Meme-Rally

GameStop-Aktie stürzt ab: Verlust und Aktienverkauf belasten - Roaring Kitty-Livestream kann nicht stützen

07.06.24 22:10 Uhr

Mega-Kurssprung, dann Absturz: Roaring Kitty-Livestream kann bei NYSE-Titel GameStop-Aktie nicht für Richtungswechsel sorgen | finanzen.net

Der Videospielehändler GameStop bleibt weiter ein Spielball der Anleger. Nach einem Mega-Kurssprung sorgen zwei Negativmeldungen für einen erneuten Kurssturz der Aktie. Der Roaring Kitty-Livestream konnte dem GameStop-Kurs auch nicht wieder auf die Sprünge helfen.

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Für GameStop-Investoren wird es nicht langweilig. Der Videospielehändler hat am Freitag endgültige Zahlen für das erste Quartal vorgelegt und auf ganzer Linie enttäuscht.

Der Verlust je Aktie lag im Berichtsquartal bei 12 Cent je Aktie, die Erlöse wurden auf 881,8 Millionen US-Dollar beziffert. Analysten hatten zuvor mit einem EPS von -9 Cent gerechnet, beim Umsatz waren Marktexperten von 995,3 Millionen US-Dollar ausgegangen.

Vor Jahresfrist hatte GameStop noch 14 Cent je Aktie verdient und dabei Erlöse von 1,24 Milliarden Dollar gemeldet.

Neuer Aktienverkauf lässt Anleger verschnupft zurück

Zusätzlich zu den enttäuschenden Finanzzahlen teilte das Unternehmen mit, dass erneut bis zu 75 Millionen Anteilsscheine verkauft werden sollen. Das geht aus einer Einreichung bei der SEC hervor.

Roaring Kitty mit Livestream

Die Hoffnung vieler Anleger lag deshalb auf einem Livestream, den Roaring Kitty vorab für den heutigen Tag angekündigt hatte.

Keith Gill, so sein richtiger Name, hatte bereits 2021 mit einer Analyse der GameStop-Aktie im Reddit-Unterforum WallStreetBets die Meme-Rally ausgelöst. Anschließend zog sich der Investor zurück. Vor kurzem meldete er sich jedoch erstmals wieder über seine Social Media-Kanäle und fachte den Hype um die GameStop-Aktie damit erneut an.

Zunächst veröffentlichte Roaring Kitty auf seinem X-Profil ein selbst gezeichnet wirkendes Bild eines Mannes, der auf einem Stuhl sitzt und einen Controller in der Hand hält. Anfang Juni veröffentlichte er dann auf Reddit einen Screenshot, der Einblick in sein Depot gab. Demnach besitzt er fünf Millionen GameStop-Aktien, die er für einen Aktienpreis von 21,27 US-Dollar erworben hat. Der Wert der Anteile beläuft sich demnach auf 115,7 Millionen US-Dollar. Wie der Screenshot zudem zeigt, besitzt Gill offenbar zusätzliche 120.000 Call-Optionen mit einem Ausübungspreis von 20 US-Dollar, die am 21. Juni auslaufen. Der Wert der Optionen beläuft sich auf rund 65,7 Millionen US-Dollar.

GameStop-Aktie im Rally-Modus

In der WallStreetBets-Community schlug Roaring Kittys Rückkehr hohe Wellen und auch die GameStop-Aktie konnte in den letzten Wochen deutliche Gewinne verzeichnen. So reichte die Nachricht der Rückkehr von Roaring Kitty aus, um die GameStop-Aktie an der NYSE in Folge um 74,46 Prozent auf 30,46 US-Dollar steigen zu lassen. Nach der Nachricht zu Gills Beteiligung an GameStop schloss die Aktie des Videospielhändlers 21,00 Prozent stärker bei 28,00 US-Dollar.

Der zum Bankhaus Morgan Stanley gehörende Online-Broker E-Trade, über den Gill in GameStop investiert, erwägt nun Berichten des Wall Street Journals zufolge, den Investor von der Plattform auszuschließen, da er mit seinen Beiträgen den Kurs der GameStop-Aktie beeinflussen kann.

