VW-Aktie leichter: Volkswagen etwas optimistischer
Volkswagen hat auch im zweiten Quartal dank guter Autoverkäufe in Europa sowohl den Umsatz als auch den Gewinn gesteigert.
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Rückenwind verspürte der DAX-Konzern von den Töchtern Seat, Skoda, Porsche und seiner Kernmarke, bei der die Sanierungsschritte zunehmend greifen. Beim Ausblick für das Gesamtjahr zeigte sich Volkswagen beim Umsatz etwas optimistischer. Die Margenprognose wurde - anders als von Analysten erhofft - nur bestätigt, obwohl VW zur Jahresmitte bereits recht komfortabel über dem Jahresziel liegt.
Überschattet wird die gute operative Entwicklung, wie schon am Mittwoch bei Daimler, von den schwerwiegenden Kartellvorwürfen gegen die führenden deutschen Hersteller. Wie erwartet gab es von VW bei Vorlage der Quartalszahlen dazu keine neuen Informationen. Der Wolfsburger Konzern hatte am Vorabend nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrats grundsätzlich Absprachen mit anderen Autoherstellern verteidigt, sich aber nicht konkret zu den Spekulationen über mögliche Kartellverstöße geäußert.
Umsatz und Gewinn steigen - VW sieht sich "auf Kurs"
Ausführlich erläuterte der DAX-Konzern dagegen die weiterhin erfreuliche Geschäftsentwicklung. In den drei Monaten von April bis Ende Juni steigerte VW die Erlöse um knapp 5 Prozent auf 59,67 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis kletterte um fast 4 Prozent auf 4,55 Milliarden Euro. Nach Steuern verdiente der Konzern mit 3,2 (Vorjahr 1,2) Milliarden Euro deutlich mehr. Unter dem Strich liegt der Gewinn bei 3,13 (1,2) Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten allerdings auch erhebliche Aufwendungen für den Abgasskandal belastet.
Die Zahlen liegen weitgehend im Rahmen der Markterwartungen.
Gewinnsprung bei Seat und Skoda
VW kann mit dem guten Zahlen trotz des Dieselskandals an die Entwicklung der vergangenen Quartale anknüpfen. Basis des Erfolgs ist die Vielschichtigkeit des Konzerns mit seinen unterschiedlichen Marken. Der Geschäftsausweis zeige, so CEO Matthias Müller, dass "in unserem Mehrmarkenverbund viel Potenzial steckt". VW sei "auf Kurs".
So konnten im Halbjahr alle Automarken das operative Ergebnis steigern. Besonders gut lief es bei Seat und Skoda. Die tschechische Tochter steigerte den Gewinn auf 860 Millionen nach 685 Millionen Euro im Vorjahr. Bei Seat zog der Gewinn auf 130 Millionen von 93 Millionen Euro an. Beiden Marken konnten somit nach einem bereits starken Jahresstart im zweiten Quartal erneut rasant zulegen.
VW holt auf, aber weiter hinter Peugeot
Die Kernmarke, die Markenchef Herbert Diess mit einem umfassenden Sparprogramm nach Jahren einer schwachen Rendite wieder wettbewerbsfähig machen will, verdoppelte den Gewinn im Halbjahr auf 1,78 Milliarden nach 881 Millionen Euro. Die operative Marge erreichte bereits rund 4,4 Prozent. Damit liegt VW allerdings weiter hinter anderen Volumenherstellern. Peugeot hatte am Vortag beispielsweise über eine operative Marge von 7,3 Prozent berichtet.Für das Gesamtjahr stellen die Wolfsburger trotz der guten Enwicklung weiter eine operative Marge von 6,0 Prozent bis 7,0 Prozent in Aussicht. Im Vorjahr hatte VW bereits 6,7 Prozent erreicht. Diverse Analysten hatten erwartet, dass der Konzern die Bandbreite nach einem guten ersten Halbjahr etwas erhöht.
Die Bestätigung der Margenprognose statt der erhofften Anhebung nach einem soliden ersten Halbjahr mit einer Rendite von 7,6 Prozent sehen die DZ-Analysten daher als einen Belastungsfaktor. Analyst Arndt Ellinghorst von Evercore ISI geht aber davon aus, dass VW die Margenprognose mit den Zahlen zum dritten Quartal anhebt.
Etwas zuversichtlicher ist VW dagegen beim Umsatz: Die Erlöse sollen nun um mehr als 4 Prozent steigen. Bisher wurden lediglich bis zu 4 Prozent erwartet. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern trotz des Dieselskandals Rekorderlöse von 217 Milliarden Euro erzielt.
Die VW-Aktie verliert im Xetra-Handel am Donnerstag zeitweise 1,3 Prozent.
DJG/kla/chg Dow Jones Newswires
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