Nach Bankenpleiten

Bankenkrise droht - Jim Cramer hält "drastische Maßnahmen" der Fed für möglich

21.03.23 22:19 Uhr

Bankenkrise droht - Jim Cramer hält "drastische Maßnahmen" der Fed für möglich | finanzen.net

Eine große Furcht vor einer Finanzkrise und einer daraus resultierenden Rezession hat die Märkte ergriffen. Börsenguru Jim Cramer, der in seiner CNBC-Sendung "Mad Money" regelmäßig Anlagetipps gibt, hält deshalb drastische Schritte der US-Währungshüter für möglich.

• Bankenkrise breitet sich aus
• EZB hat an geldpolitischem Kurs festgehalten
• Jim Cramer hebt Bedeutung der nächsten Fed-Sitzung hervor



Den ersten Schock erlitten Anleger Anfang März, als der auf Kryptowährungen spezialisierte US-Finanzkonzern Silvergate Capital - belastet durch die anhaltende Flaute am Kryptomarkt - freiwillig die eigene Abwicklung bekannt gab. Kurz darauf geriet auch der auf kleine und mittlere Tech-Unternehmen spezialisierte Finanzierer SVB Financial in Schieflage. Der Versuch, die Krise mit einer Kapitalerhöhung abzuwenden scheiterte jedoch. Damit rissen die Hiobsbotschaften für den US-Bankensektor aber nicht ab. So wurde die in Schieflage geratene Signature Bank in New York von den Behörden geschlossen und auch die Regionalbank First Republic geriet angesichts von Liquiditätssorgen ins Straucheln.

Die Währungshüter stehen angesichts dessen vor einem Dilemma, was ihre künftige Zinspolitik angeht. Es geht nun um die "Abwägung Inflationsbekämpfung versus Wahrung der Finanzstabilität", erklärte der Präsident des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest. Denn sollten die Notenbanken von ihrem angekündigten Kurs abweichen, gäben sie damit "ein problematisches Signal" von Besorgnis an die Finanzmärkte, erleichterten aber zugleich die Situation für die Banken.

Notenbanken im Fokus

Die Euro-Währungshüter haben sich bereits entschieden und am 16. März trotz der jüngsten Finanzmarktturbulenzen ihren Kampf gegen die hohe Inflation fortgesetzt. So wurde der Leitzins erneut kräftig um 50 Basispunkte auf nun 3,5 Prozent angehoben.

Zwar habe die Entschlossenheit der Europäischen Zentralbank (EZB), ihr mittelfristiges Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen, nach Aussagen ihrer Präsidentin Christine Lagarde nicht nachgelassen. Dennoch hat sich die EZB nicht auf weitere Zinsschritte für die Zukunft festgelegt, was Anleger für die nächste Zeit auf eine gemäßigtere Gangart hoffen lässt.

Nun warten die Marktteilnehmer gespannt auf die geldpolitische Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch. Nachdem die EZB am vergangenen Donnerstag die Möglichkeit einer Zinspause angedeutet hat, wird an der Wall Street für die Fed-Sitzung mehrheitlich nur noch mit einer Zinsanhebung um 25 Basispunkte gerechnet. Außerdem gehen nun mehr und mehr Marktbeobachter davon aus, dass die US-Währungshüter angesichts der angespannten Lage im Bankensektor danach eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus einlegen.

Jim Cramer: Fed könnte drastische Schritte unternehmen

Der Börsenkenner Jim Cramer zeigte sich derweil in seiner Investment-Show "Mad Money" sehr besorgt über die derzeitige Situation in der Bankenbranche, sieht jedoch auch Chancen für Anleger: "Wir stehen kurz vor einem Punkt, an dem es die Fed für nötig erachten könnte, drastische Maßnahmen zu ergreifen, die fantastisch für eure Aktien, für eure Portfolios sein könnten", lautet die Einschätzung des ehemaliger Hedgefonds-Managers. "Wir wissen allerdings nicht, ob dies ausreichen wird, um die negativen Auswirkungen der sich stark ausbreitenden Bankenkrise auszugleichen", ergänzte er warnend. Weiter erklärte er: "Dies wird die bedeutendste Fed-Sitzung in jüngerer Zeit, weil die nächste Maßnahme so wichtig ist, und wir wissen nicht, was es sein wird", so der US-Moderator.

Redaktion finanzen.net

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