Apple wieder zurück auf dem Börsenthron

Im Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel "wertvollster börsennotierter Konzern" hat Apple die Krone zurückerobert.

Rückkehr an die Spitze

Am Mittwoch hat die Apple-Aktie mit einem marginalen Plus von 0,03 Prozent bei 174,24 Dollar geschlossen. Doch der Mini-Aufschlag reichte, um die direkten Konkurrenten in Sachen Marktkapitalisierung zu überholen, denn zeitgleich schwächelten Microsoft und Amazon, die anderen Kandidaten im Rennen um die Börsenkrone. Mit einem Börsenwert von 821,59 Milliarden US-Dollar hat Apple dem Microsoft-Konzern, der mit einer Marktkapitalisierung von 813,48 Milliarden Dollar aus dem Handel ging, den Platz an der Spitze wieder abgenommen. Amazon schloss daneben mit einem Börsenwert von 805,70 Milliarden Dollar und hält den Anschluss an das Spitzenfeld.

Bilanzen sorgen für Bewegung

Erstmals seit Dezember ist der iPhone-Hersteller damit wieder der wertvollste börsennotierte Konzern der Welt. Dazu trugen unter anderem die jüngsten Quartalszahlen bei: Nach einer Umsatzwarnung hatte Apple die gesenkten Erwartungen der Analysten leicht übertreffen können - viele Marktteilnehmer hatten damit gerechnet, dass die Bilanz deutlich schwächer ausfallen würde. Das half der Apple-Aktie auf die Beine: Seit Veröffentlichung der Bilanz legte der Anteilsschein an der NASDAQ rund fünf Prozent zu.

Microsoft konnte die Anleger unterdessen mit seinem Zahlenwerk zum vierten Quartal nicht überzeugen: Beim Umsatz blieb das Unternehmen hinter den Markterwartungen zurück. Die Aktie bewegte sich seit Veröffentlichung der Zahlen kaum vom Fleck. Eine ähnliche Börsenreaktion musste der weltgrößte Einzelhändler Amazon verkraften: Die Aktie des Konzerns von Jeff Bezos litt trotz starker Zahlen unter einer enttäuschenden Prognose und verlor seit der Zahlenvorlage kräftige 4,5 Prozent.

Apples Börsenkrise nun vorbei?

Doch trotz der zwischenzeitlichen Rückkehr an die Börsenspitze: Die Apple-Aktie notiert weiter deutlich unterhalb ihrer Höchststände: Anfang Oktober waren Apple-Titel 201,13 US-Dollar wert - rund 13 Prozent mehr als zum Handelsschluss am Mittwoch.

Denn die Sorgen um eine Nachfrageschwäche beim Erfolgsprodukt iPhone dominieren weiter das Handelsgeschehen. Noch ist es Apple nicht gelungen, sich von seinem erfolgreichsten Hardwareprodukt unabhängiger zu machen, auch wenn der Konzern massive Anstrengungen unternimmt, um den Wandel zum Serviceunternehmen zu schaffen.

Die Wall Street scheint die Bemühungen des iKonzerns aber bereits jetzt zu honorieren - trotz eines überaus schwachen Geschäftsausblickes. So hatte erst kürzlich Morgan Stanley positive Erwartungen für den geplanten Start des Apple-Streaming-Angebots formuliert. Und auch der Rat eines Analysten, sich in ebendiesem Bereich durch die Übernahme des Marktführer Netflix zu verstärken, hat unter Anlegern offenbar Phantasien geweckt.

Redaktion finanzen.net