Mehr Verluste

Siemens Energy-Aktie dennoch höher: Siemens Energy gibt wegen Gamesa Ergebniswarnung aus - Übernahme von Gamesa geplant

15.05.23 17:52 Uhr

Siemens Energy-Aktie dennoch höher: Siemens Energy gibt wegen Gamesa Ergebniswarnung aus - Übernahme von Gamesa geplant | finanzen.net

Wegen einer deutlichen Ausweitung der Verluste beim Windanlagenhersteller Siemens Gamesa im zweiten Quartal hat der Mutterkonzern Siemens Energy seine Ergebniserwartungen für das laufende Geschäftsjahr (per Ende September) erneut nach unten korrigiert.

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Der Nettoverlust kann nicht wie im Januar angekündigt auf Vorjahresniveau (-712 Millionen Euro) gehalten werden, sondern wird um bis zu einem niedrigen dreistelligen Millionen-Betrag höher ausfallen, wie der Energietechnikkonzern in München mitteilte. Die Ergebnis-Marge vor Sondereffekten werde am unteren Ende der Prognosespanne von 1 bis 3 Prozent erwartet.

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Dabei verzeichnet das Unternehmen in allen Geschäftsbereichen stärkere Nachfrage und hebt deshalb die Umsatzziele deutlich an. Bereinigt um Wechselkurs- und Portfolioeffekte dürften die Einnahmen um 10 bis 12 Prozent steigen und nicht nur wie bisher angenommen zwischen 3 und 7 Prozent, hieß es.

Schon Mitte Januar hatte Siemens Energy wegen Gamesa die Prognose gesenkt. Im zweiten Quartal erwirtschaftete der Energietechnikkonzern operativ einen kleinen bereinigten Gewinn von 41 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 49 Millionen Euro angefallen war. Alle übrigen Geschäfte, darunter auch Kraftwerksgeschäft und Netzübertragungstechnik, konnten es mit hohen Gewinnzuwächsen mehr als ausgleichen, dass der Verlust im Windanlagengeschäft noch einmal um ein Viertel stieg.

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Netto stand ein Fehlbetrag von 189 Millionen Euro zu Buche, nach minus 256 Millionen Euro im Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 8 Milliarden Euro.

Starke Aufträge und Umsätze helfen Siemens Energy an DAX-Spitze

Eine deutlich aufgehellte Auftragslage bei Siemens Energy hat am Montag das nach wie vor schwache Windturbinen-Geschäft des Energietechnikkonzerns verdrängt. Im XETRA-Handel gewann die Siemens Energy-Aktie letztlich 2,45 Prozent auf 22,93 Euro. Mit einem Kursplus von bis zu 3,6 Prozent auf 23,19 Euro erklommen sie morgens das höchste Niveau seit Anfang 2022 und setzten sich stellenweise an die DAX-Spitze.

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Analyst Vivek Midha von der Citigroup hatte ungeachtet der Schattenseiten, die im Zahlenwerk und im Ausblick von Siemens Energy auch zu finden waren, bereits eine positive Reaktion der Anleger erwartet. Er hob - wie unter anderem auch Analyst Akash Gupta von JPMorgan - vor allem den starken Auftragseingang und die Umsatzentwicklung hervor. Hier habe man die Erwartungen am Markt um Längen geschlagen, und zudem "stand das Wachstum auf relativ breiter Basis", lobte er. Mit Ausnahme der Windturbinen-Sparte Siemens Gamesa hätten sich alle Geschäftsbereiche im zweiten Quartal gut entwickelt, was sich nun in der angehobenen Umsatzprognose widerspiegele.

Dass wegen der Tochter Siemens Gamesa das Margenziel an das untere Ende der von Siemens Energy angegebenen Jahresspanne für 2022/23 gesenkt wurde, hält Midha für nicht so problematisch. Der Blick nach vorn sei entscheidender als der zurück. Und das Management von Siemens Energy habe eine starke Verbesserung der Windturbinen-Sparte für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt. Die implizite Marge für Siemens Gamesa im zweiten Halbjahr bedeute eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zur Schwäche im ersten Geschäftshalbjahr, schrieb er.

Auch Goldman-Analyst Ajay Patel sprach von "insgesamt starken Zahlen", wobei die Geschäftsentwicklung der Strom- und Gassparte die Schwäche im Geschäft von Siemens Gamesa wettgemacht habe. Die neue Prognose von Siemens Energy bedeute zwar alles in allem einen geringeren Jahresgewinn vor Sondereinflüssen, aber die Aktie sei bereits vor den Quartalszahlen schwach gelaufen, konstatierte er. Daher, und auch wegen der bekräftigten Prognose für den freien Barmittelzufluss, war er zuversichtlich für die Kursentwicklung am Morgen.

Siemens Energy will 100 Prozent von Siemens Gamesa übernehmen

Der Energietechnik-Konzern Siemens Energy will nach erneuten Verlusten bei dem Windturbinen-Hersteller Siemens Gamesa die spanische Tochter komplett übernehmen.

"Wir haben jetzt 98 Prozent der Anteile. Wir haben weiterhin natürlich das Ziel, auf 100 Prozent zu kommen", sagte Siemens-Energy-Chef Christian Bruch am Montag auf einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Hierzu solle für Juni eine außerordentliche Hauptversammlung bei Gamesa einberufen werden. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 belastete Gamesa einmal mehr die Bilanz des Gesamtkonzerns. Die Ergebnis-Marge vor Sondereffekten im Geschäftsjahr 2022/23 von Siemens Energy werde wegen der schwachen Entwicklung von Gamesa nun am unteren Ende der Prognosespanne von ein bis drei Prozent erwartet.

Siemens Gamesa setzt seit Jahren den Konzern unter Druck. Die Spanier kämpfen unter anderem mit Qualitätsproblemen bei Windturbinen und unerwartet hohen Garantie- und Wartungskosten. Siemens Energy hatte die Firma übernommen und im Februar von der Börse genommen und will nun auch die restlichen Kleinaktionäre herausdrängen. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 12./13. Juni werde den verbliebenen Aktionären eine Kapitalreduktion vorgeschlagen. "Wir werden sehen, ob man über diesen Mechanismus die kleineren oder Kleinstaktionäre erreichen kann", sagte Bruch. Es gebe eine Vielzahl von Kleinaktionären, die zum Teil gar nicht wüssten, dass sie das Papier noch im Depot haben.

"Wir haben immer gesagt, 2023 wird ein Übergangsjahr", warb Bruch um Geduld. Die Probleme könnten nicht kurzfristig behoben werden. Sie würden den Konzern noch die nächsten Quartale beschäftigen. Die Geschäfte mit Windenergie profitierten von der Energiewende. "Die Preise haben sich gut entwickelt." Er gehe davon aus, dass sich das fortsetzen werde.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX) / Reuters

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28.01.2025Siemens Energy BuyDeutsche Bank AG
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14.01.2025Siemens Energy NeutralJP Morgan Chase & Co.
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28.01.2025Siemens Energy UnderperformBernstein Research
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