DAX geht nach neuer Bestmarke mit neuem Rekordschluss ins Wochenende - die Gründe
Auch am Freitag stehen die Zeichen beim DAX auf Rekord. Was das Aktienbarometer antreibt.
Im frühen Handel an der Frankfurter Börse stieg der DAX um 0,5 Prozent auf 18.773,30 Punkte - direkt ein neuer Rekord. Auch anschließend erreichte er eine Rekordmarke nach der anderen. Die aktuelle Bestmarke liegt bei 18.845,86 Einheiten. Letztendlich gewann das Börsenbarometer 0,46 Prozent auf 18.772,85 Punkte und erreichte damit einen neuen Rekordschlussstand.
Bereits an "Christi Himmelfahrt" hatte der Index die kleinere Schwächephase seit Anfang April mit dem Sprung auf eine Bestmarke endgültig abgehakt. Das Börsenbarometer verzeichnete am Vortag bei 18.686,60 Zählern einen bis dato neuen Rekordschlussstand. Getrieben von positiven Konjunktursignalen aus China - der Außenhandel des Landes hatte jüngst wieder zugelegt - und US-Arbeitsmarktdaten war der DAX bis auf fast 18.700 Punkte geklettert. Gute Vorlagen rund um den Globus werden demnach auch von durchgängig guten Fundamentaldaten untermauert.
Signal für die Fed
Die US-Arbeitsmarktdaten hatten am Donnerstag auch die Wall Street angetrieben. So war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich gestiegen. Dies könnte ein weiterer Hinweis auf eine Abschwächung des Arbeitsmarktes sein - und genau das könnte für die US-Notenbank entscheidend sein, positiver auf das Inflationsumfeld zu schauen und den Leitzins womöglich schon bald zu senken.
Michigan-Konsumklima trübt sich stark ein - Inflationserwartungen steigen
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Mai derweil deutlich eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel zum Vormonat um 9,8 Punkte auf 67,4 Punkte, wie die Universität am Freitag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit November 2023. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 76,2 Punkte gerechnet. Die Erwartungen der Verbraucher und die Bewertung der Lage verschlechterte sich jeweils deutlich.
Die starke Einkommensentwicklung der privaten Haushalte der letzten Jahre sei die Hauptstütze für robuste Verbraucherausgaben gewesen, so Joanne Hsu, Leiterin der Umfrage. Eine weitere Abschwächung der Erwartungen für den Arbeitsmarkt könne zu einem Rückgang der Ausgabenbereitschaft der Verbraucher führen.
Zudem legten die Inflationserwartungen der Konsumenten merklich zu. Auf Sicht von einem Jahr kletterten sie von 3,2 Prozent im Vormonat auf 3,5 Prozent. Die längerfristigen Erwartungen legten von 3,0 Prozent auf 3,1 Prozent zu. Die US-Notenbank Fed berücksichtigt die erwartete Teuerung in ihrer Geldpolitik und strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
Kurstreiber Berichtssaison
Die Berichtssaison ist neben den Zinssenkungshoffnungen der zweite Kurstreiber. Sie läuft überraschend gut. Rund 61 Prozent der Unternehmen hätten in Europa die Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen, betont Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. In den Aktienkursen sei dies noch nicht komplett eingepreist. So rechnet Stephan für 2025 mit einem Zuwachs der Gewinne von 10,5 Prozent.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Kones Newswires
Weitere News
Bildquellen: KenDrysdale / Shutterstock.com