. Dies sei durch die duale Aktienstruktur der Unternehmensanteile begründet. So werden nur Coinbase-Aktien der Klasse A an der Nasdaq gehandelt, B-Aktien können aber vom jeweiligen Besitzer jederzeit in A-Aktien umgewandelt werden, wie der Konzern vor dem Börsengang angab. Trainer betont jedoch, dass er Coinbase nicht prinzipiell negativ gegenüberstehe, trotz seiner Bedenken. "Das soll nicht heißen, dass es ein schlechtes Produkt oder ein schlechtes Unternehmen ist, es ist nur im Moment ein bisschen teuer", resümiert der Experte. Daher geht er davon aus, dass das von vielen Anlegern erhoffte "atemberaubende Wachstum" in den nächsten Jahren ausbleiben wird.
Redaktion finanzen.net
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