SpaceX vs. Amazon: Hat Bezos im Rennen mit Blue Origin die Nase vorn?
Jeff Bezos und Elon Musk, zwei Visionäre des 21. Jahrhunderts, liefern sich ein Rennen um die Vorherrschaft im All. Aber bevor es zum Mars oder anderen Planeten geht, wollen beide Unternehmer mithilfe eines Netzes aus tausenden Satelliten die komplette Erde mit Internet versorgen.
Werte in diesem Artikel
• Musk ist im Vorteil
• SpaceX "hungriger" als Blue Origin
• Der Konkurrenzkampf in der Öffentlichkeit
Elon Musk treibt das Rennen um die Vorherrschaft im Weltraum voran
Der CEO von Tesla und SpaceX, Elon Musk, ist bekannt dafür, für seine Firmen äußerst ambitionierte Ziele auszugeben, aber was er von 2002 bis heute mit SpaceX erreicht hat, ist bemerkenswert. Er hat insbesondere die Raumfahrtindustrie in den letzten Jahren stark geprägt, indem er es schaffte, seine Raketen erfolgreich wieder landen zu lassen. Das ermöglichte die Wiederverwertung teurer Raketenteile und half ihm und seinem Unternehmen massiv Kosten einzusparen. Darüber hinaus haben Musk und sein SpaceX-Team in der Vergangenheit sogar Raketen zur Internationalen Raumstation ISS geschickt, womit sie unter Beweis stellen konnten, dass ihre günstigen Raketenflüge selbst für Regierungsaufträge bestens geeignet sind.
Das SpaceX-Projekt Starlink, welches vorsieht, tausende Satelliten in den Orbit zu schießen, um Menschen weltweit mit gutem Internet zu versorgen, ist mit 60 Satelliten bereits in der Testphase.
Jeff Bezos hinkt hinterher
Musks Konkurrent Jeff Bezos hingegen ist mit seiner Raumfahrtfirma Blue Origin noch keine offiziellen Missionen geflogen. Und auch über das Thema "Project Kuiper", mit dem Bezos seinerseits mit Satelliten im All Breitband-Internetzugang bereit stellen will, gibt es bislang kaum Erfolgsmeldungen.
Zumal "Kuiper" keine Inhouse-Lösung ist, wie bei SpaceX: Stattdessen wird das Projekt von der Amazon-Tochter Kuiper Systems umgesetzt, Blue Origin dürfte die Satelliten aber wohl ins All bringen.
SpaceX "hungriger" als Blue Origin
Die Ausgangslage beider Unternehmen ist für SpaceX-COO Gwynne Shotwell ein deutlicher Hinweis darauf, wer im Rennen um die Vorherrschaft im All die Nase vorn haben wird. Auf der jährlichen Investitionskonferenz von Baron Funds in New York zeigte sie sich von der Vormachtstellung ihres Arbeitgebers überzeugt, Jeff Bezos sei mit seinen Plänen "Jahre hinterher", zitiert "Bloomberg" die Managerin.
Dabei verwies sie auch auf die Unternehmenskultur: Musk und seine Leute seien einfach hungriger, was ihrer Ansicht nach hauptsächlich auf die unterschiedliche Finanzausstattung beider Unternehmen zurückzuführen sei. Jeff Bezos trennt sich jedes Jahr von Amazon-Aktien und stellt das Geld seinem Raumfahrprojekt Blue Origin zur Verfügung. Derart komfortabel ist die Finanzlage beim Konkurrenten SpaceX unterdessen nicht, was Shotwell aber keinesfalls als Nachteil sieht: "Ingenieure machen ihre Sache besser, wenn sie am härtesten dazu gedrängt werden, mit sehr wenig Ressourcen in sehr kurzer Zeit großartige Dinge tun zu müssen. Ich denke, das ist der Zeitpunkt, an dem Sie großartige Arbeit leisten. Man kommt nicht in den Orbit, wenn man 20 Jahre dafür Zeit hat", betonte sie und verwies auf fehlende Motivation und geringen Antrieb.
Die Rivalität der beiden Milliardäre
Die Konkurrenz zwischen SpaceX und Blue Origin hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend öffentlichkeitswirksam zwischen den beiden CEOs abgespielt. Schon des Öfteren kam es in der Vergangenheit zwischen den beiden Geschäftsmännern zu Auseinandersetzungen in den sozialen Netzwerken, hauptsächlich auf Twitter. Je größer ihre Raumfahrtfirmen und die daraus resultierende Konkurrenz wurde, desto schärfer kritisierten sich die beiden CEOs. So bezeichnete der Tesla-CEO in einem diesjährigen Tweet Jeff Bezos als "copycat", nachdem bekannt wurde, dass Amazon ebenfalls ein Breitband-Satellitensystem plant.
.@JeffBezos copy 🐈
- Elon Musk (@elonmusk) 9. April 2019
Immer wieder kommentierten die zwei CEOs die Tweets des anderen über den Fortschritt der Raketen.
@JeffBezos Not quite "rarest". SpaceX Grasshopper rocket did 6 suborbital flights 3 years ago & is still around. pic.twitter.com/6j9ERKCNZl
- Elon Musk (@elonmusk) 24. November 2015
Vor kurzem hat Musk angekündigt, dass er sich von Twitter verabschieden will, hat seine zwischenzeitlich verordnete Twitterpause aber nicht konsequent durchgehalten. Musk hatte in der Vergangenheit wegen seiner Art der Twitternutzung immer wieder Ärger mit der SEC (Security and Exchange Commission), also der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde, bekommen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: SpaceX, Sundry Photography / Shutterstock.com
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