Rückkehr zu YouTube kann die GameStop-Aktie nicht beflügeln

Seit seiner Rückkehr hatten sich einige Investoren laut MarketWatch gefragt, ob Roaring Kitty als nächstes zu YouTube zurückkehren könnte - und ob sich das genauso auf den Aktienkurs von GameStop auswirken würde. Diese Fragen dürften sich inzwischen beantwortet haben. Denn wie jüngst bekannt wurde, kündigte Roaring Kitty einen Livestream für den heutigen Freitag an. Die GameStop-Anleger schickten die Aktie am Donnerstag in der Erwartung jedenfalls nachbörslich bereits um weitere rund 30 Prozent nach oben.

Roaring Kitty postete bereits im Jahr 2020 und Anfang 2021 regelmäßig Videos auf YouTube - auch über GameStop. Er erklärte unter anderem, warum es sich seiner Meinung nach lohnt, in den Videospielhändler zu investieren und hielt die Leute über die Entwicklung seiner eigenen Positionen auf dem Laufenden. Seine Videos von damals sind immer noch auf seinem YouTube-Kanal zu finden. Seit April 2021 wurde allerdings kein neues Video mehr hochgeladen. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde es auch um seine anderen Social-Media-Konten still.

Bisher war in den Reddit- und X-Beiträgen von Roaring Kitty in diesem Jahr weder Gills Gesicht zu sehen noch seine Stimme zu hören. Daher war es bisher schwierig zu bestätigen, ob die Person hinter den jüngsten Beiträgen tatsächlich Keith Gill war.

Nachdem der Livestream später startete als erwartet, nutze der Investor mit dem Alias Roaring Kitty die Gelegenheit, um seine positive Position zu GameStop zu bekräftigen. Dennoch erklärte er, dass er keinen wirklichen Spielplan habe, sondern nur "kurz vorbeischauen" wollte.

Gill bestätigte, dass die Ansichten, die er kürzlich auf seinen Social-Media-Konten geteilt hat, seine eigenen sind. Dabei betonte er zudem, dass er unabhängig handle und keine Partnerschaften habe.
Er äußerte weiterhin seine positive Einstellung zur GameStop-Aktie und betonte, dass sein Vertrauen in das Unternehmen nach wie vor stark sei. Er sehe die aktuelle Phase als eine Zeit des Wandels und setzt seine Hoffnungen insbesondere auf das Management, insbesondere auf Ryan Cohen.

Den Livestream verfolgten zeitweise mehr als 620.000 Menschen. Einer von diesen soll laut Barron's auch der Analyst Michael Pachter von Wedbush gewesen sein. Er bewertet GameStop mit "Underperform" und einem Kursziel von 7 U-Dollar.
"[Keith Gill] fragte: ‚Glauben Sie wirklich, dass Ryan Cohen nichts tut?‘", sagt Pachter. "Meine Antwort: Ja, das glaube ich wirklich. Kostensenkungen werden die Einnahmen nicht steigern." Pachter erklärt, das Unternehmen habe 5 Milliarden Dollar und werde etwa 200 Millionen Dollar an Zinsen verdienen. "Letztendlich werden die Betriebsverluste höher sein als die Zinsaufwendungen (ein Verlust von 50 Millionen Dollar in diesem Quartal)", so Pachter laut Barron's.

David Lundgren, Chef-Marktstratege und Portfoliomanager bei Little Harbor Advisors, glaubt, dass der Anstieg der Meme-Aktien im Jahr 2021 und die erneute Rally in diesem Jahr zu einer Tendenz zur Aktualität bei Privatanlegern geführt hat, die GameStop bevorzugen, berichtet Barron's. "Der erste [Meme-Aktien-]Squeeze hat die Community aufgebaut, und jetzt ist dieselbe Community zum größten Teil vorbereitet und bereit für das nächste Ziel. Es kommt vor, dass es auch wieder GameStop ist", so Lundgren. Seiner Meinung nach könnte diese Dynamik teilweise zur Rally der GameStop-Aktie beigetragen haben.

GameStop-Aktie stürzt ab

Vor dem Livestream sank der GameStop-Aktienkurs deutlich und wurde aufgrund der Volatilität sogar mehrmals angehalten. Nach Start des Livestreams geht es weiter abwärts. Im NYSE-Handel verlor sie schließlich 39,33 Prozent auf 28,24 US-Dollar, nachdem Gill offenbar auf eine Trendwende bei GameStop gesetzt hatte.
Wie Barron's erklärt sei angesichts des Wissens um GameStop und andere Meme-Aktien wahrscheinlich, dass auch zukünftig mit weiterer Volatilität zu rechnen sei.

Redaktion finanzen.net

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